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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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das richtige Wort. Gabe hatte das Gefühl, eine ganze Batterie von Sirenen würde in seinem Kopf heulen. Unwillkürlich umklammerte er die Lehnen seines Sessels. Er hatte einen Flashback – sah grelles Licht, das seine Augen blendete, hörte ein Geräusch, so laut, dass seine Trommelfelle zu platzen drohten. Er holte tief Luft, suchte nach irgendeinem Ereignis, das nach diesem lauten Knall geschehen war, aber seine Erinnerungen blieben im Dunkel verborgen.
    »Lieutenant?« Forresters Gesicht tauchte verschwommen vor ihm auf. »Sind Sie okay?«
    »Es geht mir gut«, bestätigte Gabe am ganzen Körper zitternd. Im Moment erinnere ich mich an nichts.«
    »Sind Sie sicher? Sie wirken aufgewühlt, als wäre Ihnen wieder etwas eingefallen.«
    »Vielleicht ist es das. Ich weiß es nicht.« Himmel, ihm war schwindelig. Mit zitternder Hand rieb er sich die Augen.
    »Sagen Sie mir, was Sie gesehen haben«, beschwor ihn der Mann und weigerte sich, aufzugeben. Es war genau diese Hartnäckigkeit, die Gabe schon einmal den Rest gegeben hatte.
    Er musste den Beamten loswerden. Also wagte er einen weiteren Blick in die Vergangenheit und durchlebte noch einmal jene Situation, das grelle Licht, den ohrenbetäubenden Knall und dann nichts … Leere. »Ich denke, ich erinnere mich an eine Explosion, aber an nichts davor und nichts danach«, erwiderte er und sah seinen Besucher herausfordernd an.
    Forrester nickte, als würde er die Tatsache akzeptieren, dass er Gabe schon viel zu weit getrieben hatte. »Okay, Sie machen bitte Folgendes«, sagte er mit Nachdruck. »In dem Moment, da Sie sich an mehr erinnern, rufen Sie mich an. Niemand anderen, haben Sie das verstanden, Lieutenant? Ich bin der Einzige, mit dem Sie sprechen werden.« Er überreichte Gabe eine seiner Visitenkarten.
    Gabe blickte auf die Karte, dann sah er wieder zu seinem Besucher auf. »Wieso?«, wollte er wissen. »Worum geht es denn?« Der Tonfall des Beamten hatte ihm einen kalten Schauer über den Rücken gejagt.
    Forrester warf ihm einen unergründlichen Blick zu. »Ich versuche nur, die vierte Rakete zu finden, das ist alles.«
    Das war nicht alles – Gabe wusste, dass viel mehr dahintersteckte. Und der Beamte bestätigte Gabes Vermutung nur, als er hinzufügte: »Wenn Sie sich noch an weitere Details der Mission erinnern, Lieutenant, dann sprechen Sie bitte mit niemandem darüber – nicht mit Ihrem Kommandanten, nicht mal mit Ihrem Psychiater. Rufen Sie stattdessen sofort mich an.« Er senkte die Stimme und fügte verschwörerisch hinzu: »Wir haben Grund zu der Annahme, dass es einen Maulwurf gibt.« Er raffte sich auf und zog sein verknittertes Jackett glatt. »Also halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte er und streckte eine Hand aus.
    »Warten Sie mal eine Sekunde.« Gabe übersah die Hand des Mannes, während er selbst aufstand. »Was wollen Sie mir damit sagen?«, fragte er.
    Ernest Forrester seufzte und spielte mit einem Notizblock in seiner Brusttasche herum. »Sie wissen vielleicht etwas über diese vierte Rakete, und irgendjemand da draußen möchte, dass Sie sich nicht daran erinnern.«
    Langsam wich Gabe das Blut aus dem Gesicht. »Oh Gott«, flüsterte er und war plötzlich ganz benommen.
    Forrester schaute ihn unsicher an. »Alles okay mit Ihnen, Renault?«
    Gabe wandte sich ab, lief hinüber zum Frühstückstisch und kam wieder zurück. »Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen erzähle, dass neulich jemand versucht hat, mich zu töten?«, fragte er.
    Zu seiner Erleichterung machte Forrester keinerlei spöttische Bemerkungen. »Wann war das?«, wollte er wissen und zog wieder seinen kleinen Block hervor.
    Gabe berichtete, was geschehen war. Forrester schrieb mit. Ein Blick auf die Notizen des Beamten verriet Gabe, dass sie codiert waren. »Mein Psychiater meint, ich würde mir das alles nur einbilden«, fügte er hinzu. »Er sagt, Paranoia sei eine typische Begleiterscheinung bei Posttraumatischen Belastungsstörungen.«
    Forrester steckte seinen Notizblock wieder weg und zuckte mit den Schultern. »Das kann sein«, meinte er. »Ich bin kein Arzt, ich bin nur Analyst. Aber wenn Sie mich fragen«, fügte er hinzu und warf Gabe einen düsteren Blick zu, »ich würde den Zwischenfall nicht als Wahnvorstellung abtun. Es gibt einfach viel zu viele Dinge, die hier nicht zusammenpassen.«
    Mit einem Schaudern erinnerte sich Gabe an Sebastians Andeutung, dass er zurückgelassen worden war. Was also, wenn jemand gewollt hatte, dass er in dem

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