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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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schließlich rutschte Erin gekonnt, und offenbar schweren Herzens, von Egons Rücken, klopfte dem Riesen seinen muskulösen Hals und drückte Bauer Carlson die Hand.
    »Vielen Dank, Herr Carlson. Ich fühle mich schon wesentlich besser. Das hat Spaß gemacht.«
    Ein freudiges Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes. »Du kannst mich gern noch einmal besuchen, wenn du möchtest. Aber erst mal musst du ein wenig zu Kräften kommen, Mädel.«
    Er drehte sich um und wandte sich an Anna. »Hilf doch einem alten Mann bitte mal beim Aufsteigen, mein Kind.«
    Anna warf ihm einen fragenden Blick zu.
    »Räuberleiter«, raunte er ihr zu. Anna nickte grinsend. Sie verschränkte ihre Hände ineinander und stellte sich an Egons Seite.
    »Bitte schön.«
    Mit Schwung beförderte sie den alten Mann nach oben und stellte überrascht fest, wie leicht er war und wie gekonnt er auf dem Rücken des Pferdes landete. Egon war etliche Nummern zu groß für den weißhaarigen Bauern und doch stand außer Frage, wer von dem ungleichen Paar das Sagen hatte. Ein leichter Druck mit den dürren Schenkeln genügte und Egon setzte sich gemächlich in Bewegung. Der Alte drehte sich noch einmal um und winkte fröhlich.
    »Vielen Dank für den Besuch und die Einladung. Max und Louise werden sich riesig freuen.«
    Er ließ Egon in einen flotten Trab fallen und verschwand.
     
    Anna hatte Erin auf jeden Fall zu viel zugemutet. Mit Ach und Krach erreichten sie das Sonneneck. Edmund stand in der Tür und wartete. Ein Blick genügte und er machte einen schnellen Schritt auf Erin zu, hob sie wortlos hoch und trug sie durch den Laden in Annas kleines Reich. Er ließ sie nicht gerade sanft auf das Bett fallen und drehte sich wütend um.
    »Wenn ihr euch das nächste Mal verdrückt, ohne uns zu sagen, wo wir euch finden können, drehe ich euch den Hals um.«
    Seine Stimme bebte vor Zorn, er war außer sich. Peter saß mit verschränkten Armen am Tisch und bedachte sie ebenfalls mit einem vorwurfsvollen Blick. Anna reckte ihr Kinn. Du meine Güte, sie waren sicher nicht länger als vier Stunden unterwegs gewesen.
    »Ich habe die Passage gesehen«, antwortete sie trotzig, die vorwurfsvollen Blicke der beiden Männer ignorierend, »und morgen kommen ein paar Kinder zum Spielen! Und«, sie ließ den Rucksack auf den Tisch fallen, »heute hat keiner Hunger!« Sie setzte sich auf den Bettrand und warf einen kurzen Blick auf Erin. Sie schlief tief und fest. »Ed, ich habe eine Bitte. Kannst du Eva und Lisa für morgen einladen?«
    Edmund schnaubte. »Erst verschwindet ihr stundenlang und dann soll ich für dich noch einen Botengang erledigen? Anna, du hast Nerven.«
    Anna stand auf und legte ihre Hand beruhigend auf Edmunds Arm. Nicht nur der köstlichen Kostbarkeiten wegen war der Ausflug ein Erfolg gewesen. Sie würde das Sonneneck nicht einfach so zurücklassen. Warum war sie nicht schon längst auf die Idee gekommen?
    »Bitte Ed, es ist wichtig. Wenn du das Rad nimmst, bist du in gut einer Stunde wieder da. Bis dahin zaubere ich etwas Leckeres zu essen und dann erzähle ich euch alles.« Anna kramte in dem dunkelblauen Rucksack und zog triumphierend die Flasche Pfefferminzlikör heraus. »Du bekommst auch einen extra Schluck. Mit besten Empfehlungen von Bauer Carlsons Frau.« Peter runzelte die Stirn und schnalzte kopfschüttelnd mit der Zunge. »Sie sollen am frühen Nachmittag vorbeikommen.« Anna stellte sich direkt vor den jungen Okeaniden und sah ihn demutsvoll an. »Bitte, Ed!«
    Edmund drehte sich wortlos um und verschwand. Anna hörte, wie er das Fahrrad nach draußen schob. Vor ihrem Fenster hielt er an, sein Zorn schien langsam zu verrauchen.
    »Das nächste Mal, Anna, sagt ihr Bescheid. Ich habe Bridget und Richard mein Wort gegeben.«
    »Versprochen«, murmelte sie nun doch ein wenig zerknirscht.
    Edmund konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Das kann Naomi auch besonders gut. Warum kann man euch Frauen eigentlich nie lange böse sein?«

Kapitel 4
    Dunkle Wolken
     
     
     
    L eer geräumte Regale und ein Boden voller lachender, spielender Kinder … die Vierergemeinschaft stand hinter der Theke und beobachtete das rege Treiben. Es wurde eng in dem kleinen Laden. Achtundzwanzig Kinder hatte Anna gezählt, Max und Louise eingeschlossen. Bauer Carlsons Enkelkinder waren die Ersten, die sich schüchtern durch die offene Tür geschoben hatten. Anna freute sich zu sehen, dass der alte Bauer auch seine Frau mitgebracht hatte. Sie war mächtig

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