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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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Würde. »Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Jederzeit.«
    Als er schließlich das Telefon zur Seite legte, bemerkte er, dass seine Finger zitterten. Er blickte auf. Sowohl Helen als auch Mallory sahen ihn fragend an.
    »War das der Master Chief?«, erkundigte sich Helen und trocknete ihre Hände an der Schürze ab.
    »Ja.« Gabe schob die Hände in die hinteren Taschen seiner Jeans. »Er … äh … sagt, dass die Jungs morgen nach Hause kommen. Sie möchten, dass wir uns alle treffen.«
    »Toll!« Sie lächelte ihm unsicher zu. »Vielleicht können wir das ja bei uns auf der Terrasse machen.«
    Er nickte nur kurz. »Sicher, sobald ich mit dem Abschleifen fertig bin.« Er räusperte sich. Er musste nun allein sein und über der schrecklichen Tatsache brüten, dass sein Hirn ihm irgendwelche Streiche spielte. »Ich werde heute früher ins Bett gehen.« Er sah Mallory an, der alles aus dem Gesicht zu fallen schien.
    »Aber ich wollte doch mit dir zum Strand gehen«, rief sie.
    Gabe warf Helen einen Blick zu, die bemerkenswert ruhig blieb. Der Drang, seinen Kopf unter einem Kissen zu vergraben, war genauso stark wie das Bedürfnis, noch einen Spaziergang am Strand zu machen und vielleicht nach der Hand seiner Frau zu greifen …
    Aber dann sah er einen Scharfschützen vor sich, der in den Dünen auf sie lauerte, mit einem Gewehr für große Reichweiten und einer Laserzieleinrichtung. Er würde ihn von einer Sekunde auf die andere ausschalten können – vielleicht sogar seine Frau und sein Kind.
    Eine solche Bedrohung war genauso unwahrscheinlich wie lächerlich, das wusste er. Seine Paranoia ergriff wieder Besitz von ihm. »Es ist schon dunkel«, erklärte er mit einem Blick aus dem Fenster. »Ich möchte nicht, dass du den Hund in der Dunkelheit ausführst.«
    Sie warfen ihm beide den gleichen ungläubigen Blick zu.
    »Dann komm eben mit«, schlug Mallory vor.
    Gabe kämpfte gegen seine unlogische Angst. Es gab keinen Scharfschützen, das wusste er. Trotzdem war er sich auch sicher, beim Joggen ganz bestimmt nicht ohnmächtig geworden zu sein. Er konnte sich an jede Sekunde des Unfalls klar und deutlich erinnern. Gesetzt den Fall, dass tatsächlich jemand hinter ihm her war, stellte er für seine Familie eher eine Bürde als ein Schutzschild dar. Die beiden hatten den Hund nun seit einem Jahr ohne jeden Zwischenfall allein spazieren geführt. Doch wenn er das Ziel irgendeines anonymen Gegners war, würde er ihr Leben aufs Spiel setzen, wenn er sich ihnen anschloss.
    »Vergiss es«, erklärte er und wandte sich voller Wut auf sich selbst von ihnen ab. »Geht ohne mich. Ich brauche jetzt etwas Schlaf.«
    Während er steifbeinig zum Arbeitszimmer stakste, wo er einigermaßen Schutz finden würde, hörte er, wie Mallory flüsterte: »Irgendwas ist mit Dad nicht in Ordnung.«
    Verdammt richtig, irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Er war dabei, seinen verfluchten Verstand zu verlieren. Und wenn sein Gedächtnis nicht bald zurückkehrte, würde er sich in einen dieser armseligen Kriegsveteranen verwandeln, die ihr Leben nie wieder richtig in den Griff bekamen.
    Helen legte ihre Einkäufe auf dem Tresen von Expressions , Leilas Tanzstudio, ab und suchte in ihrer Handtasche nach dem Scheckheft.
    »Ich wusste, dass dir das Grüne gefallen würde«, erklärte Leila, las das Etikett des schulterfreien Tops aus Elasthan mit dem Scanner der Kasse ein und steckte das Oberteil in eine Tüte. »Du gehörst zu den wenigen Leuten, die ich kenne, die in diesem Grün toll aussehen«, fügte sie hinzu und warf Helen einen forschenden Blick zu. »Wie läuft’s denn so?«, fragte sie, während sie kurz zu der einzigen anderen Kundin hinübersah, einer Frau, die in einem Regal mit Strumpfhosen wühlte.
    Helen verzog das Gesicht und zuckte mit den Schultern. »Einerseits … toll«, gestand sie. »Ihn wieder zu Hause zu haben ist … völlig anders, als ich es erwartet hatte.«
    Leila hob eine ihrer dunklen Augenbrauen.
    »Gabe hat sich ziemlich verändert«, berichtete Helen. »Früher hat er es gehasst, zu Hause zu sein. Er hat es immer kaum erwarten können, wieder zur Arbeit zu fahren. Selbst während seines Urlaubs hat er ständig über irgendwelchen Papieren gehangen.« Sie schüttelte den Kopf, weil sie es einfach nicht begreifen konnte.
    »Und jetzt ist er nicht mehr so?«, hakte Leila skeptisch nach.
    »Absolut nicht. Er scheint völlig zufrieden zu sein, wenn er bei uns ist. Er kümmert sich um verschiedene Dinge im Haus. Er schleift

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