Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
Vom Netzwerk:
Denn was man nicht vermag, kann man lernen.“
    Voller Vorfreude sprang Drac’o auf die Füße. „Du willst es mir beibringen?“
    Orion nickte, „Und das Beste ist, wir fangen gleich damit an.“ Der junge Drache machte einen Luftsprung, darauf hätte er auch selbst kommen können!
    „Gut, dass er wieder fröhlich ist“, bemerkte Kleopatra, während sie und die anderen bei der Flugschule zusahen, „schlecht gelaunt hat er mir gar nicht gefallen.“ Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht, dagegen konnte nicht einmal Calep etwas einwenden.
    „Wirklich sehr gut“, lobte Orion nach vielen Flugübungen, „du bist ein richtiges Naturtalent. Ich denke, einem Höhenflug steht nun nichts mehr im Wege.“ Vor lauter Freude begannen Drac’os Augen zu leuchten, nach den „Trockenübungen“ und Flugversuchen in Bodennähe, konnte er es kaum noch erwarten. „Wenn du bereit bist, dann folge mir“, Orion stieß sich vom Boden ab und schnellte in die Höhe.
    „Kann ich dir irgendwie helfen?“, dass er mächtig stolz auf seinen Bruder war, sah man Leon schon an der Nasenspitze an.
    „Ja, das kannst du“, Drac’o ergriff seine Hände, hielt sich fest und begann mit den Flügeln zu schlagen, langsam stieg er immer höher. Als Leon seine Arme nicht noch weiter nach oben ausstrecken konnte, bäumte er sich auf und hielt Drac’o so lange fest, bis er sich nicht mehr weiter ausrenken konnte. Er ließ den Bruder los und dieser stieg höher und höher.
    „Bei den Flügelschuhen des Hermes! Er fliegt tatsächlich“, staunte Calep.
    „Wirklich sehr gut!“, lobte Orion, während Drac’o gebannt die Welt von oben betrachtete. Eine angenehme Böe umschmeichelte seine Schuppen und es war ein herrliches Gefühl. Frei und erhaben, schwerelos und ohne Grenzen. Für kurze Zeit schloss der Jungdrache die Augen und genoss seinen Jungfernflug, dann aber frischte der Wind auf, er kam ins Trudeln, verlor an Höhe und wurde gerade noch von Leon aufgefangen. „Alle Achtung!“, Orion landete dicht daneben. „Also ich bin damals nach meinem ersten Flug punktgenau auf meinen Schnabel gestürzt.“
    „Anfänger“, machte sich Kleopatra wieder wichtig, „also ich konnte schon fliegen, als ich noch Windeln trug!“
    „Ja sicher“, glaubte Calep ihr kein Wort, „und im Himmel ist Jahrmarkt.“
    „Pah“, Kleopatra wandte sich ab, „wer kann, der kann!“
    Wie üblich folgte ein kleiner Schlagabtausch zwischen den Streithähnen, die Anderen nahmen es gelassen hin. „Willst du jetzt alleine weiterfliegen?“, wollte Leon gerne wissen. Statt zu antworten, wurde aus Drac’o wieder Flux.
    „Von dieser Anstrengung muss ich mich erst einmal erholen“, erklärte er, „hüh hott!“ Bereitwillig galoppierte Leon los, Orion spurtete hinterher, mit dem Hobgoblin im Nacken.
    „Wann kommen wir denn endlich irgendwann irgendwo an?“, ächzte Calep, als die Nacht schon hereingebrochen war. „Diese Savanne ist ja so öde!“ Ruckartig blieb Leon stehen, etwas hatte sich in der Dunkelheit bewegt. Als würde Flux seine Gedanken lesen, kramte er aus einer Packtasche den Salzkristall der Wichtel hervor, der sofort hell zu leuchten begann. Erneut konnte Leon nun eine Gestalt ausmachen, die ihren Weg kreuzte. Langsam schritt das Ungetüm heran, bis der Kentaur es in seiner vollen Scheußlichkeit erblicken konnte. Leere, tote Augenhöhlen starrten zurück, der Körper des Ungeheuers bestand aus dem Gerippe eines Pferdes, das unnatürlich leuchtete. Auf dem Rücken der geisterhaften Erscheinung, die kurz stehenblieb, das Maul öffnete und ein unheimliches Wiehern von sich gab, saß ein nicht weniger schauerlicher Reiter. Für den Augenblick glimmte ein Lichtfunke in den dunklen Augenhöhlen auf, denn der Reiter war ebenfalls nur ein Skelett, eingehüllt in Feuerzungen, die in alle Richtungen schlugen. Wie gebannt starrte Leon auf das Geisterfeuer. Das Pferdeskelett scharrte mit dem rechten Vorderhuf, warf den Kopf zurück, danach galoppierte es davon und verschwand in der Nacht.
    „Leon?“, Flux war sehr beunruhigt. „Was ist mit dir?“
    „Der sieht aus, als hätte er ein Gespenst gesehen“, diagnostizierte Calep und Orion murmelte:
    „Wir müssen uns unterhalten, Leon. Ihr anderen baut bitte in der Zwischenzeit das Lager auf.“
    „Also wirklich“, Kleopatra entfernte sich und ließ sich auf einem Felsbrocken nieder um ihr blondes Haar zu kämmen, „ich frage mich, ob es weise war, ihn zu meinem Leibwächter zu ernennen. Er hat die

Weitere Kostenlose Bücher