Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
Vom Netzwerk:
vielerlei Beschädigungen auf, die ihnen das wütende Volk von >Aurum & Argentum< nach dem Untergang der betreffenden Schreckensherrschaft beigefügt hatte. Zur völligen Vernichtung der Konstruktionen war es jedoch nie gekommen, dies hatten die Gelehrten verhindert, die in den Überbleibseln der vergangenen Zeitalter eine Warnung und Lehre für die Zukunft sahen.
    „Faszinierend“, Orion steckte seinen Schnabel tief in die Grube hinein, an deren Grund mehrere Zweibeiner arbeiteten. Als jene den Besuch entdeckten, ließen sie augenblicklich ihr Werkzeug fallen. Zwei dunkelhäutige Elfen mit schwarzem Kraushaar, ein blonder heller Elf und drei Wichtel rannten schreiend und kopflos durcheinander. Nur die letzte anwesende Person blieb stehen. Im Gegensatz zu allen anderen hatte dieser Mann keine spitzen Ohren, war jedoch zu klein für einen Riesen und zu groß für einen Zwerg.
    „So beruhigt euch doch, Leute“, bat er in mildem Ton, „seht ihr denn nicht, dass dieser Greif eine Brille trägt? Vermutlich ist er intellektuell gebildet.“
    Für einen kurzen Augenblick hielten sie tatsächlich an, doch nur so lange bis einer anmerkte. „Und wenn er nur kurzsichtig ist?“ Verwundert legte Orion den Kopf schief:
    „Ich versichere euch, ich habe derzeit keinen Hunger.“
    Endlich hielten die Männer wieder inne und atmeten auf, „Den Göttern sei Dank.“
    „Guten Tag, meine Herren“, Orion hatte die Neugier gepackt, „verzeihen Sie: Sind Sie ein Zauberer? Ein Hexer oder Magier vielleicht?“ Der Mann in dem grünbraunen Overall schüttelte den Kopf und machte sein Gegenüber um so wissbegieriger.
    „Ich bestehe darauf, dass wir sofort gehen!“ Erneut gackerten die Sphingen wie die Hühner:
    „Seht euch doch nur ihren hochroten Kopf an! Gleich platzt sie vor Zorn!“ Leon trat derweil neben seinen Partner und warf auch einen flüchtigen Blick hinab. Nicht nur aufgrund des Geschreis, das sogleich ausbrach, schrak er zurück.
    „Leute“, der offensichtliche Anführer verschränkte die Arme, „ihr seid doch keine Frauenzimmer, die es sich zu rauben lohnte.“ Doch mit Vernunft war den erschreckten Elfen und Wichteln nicht beizukommen.
    „Ich versichere, er hat keine üblen Absichten“, Orion legte eine Klaue auf sein Brustbein, wie bei einem Schwur.
    „Schon wieder Vorurteile?“, nun erschien auch Drac’o und diesmal waren die Herren fast der Ohnmacht nahe.
    „Himmel! Ihr seid auch keine Jungfrauen oder Goldschätze, die ein Drache stehlen könnte.“
    „Genau! An euch würde ich mir doch freiwillig keinen Bruch heben.“ Zum unterstreichen seines guten Willens ließ er auch gleich Schwanz und Flügel verschwinden, seine Schuppen bildeten sich zurück, seine Haut färbte sich beigerosa, seine Ohren wurden schmaler und noch spitzer. „Besser so?“, Flux strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht und stemmte die Hände in die Hüften. „Ich werde euch schon nicht fressen, bei meiner Ehre.“ Vorsichtig schob Kratzefuß die Nase über den Rand des Loches, schließlich wollte sie auch wissen, was das Geschrei zu bedeuteten hatte.
    „Zu Hilfe! Eine Harpyie! Das sind wahre Furien und Krankheitsschleudern!“ Kratzefuß schnaubte nur verächtlich, das war der Empfang, den sie erwartet hatte.
    „Was für Waschlappen“, stöhnte Kleopatra und schüttelte mit dem Kopf, „was tun sie erst, wenn sie einem ganzen Schwarm begegnen?“
    „Jetzt reißt euch doch am Riemen“, stöhnte der Anführer, marschierte zu einer Leiter und kletterte aus dem Loch heraus, „ich muss mich für ihr Benehmen entschuldigen. Meine Mitarbeiter sind ein wenig schreckhaft. Hier in der Wüste gibt es allerlei Unruhestifter und hungrige Raubtiere. Daher rührt wohl ihre Überempfindlichkeit.“ Einen Moment hielt er inne und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich bin Herbert, ein Archäologe. Wir führen Grabungen durch, um noch mehr über die Vergangenheit zu erfahren.“ Natürlich nutzte Orion die Gelegenheit, auch sich und die anderen vorzustellen, Akiko war jedoch weit und breit nicht zu sehen.
    „Ehemals war ich ein Bürger der Erde, doch als ich mich eines Tages in diese fantastische Welt verirrte, hatte ich keinerlei Ambitionen zurückzukehren. Im Gegensatz zu dieser prächtigen Pyramide sind die der Erde geradezu zierlich. Nun, wir Menschen hatten ja auch keine Riesen parat, die beim Bau halfen.“ Plumpsend setzte Orion sein Hinterteil auf den staubigen Boden, noch nie in seinem Leben war er einem

Weitere Kostenlose Bücher