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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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schon eher daran gedacht? Sie sah sich um, doch was sie suchte, befand sich nicht in diesem Zimmer. Wenn sie nur nicht so schrecklich müde wäre. Schweren Schrittes schleppte sie sich zur Tür. Unten schienen noch alle wach zu sein, die lauten Stimmen waren zwar leiser geworden, doch heute Nacht schien niemand schlafen zu wollen. Sie öffnete und stolperte über Noah. Der große, schlanke Mann saß auf einem Stuhl neben der Zimmertür und war in ein Buch vertieft.
    »Du meine Güte, Noah, musst du ausgerechnet hier sitzen und lesen?«
    Noah fiel das Buch aus der Hand. Erschrocken sprang er auf und betrachtete sie besorgt. »Brauchst du was, Anna? Ist alles in Ordnung?«
    Sie presste die Augen zusammen. Wie konnte er in diesem Dämmerlicht überhaupt ein Wort lesen? »Entschuldige, Noah, aber du hast mich erschreckt. Was machst du hier?«
    Noah bückte sich und legte das dicke Buch zurück auf den Stuhl. »Wir wechseln uns ab«, erklärte er schlicht. »Für den Fall, dass du Hilfe brauchst.«
    Anna räusperte sich. Die nicht enden wollende Hilfsbereitschaft dieser Familie beschämte sie. Was hatten sie nicht schon alles auf sich genommen, um Alexander und ihr zu helfen. »Weißt du, wo seine Gitarre ist?«
    Noah sah sie überrascht an, dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht. »Mensch, Anna, geniale Idee. Warum haben wir nicht selbst daran gedacht? Soll ich sie holen?«
    Anna nickte, besann sich dann aber doch eines anderen. »Ich«, es war ihr wirklich unangenehm, »müsste mal verschwinden, Noah. Doch leider befürchte ich, dass ich den Weg zum stillen Örtchen nicht allein schaffen werde.« Sie hob die Schultern, aber es nützte schließlich niemandem etwas, wenn sie zu guter Letzt die Treppe hinunterstürzte und sich den Hals brach. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Skeptisch betrachtete sie die schmalen Stufen der steilen Treppe. Rasch trat Noah an ihre Seite und schob galant seinen Arm unter ihren Ellbogen.
    »Aber mit Vergnügen, meine Dame.«
    Anna schenkte ihm ein schwaches Lächeln und ließ sich dankbar die Treppe hinunterhelfen. Irgendwann musste sie sich ausruhen. Mit klammen Fingern wischte sie sich den kalten Schweiß aus den Augen.
    »Komm, Anna. Wenn wir ganz leise sind, können wir uns an den anderen vorbeistehlen. Ich nehme an, dir ist nicht nach Reden zumute?«
    Anna nickte erleichtert. Auf Zehenspitzen schlichen sie sich durch den langen Flur, vorbei an den gedämpften Stimmen, die hinter verschlossenen Türen zu hören waren.
     
    Zwei Fackeln erhellten die Veranda und Anna fuhr zusammen, als sie rechts und links neben der Tür zwei finstere Gestalten stehen sah. Unbeweglich, riesige Schwerter in den kräftigen Händen, ließen die beiden sie passieren.
    »Du lieber Himmel, Noah.« Anna betrachtete die zwei Muskelmänner ehrfürchtig. »Wo kommen die denn her?«
    Noah schmunzelte, nickte den Männern kurz zu und schob Anna die drei Verandastufen hinunter. »Später, Anna.« Er lehnte sich gegen das Geländer und deutete auf den kurzen Weg, der zu dem winzigen Häuschen führte und von einer Handvoll weiterer kleiner Lichter beleuchtet wurde. Weit konnte man nicht sehen, die schwarze Nacht verschluckte alle Konturen und Umrisse. »Schaffst du es bis dorthin allein?«
    Annas Gesicht fing an zu brennen und sie löste sich energisch aus Noahs Arm. »Du kannst, ähm … hier warten. Bin sofort wieder da.« Sie musste wirklich so schnell wie möglich wieder zu Kräften kommen.
     
    Noah wartete auf der Veranda auf sie. Er schien die Männer fortgeschickt zu haben, zumindest waren sie nicht mehr zu sehen. Die Hände auf das Geländer gestützt, blickte er in die undurchdringliche Finsternis. Das Licht der zwei Fackeln ließ Noahs rotblonde Haare wie Feuer glühen. Ein stattlicher Mann, fuhr es Anna durch den Kopf. Wie konnte es sein, dass es offenbar keine Frau im Leben des kräftigen Najaden gab? Leise stellte sich Anna an seine Seite und ließ sich von der Finsternis einhüllen. Dort wo sie herkam, war es nie so dunkel und still wie hier. Sogar, wenn es Stromsperre gab, kehrte niemals diese vollkommene Ruhe ein. Anna atmete tief ein und genoss die würzige Luft.
    »Ich hatte es vergessen«, begann sie.
    Noah nickte. »Ich komme gern nachts hierher, es ist friedlich um diese Zeit.«
    Anna lauschte in die Nacht hinein. Sie konnte die Trauerweiden nur erahnen, die turmhoch vor dem Haus aufragten, doch sie hörte die Blätter der herabhängenden Äste im Wind rauschen. Ab und an

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