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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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fast umgebracht.
    Eines der Instrumente sah aus wie ein Kratzer, mit dem man Zahnschmelz testete.
    Oh, Scheiße, nein! Gabe hatte geahnt, dass es irgendwann dazu kommen würde. Er schloss die Augen und zog sich mental in eine Ecke seines Bewusstseins zurück, in der man ihm nichts anhaben konnte – außer vielleicht durch den Wurzelkanal eines Zahns. Diese ansonsten sichere Verdrängungstaktik hatte er Chief Jeffries zu verdanken, dem harten Hund, der alles dafür tat, damit keiner der Auszubildenden beim BUD /S das Training überstand.
    Halt seinen Mund offen.
    Als Gabe den gefürchteten Befehl vernahm, spannte sich sein gesamter Körper unwillkürlich an wie eine Sprungfeder. Es würde jedoch nichts nützen, gegen die Fesseln anzukämpfen. Es würde ihn nur schwächen, und er brauchte seine Kräfte, um sich wieder zu erholen.
    Entspann dich , sagte er zu sich selbst mit der Stimme von Chief Jeffries, als ihm auffiel, dass sie vergessen hatten, seinen linken Arm festzuschnallen. Ein Wunder! Er rührte sich nicht und versuchte, abzuschätzen, ob er es schaffen würde, auch seinen rechten Arm zu befreien, und die beiden Männer, die rechts und links von ihm standen, zu entwaffnen. Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass es ihm gelingen würde. Es wäre besser, zuerst eine Geisel zu nehmen, die er dazu benutzen konnte, seine Freiheit zu erpressen.
    Mit kalten Fingern umfasste jemand seinen Kiefer. Seung-Ki trat einen Schritt näher. Das Folterinstrument blitzte auf, während das Gesicht des Koreaners weiterhin im Schatten blieb.
    Da griff Gabe an. Blitzschnell packte er den Mann, der ihn angefasst hatte, mit dem linken Arm und riss den Kerl auf seine Brust, sodass er ihn als Schild benutzen konnte.
    Aber irgendetwas schien nicht zu stimmen. Die Koreaner waren zwar kleiner als er, aber die Kräfte dieses Mannes waren so gering, dass er sich eher wie ein Kind oder eine Frau anfühlte, als er sich wehrte. Er war über Gabes Beine gefallen, und während er um sich trat und kratzte, bemerkte Gabe, dass der Mann keine Schuhe trug und lange, spitze Fußnägel hatte. Sein langes Haar fiel in duftenden Wellen über Gabes Brust.
    Irgendein Instinkt tief in seinem Innern veranlasste Gabe, seinen Griff zu lockern. Er begann infrage zu stellen, was gerade passierte, und erkannte voller Entsetzen, dass er sich nicht dort befand, wo er sich gewähnt hatte.
    Er lag auf einer Sonnenliege vor seinem eigenen Haus und war mit brutaler Gewalt gegen einen absolut unschuldigen Menschen vorgegangen.
    Sofort ließ er los, und sein Angreifer, den er sich eingebildet hatte, glitt einfach von ihm herunter. Er fiel mit einem dumpfen Laut auf die Terrasse, hielt sich die Kehle und rang nach Atem. Gabe starrte auf ihn hinunter und konnte nicht glauben, was er getan hatte.
    Herr im Himmel, er hatte seine eigene Frau gewürgt.

6
    Gabe fiel auf die Knie und packte sie. »Helen! Oh Gott, bist du okay?« Er hielt sie bei den Schultern und sah das Weiße in ihren Augen, das in der Dunkelheit leuchtete. Aber er bekam keine Antwort. Gerade wollte er aufspringen und einen Krankenwagen rufen, als er hörte, wie sie keuchend nach Luft rang.
    »Weiteratmen«, drängte er. »Schön tief ein- und ausatmen. Gott, es tut mir leid. Ich habe geträumt. Ich habe dich mit jemandem verwechselt. Es tut mir so leid.«
    Doch seine Entschuldigung schien sie nicht zu erreichen. Helen war außerstande zu sprechen. Gabe zog sich der Magen zusammen, als er begriff, dass er doch noch einen Krankenwagen würde holen müssen. Er konnte nicht beurteilen, ob sie genug Luft bekam. Wenn sie nicht mal zu sprechen vermochte …
    »Ich hole Hilfe«, sagte er und stand auf.
    Sie streckte die Hand nach ihm aus und bekam einen Zipfel seiner Shorts zu fassen. Dann schüttelte sie den Kopf. Sie wollte keine Hilfe.
    »Ich bitte dich, Helen, du kannst nicht einmal richtig atmen«, wandte er ein und beugte sich zu ihr hinunter.
    Sie legt den Kopf in den Nacken und warf ihm einen flehenden Blick zu. Hilflos musste er mit ansehen, wie sie mehrmals schwer schluckte.
    »Ich bin okay«, brachte sie schließlich flüsternd hervor. Es war das schrecklichste Flüstern, das er jemals gehört hatte.
    »Einen Teufel bist du«, knurrte er. »Ich habe deine Luftröhre verletzt!«
    Wieder schüttelte sie den Kopf. »Es wird alles gut.« Sie begann, sich aufzurappeln.
    Gabe verlor angesichts ihrer Selbstbeherrschung langsam die Geduld. Er beugte sich ganz zu ihr hinunter und hob sie in seine Arme, woraufhin

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