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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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wir dann eines Tages, dass du adoptiert wurdest und von da an wollten wir uns erst recht nicht mehr in dein Leben einmischen. Wir wünschten dir von Herzen, dass du es gut haben würdest und die Schatten der Vergangenheit hinter dir ließest.“ Sie schmunzelte ein wenig, ihr Neffe hatte eine Familie gefunden und sie war sehr zufrieden damit.
    „Wir Kentauren sind ein stolzes Volk von Kriegern und Jägern, doch manchmal werden die Jäger selbst zum Gejagten. So ist der Lauf der Dinge, das Gesetz der Natur. Wir sind alle Teile eines großen Ganzen.“ Orion nickte heftig, so war auch seine Philosophie.
    „Es hieß, du seiest in ein Elfendorf gezogen und dort wollten wir auf keinen Fall stören“, räusperte sich Brunhilde etwas verlegen. Sie kannten ja inzwischen die gängige Meinung der Kentauren über die „plattfüßigen Spitzohren“. Neugierig sah sie ihren Neffen nun an, jetzt war es an der Zeit, dass er erzählte und das tat er auch, von seiner Tortur und den vergangenen Jahren in Elfenheim. Fasziniert lauschte seine Tante.
    „In Wahrheit sind die Elfen ein sehr nettes Volk“, schloss Leon seinen Bericht, viel zu klagen hatte er ja nicht, „und nicht alle Drachen sind blutrünstige Bestien.“ Flux seufzte leise und war innerlich ungemein erleichtert. Leon selbst schmunzelte, nun war er doch froh, dass er diese Reise angetreten hatte. Bisher war er ein Vollwaise gewesen, nun hatte er immerhin einen Teil seiner Familie gefunden.
    „Wenn dich deine Eltern so sehen könnten, sie wären unglaublich stolz auf dich“, war sich Brunhilde absolut sicher, „dein Vater war ein stattlicher Kentaur, breit wie ein Kaltblutpferd und mit einem Kreuz wie ein Ochse. Sein Fell war grau, sein Haupthaar und sein Schweif aber schwarz wie Ebenholz. Er hat viele Schlachten in seinem Leben geschlagen und war immer siegreich. Dabei bezwang er Gegner, die viel größer waren als er. Einst erlegte er sogar mehrere Drachen und bewahrte ihre Häute auf. Darunter auch ein gewaltiges schwarzes Exemplar. Zusammen mit anderen tapferen Männern hatte er den gewaltigen Feuerspeier erlegt. Dass er zu guter Letzt selbst einer dieser Echsen zum Opfer fiel, ist fast schon Sarkasmus.“
    Alle schwiegen, nur Kleopatra musste unbedingt ihren Kommentar dazu absondern. „So etwas kann meinem Volk nicht passieren. Wir halten uns aus allem heraus und schaffen uns erst gar keine Feinde!“ Orion schenkte ihr einen Seitenblick, doch sie ließ nicht locker. „Aber es ist doch wahr! Wer mit dem Feuer spielt, der kann sich leicht die Finger verbrennen.“ Missbilligend sah sie in die deprimierte Runde. „Die Wahrheit muss doch ausgesprochen werden!“ Nun erntete sie einen bitterbösen Blick von Flux. Es war doch schon genug, dass Leon heute vom Tod seiner Eltern erfuhr, musste sie ihm nun auch noch auf’s Butterbrot schmieren, dass sie selbst daran Schuld trugen?
    „Na schön, dann schweige ich eben“, war die Prinzessin nun wieder eingeschnappt, „ich habe sowieso nicht erwartet, dass Wilde mich verstehen. Aber von dir, Orion und dir, Flux, hätte ich ein wenig mehr Einsicht erwartet.“
    „Ist ja gut Kleopatra“, zischte nun der Greif, „wir diskutieren das später.“ Beleidigt verschränkte sie die Arme, später war das Thema vergessen und abgehakt, wenn sie etwas nicht leiden konnte, dann diese Verzögerungs- und Aussitztaktiken.
    Camilla kehrte alsbald mit einem Kentauren zurück, auch er hatte ein Kreuz wie ein Ochse, sein Fell und seine Haare waren rabenschwarz. „Mein Cousin. Du weißt schon, Mutter hat uns so oft von dem Drachenangriff erzählt. Schon komisch, ihn nun vor sich zu haben“, wisperte die Pterokentaurin.
    Für Leon selbst war es nicht weniger merkwürdig. „Strammer Bursche“, fand der Große anerkennend, „man erzählt sich ja viele Geschichten über seinen Vater, den Drachentöter und seine Mutter. Er sieht deiner Mutter ähnlich, Camilla.“ Das war schlau beobachtet. „Und? Willst du auch einmal Monster und Drachen töten, so wie dein Vater?“ Leon starrte den Burschen an und schluckte. „Ich habe in der letzten Woche einem Heuler das Fell über die Ohren gezogen, diese Hundebiester mit den glühenden Augen sind auch sehr gefährlich“, der Kentaur streckte seinen rechten Arm vor, an dem deutliche Narben zu erkennen waren. „Das Fell ist schon gegerbt, ich schenke es Camilla zu unserer Hochzeit.“
    „Hochzeit?“, entrüstete sich da Brunhilde. „Nur über meine Leiche!“ Doch das junge Paar lachte

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