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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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können.«
    Alexander zuckte unwillkürlich zusammen. »Wie ich bereits sagte, du hörst nicht richtig zu. Ich habe Danke gesagt.«
    Bridget sah verwirrt von Anna zu Alexander, bis Richard sie bei der Hand nahm und hinter sich herzog. Auch Noah schien froh zu sein, das Zimmer verlassen zu können und schloss rasch die Tür hinter sich.
    Nun waren sie allein. Etwas griff rau nach ihrem Herz. Keiner sprach ein Wort, doch Alexanders Blick war fest auf Annas Augen geheftet. Seine Lippen waren zu einer dünnen Linie zusammengepresst. Es dauerte eine Weile, bis es ihm gelang, sich zum tiefen Ein- und Ausatmen zu zwingen.
    »Nein, Anna. Natürlich konntest du nicht anders handeln.« Sanfte, leise Worte, ohne Spott und Zorn. Annas Ohren glühten immer noch, doch langsam verrauchte auch ihre Wut. »Komm, setz dich. Bitte.«
    Anna wich seinem Blick aus, gab sich einen Ruck und zog einen der Stühle an sein Bett. Alexander betrachtete sie lange und nachdenklich.
    »Ich«, begann er zögernd, »bin froh, dass du hier bist. Aber ich habe Angst um dich. Du kannst es dir nicht vorstellen, Anna. Ich habe sie gesehen. Sie nimmt keine Rücksicht, glaube mir.«
    Anna hatte bereits den Mund geöffnet, doch Alexander kam ihr zuvor.
    »Ich weiß, es war deine eigene Entscheidung und du kannst selbst auf dich achtgeben.« Seine Mundwinkel zuckten.
    Anna hob resigniert die Schultern. So etwas in der Art hatte ihr auf der Zunge gelegen.
    »Aber«, fuhr Alexander fort, »sie wird nicht aufgeben, nicht jetzt, wo sie ihrem Ziel so nah ist.« Er hielt inne und senkte seinen Blick. »Du glaubst nicht, wie oft ich mir gewünscht habe, du wärst bei mir und wie oft ich mich danach für diesen Gedanken geschämt habe. Und jetzt … kann ich dich noch nicht einmal beschützen.«
    Anna sah ihn entsetzt an. Waren das Tränen? Sie schüttelte den Kopf und bemühte sich, so ruhig wie möglich zu sprechen.
    »Wie fühlst du dich?«
    Alexander lächelte schwach.
    »Im Vergleich zu gestern und vorgestern … na ja besser.«
    »Und dein Bein?« Sie hatte noch nicht gewagt, einen Blick auf die hässliche Wunde zu werfen.
    »Es heilt, Anna. Sieh es dir an.«
    Peter hatte recht behalten. Die Brandwunde war zwar nicht verschwunden, doch weder Blut noch Schorf waren zu sehen. Ein blassrosafarbener Streifen wand sich um das Bein.
    »Tut es noch weh?«
    Alexander rang sich ein Lächeln ab. »Ich glaube, es sieht besser aus, als es sich anfühlt. Ja, es tut noch weh. Jene Nacht allerdings …« Er presste die Augen aufeinander, um die Erinnerung daran zu vertreiben. »Nun ja, noch mal möchte ich das nicht erleben.«
    Anna sah, wie sich seine Hände ineinander verknoteten. Sie wusste genau, was sie getan hatte, und sie konnte seine Schreie nicht vergessen. Instinktiv griff sie nach seiner Hand. »Es tut mir leid, Alex.«
    Alexander schüttelte fassungslos den Kopf. »Es tut dir leid, Anna? Dir tut es leid? Ohne dich wäre ich jetzt nicht mehr hier.«
    »Ich … ich habe dir wehgetan.« Anna schluckte den bitteren Geschmack in ihrem Mund hinunter.
    »Tja, Anna. Manchmal tut es eben weh, bevor es heilt. Wie heißt es so schön, am dunkelsten ist die Nacht vor der Dämmerung. Du hast mir gefehlt.«
    Nun war es um Annas Fassung geschehen. Er hatte ihr auch gefehlt. Doch seine ehrlichen Worte trafen sie hart und unerwartet. In ihren Augen brannten Tränen. Wie schaffte er das nur? Entweder trieb er sie auf die Palme, brachte sie in Verlegenheit oder sie sorgte sich um ihn. Warum nur konnte sie mit ihm nicht wie mit einem normalen Menschen reden? Warum brachte er sie so fürchterlich durcheinander? Laut schniefend holte sie Luft.
    Was den Platz in meinem Herzen angeht, Anna Peters, da kannst du dich anstrengen, wie du willst. Dort entkommst du mir nicht.
    »Nicht weinen, Anna.« Überraschend sanft strich er ihr die Tränen aus dem Gesicht. »Mir geht es doch besser.«
    Es sei denn, du bittest mich darum … Anna schniefte erneut geräuschvoll.
    »Deshalb weine ich doch nicht, du Dummkopf.«
    Es sei denn, du bittest mich darum … Sie beugte sich vor, umfasste sein Gesicht und schloss ihre Augen.
    »Bitte …«
    Nicht fordernd und hart, wie bei ihrem heftigen Zusammentreffen in der Scheune, sondern liebevoll und zärtlich gab ihr Alexander, worum sie gebeten hatte. Seine Hände spielten mit ihren Haaren, fuhren die Konturen ihres Gesichts nach, während er sie küsste. Annas Herz machte einen Satz. Dieses Mal entzog sie sich ihm nicht. Was ihr Körper schon damals

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