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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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mitgeteilt, dass Forresters Unterlagen verschwunden seien, ebenso wie die Festplatte seines Computers.
    »Ernies Notizbuch ist in dem Wrack des Unfallwagens gefunden worden. Einer meiner Kollegen muss es in meinen Briefkasten geworfen haben. Ernies Aufzeichnungen waren verschlüsselt, aber ich habe den Code geknackt. Er hatte schon seit einiger Zeit gegen Lovitt ermittelt. Ich glaube, das Notizbuch enthält genug Beweise, um ihn hinter Gitter zu bringen.«
    Sebastian wurde schwindelig. Das waren Informationen der allerheißesten Sorte. Und es war die Art von Verrat, die das Militär verabscheute. Und trotzdem hatte Lovitt so lange sein Spiel treiben können? War er Forrester gegenüber argwöhnisch geworden und hatte deshalb dafür gesorgt, dass dieser umgebracht wurde?
    Es traf Sebastian wie ein Schlag in die Magengrube, dass Hannah Geary selbst in Gefahr schwebte. »Von wo aus rufen Sie an?«, fragte er, plötzlich besorgt.
    »Ich bin im Haus meines Bruders«, antwortete sie.
    »Haben Sie das Notizbuch bei sich?«
    Sie zögerte ein wenig. »Äh … ja.«
    »Weiß sonst noch jemand von dieser Sache?«
    Sie zögerte abermals und verriet ihm damit, dass die folgenden Worte gelogen waren. »Nein, niemand.«
    Sebastian rieb sich die Stirn und dachte rasch nach. »Gehen Sie nicht davon aus, dass Sie in Sicherheit sind«, warnte er sie. »Wahrscheinlich stehen Sie unter Beobachtung.«
    »Darum bin ich ja hier«, erwiderte sie.
    »Wo in Ihrer Umgebung befindet sich der nächste Stützpunkt der Navy?«, fragte er.
    »In Annapolis.«
    »Kennen Sie sich dort aus?«
    »Nein. Ich habe meine Ausbildung in Quantico absolviert. Und verzeihen Sie mir meinen Zynismus, aber ich glaube nicht, dass dieses Notizbuch bei der Navy sicher wäre. Irgendjemand schützt Lovitt, sonst wäre Ernies Büro nicht ausgeräumt worden.«
    Sie hatte recht. »Gut, dann Quantico«, pflichtete er ihr bei. In der Obhut der Leute dort würden Geary und das Beweismittel sicher sein. »Gehen Sie nach Quantico und übergeben Sie das Notizbuch an die Militärpolizei. Man soll Sie in ein Zeugenschutzprogramm aufnehmen. Ich rufe selbst an und sage Bescheid, dass Sie kommen.«
    Am anderen Ende herrschte Schweigen, offenbar dachte sie über seinen Vorschlag nach. »Klingt machbar«, meinte sie schließlich knapp und beendete das Gespräch so abrupt, dass ­Sebastian verblüfft die Brauen hob. Er hoffte, Hannah Geary ­eines Tages kennenzulernen. Sie befolgte Befehle wie ein SEAL .
    Er saß in seinem Sessel und war zu schockiert, um klar denken zu können. Sein eigener Commander hatte vor aller Augen Waffen gestohlen, und niemand hatte etwas davon mitbekommen! Am wichtigsten war es nun, sich mit der Militärpolizei in Quantico in Verbindung zu setzen. Er informierte sie darüber, dass Hannah Geary in Kürze dort eintreffen würde. Man versprach ihm, das Notizbuch nicht aus den Augen zu lassen und die Frau zu schützen.
    Was Jaguar betraf, so hatte es wenig Sinn, die Militärpolizei in Dam Neck zu alarmieren. Bis Sebastian das Notizbuch tatsächlich in Händen hielt, würden die Verantwortlichen für derlei Vorwürfe nur Spott übrig haben.
    Gott sei Dank war an diesem Morgen Petty Officer Rodriguez für den Schutz des Lieutenants zuständig. Lovitt würde Jaguar zwar nicht direkt auf dem Stützpunkt töten, nein, zu so drastischen Mitteln griff er sicher nicht. Aber wenn Geary mit ihrem Verdacht recht behalten sollte, dann war es der CO gewesen, der die Sache im Naturschutzgebiet Back Bay geplant hatte. Aber warum? Jaguar musste vor einem Jahr über etwas gestolpert sein, sodass er Lovitts Operation gefährdet hatte. Lovitt mochte Miller befohlen haben, Gabe in dem Lagerhaus zurückzulassen – in jenem Lagerhaus, das auf Lovitts Befehl hin von seinen Leuten in die Luft gejagt worden war, nachdem sie sich mit der vierten Rakete abgesetzt hatten, einem Marschflugkörper, der Lovitt auf dem Schwarzmarkt ein paar Hunderttausend Dollar eingebracht haben dürfte.
    Es widerte Sebastian an, dass er so eng mit Lovitt zusammengearbeitet hatte und kein einziges Mal misstrauisch geworden war. Er fuhr sich mit einer Hand über das unrasierte Kinn. Dann griff er ein drittes Mal zum Hörer und rief im Spec-Ops-Hauptquartier an. Zu seiner Bestürzung ging niemand ans Telefon. Wo zum Teufel steckte die diensthabende Belegschaft?
    Fluchend beendete er die Verbindung und wählte die Nummer von Vinnys Pager. Der Petty Officer passte auf Helen und Mallory auf. Dann rannte Sebastian

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