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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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kennst sie gut, Lisa …«
    »Tja, meine Mutter«, wiederholte sie. »Wie oft hat sie Alex und mich in Verlegenheit gebracht.« Ein Schatten flog über das schmale Gesicht und verschwand wieder.
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte Anna, die dunklen Wolken verscheuchend, die sich plötzlich auftaten. Sie schob die Gedanken an Alexander zur Seite und konzentrierte sich stattdessen auf seine Mutter, die inzwischen, ein Auto in der Hand, im Schneidersitz auf dem Boden saß und lautstark Motorgeräusche simulierte. Die drei Jungs unterbrachen das Rennen kurz und nahmen sie dann johlend in ihrer Mitte auf. Es dauerte nicht lange, da hatte sich eine Traube kleiner Zuschauer um das geräuschvolle Rennen gebildet, ein blond gelocktes Mädchen lehnte an Evas Rücken, sah ihr über die Schulter und feuerte sie lautstark an. Lisa verdrehte die Augen.
    »Na, was hab ich gesagt. Sie hat Alex mit ihrem Übermut schier zur Verzweiflung gebracht. Da hilft nur eins, entweder verschwinden oder mitmachen.«
    Gesagt, getan. Es wunderte Anna nicht, dass Lisa es ihrer Mutter gleichtat und sich ebenfalls ins Geschehen stürzte. Gut so, eigentlich hätte es nicht besser ablaufen können. So würde es ihr leichter fallen, den beiden später die Idee vorzuschlagen, die ihr gestern gekommen war. Wie oft hat sie Alex und mich in Verlegenheit gebracht … Alexander … Plötzlich ließen sich die dunklen Gewitterwolken nicht mehr vertreiben. Finster und drohend drückten sie auf ihre Brust. Die spielenden Kinder rückten in den Hintergrund, der Lärm verstummte. Ihre Lider senkten sich.
     
    *
     
    Der riesige Vogel weinte. Das traurige Klagen verband die Wälder Silvanubis’ mit den Ruinen der grauen Stadt. Purpurnes Leuchten erhellte den Himmel, schimmerte durch die weißen Nebelschwaden. Mit ausgebreiteten Flügeln segelte er durch die Nacht. Blutrote Funken tropften aus seinen Federn, verglühten, während sie fielen. Über dem kleinen Geschäft begann er, seine Kreise zu ziehen. Als die Flügel Feuer fingen, verlor er an Höhe, landete auf den Dachziegeln des unscheinbaren Hauses und wartete.
     
    *
     
    Anna riss die Augen auf. Die Wolken wurden dunkler und bedrohlicher. Du wüsstest, wenn es ihm richtig schlecht gehen würde. Peter hatte recht behalten, mit einem Mal wusste sie es. Etwas stimmte nicht. Durch die schwarzgrünen Wolkenberge sah sie sein Gesicht. Es ging ihm nicht gut. Gar nicht gut … Alexander brauchte sie. Dringend und bald. Die Narbe in ihrer Hand brannte wie Feuer. Der Phönix würde sie zu ihm führen und sie war bereit, ihm zu folgen.
    Plötzlich lichteten sich die Wolken und die fröhliche Geräuschkulisse drang wieder in ihre Ohren. Anna rang nach Luft, kleine Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn.
    »Alles in Ordnung, Kleines?« Peter stand an ihrer Seite und sah sie scharf an. Anna fuhr sich durchs Gesicht und schluckte.
    »Danke, Peter, es geht schon. Etwas stickig hier drin.«
    Peter runzelte die Stirn, packte sie entschieden am Ellbogen und schob sie durch die Ladentür nach draußen. Es roch nach Sommer, gierig saugte Anna die Luft ein. Sie lehnte sich gegen die Hauswand und rieb sich ihre Augen.
    »So, Anna. Ich höre.«
    Sie hatte Peter noch nie etwas vormachen können. Anna stöhnte, er kannte sie einfach viel zu gut.
    »Es geht ihm schlecht, ziemlich schlecht, befürchte ich.« Sie warf einen kurzen Blick auf die Narbe in ihrer rechten Hand. Das schwache Rosa würde bald verblasst sein und die Feder würde ebenso wie bei Peter einen feinen weißen Abdruck hinterlassen haben, eine ständige Brücke zu Silvanubis und denen, die ihr wichtig waren. »Er braucht mich, und nicht erst in ein paar Wochen. Alexander braucht mich sofort.«
    Der Schreck steckte ihr noch in den Knochen. Sie war sich sicher, nicht einen einzigen Tag durften sie verlieren.
    »Wir müssen zurück. Morgen.«
    Nun war es Peter, der sich durchs Gesicht rieb. »Das habe ich befürchtet«, murmelte er, Sorge in seinen Augen. »Soll ich sie heimschicken?« Er deutete zur offenen Tür, hinter der ihnen fröhliches Kinderlachen entgegenschlug.
    »Nein, Peter, noch nicht. Lass sie noch ein wenig spielen. Sie haben so viel Spaß da drinnen. Ich befürchte, danach muss ich mit Eva und Lisa sprechen.«
    »Das glaube ich auch.«
    Anna fuhr herum. Eva stand im Türrahmen, die Arme abweisend vor der Brust verschränkt.
    »Wie lange … stehst du da schon, Eva?«
    Anna sah sich Hilfe suchend nach Peter um, doch dieser zuckte resigniert mit den

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