Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)
ihre Wange hinunterlief. Das hörte sie von Peter auch immer wieder. Alexander strich ihr sacht über das Gesicht und zog sie auf seinen Schoß. Für einen Moment schloss Anna die Augen und ließ sich von seinen starken Armen trösten. Ihre Fingerspitzen fuhren die zwei langen Narben auf Alexanders feuchtem Rücken entlang. Sein Atem ging schneller und auch das Tempo ihres eigenen Herzschlags steigerte sich explosiv. Zärtlich ließ er seine Hände durch ihre Haare gleiten. Dieses Mal wartete er nicht darauf, dass sie ihn bat. Sie schloss die Augen, als seine Lippen ihren Mund berührten.
»Anna.« Er keuchte, presste ihren Namen mit rauer Stimme hervor. »Muss ich dich auch darum bitten?«
Ihr Herz stolperte, setzte einen Schlag aus, als sie begriff, worum er sie bat. Nein, er musste nicht bitten. Sie schüttelte den Kopf und ließ sich langsam von ihm hochschieben. Alexander griff nach den Decken, die ordentlich gefaltet neben der Tür lagen, breitete sie hastig auf dem Boden aus und zog Anna hinter sich her. Ungeduldig streifte er ihr das Hemd über den Kopf und warf es achtlos in eine Ecke. Wie ein Blitz durchzuckte seine Berührung ihren Körper, als seine Finger fast beiläufig ihre Brüste berührten. Das hatte sie nicht erwartet. Sie fingerte an den Knöpfen ihrer Lederhose, als Alexander ihre Hand ergriff.
»Lass mich das machen, Anna.« Ein Seufzer entglitt ihr, als die weiche Hose erst über Po, dann Oberschenkel und schließlich über die Waden rutschte. Sie stöhnte, als er sie hochhob und vorsichtig auf die Decken legte.
»Ich habe dich gefunden.« Ohne den Blick von ihr abzuwenden, ging er neben ihr in die Knie. »Du bist so wunderschön, Anna.« Er lehnte sich ein wenig zurück und ließ seinen Blick ungeniert über ihren nackten Körper gleiten, bevor er sich ebenfalls entkleidete. Forschend streiften seine Hände ihr Brustbein, wanderten tiefer und umkreisten sanft ihren Bauchnabel. Ungeduldig wand sie sich unter seinen Berührungen.
»Bitte …«, flüsterte sie mit belegter Stimme.
Er atmete schwer, umfasste ihre Handgelenke und drückte sie über ihrem Kopf auf den harten Boden. Anna rang nach Luft, er raubte ihr den Atem.
»Bitte, Alexander …« Sie hob ihre Hüften, wand sich unter seinem eisernen Griff. Mit einem zärtlichen Kuss brachte er sie zum Schweigen.
Sie hatten einander das Ruder aus den Händen gerissen, sich blind vertraut und treiben lassen. Keine Ängste oder Sorgen, keine Ungewissheiten oder dunklen Ahnungen hatten sie begleitet. Niemand sonst zählte, nicht hier oder drüben, weder Magie noch zerbombte Ruinen, nicht Eva oder Peter und auch nicht Richard. Vor allem nicht Kyra. All das existierte nicht, der Kopf war ausgeschaltet, Herz und Körper regierten. Anna hatte ihren Kopf in seine Armbeuge gebettet und wartete darauf, wieder Atem schöpfen zu können. Mühsam kämpfte er sich hoch und betrachtete sie kopfschüttelnd.
»Hätte ich das gewusst.«
Anna runzelte die Stirn und setzte sich ebenfalls auf.
»Hättest du was gewusst?«
Ein schelmisches Grinsen huschte über sein Gesicht.
»Hätte ich gewusst, dass ich gar nicht nach Drachen, Einhörnern und bizarren Abenteuern suche«, er küsste sie sacht auf ihre Stirn, »sondern nach einer hübschen, athletischen Brünetten mit einem großen Mundwerk, einem noch größerem Herz, scharfem Verstand, einer Menge Mut und …« Er ließ seine Hand ihre Wirbelsäule hinunterwandern und freute sich offenbar diebisch zu sehen, wie sie wohlig erzitterte. »… und einem enormen Appetit.« Seine Hand hatte inzwischen ihren verlängerten Rücken erreicht. »Dann hätte ich mir eine Menge Mühe, Kopfzerbrechen und zwei Krücken sparen können. Eigentlich habe ich es schon damals im Wald gewusst, als Oskar dich so galant von den Füßen gefegt hat.«
Sie spitzte die Lippen und ihre Stimme klang immer noch ein wenig rau, als sie antwortete. »Und hätte ich gewusst, dass du es nur auf meinen Appetit abgesehen hast …« Nun begab sich auch ihre Hand auf Wanderschaft, erforschte seine kräftigen Beine, seine Knie, seine Oberschenkel. Mit Genugtuung stellte sie fest, dass er augenscheinlich noch lange nicht am Ende seiner Kräfte war. Er schloss die Augen und sie sah, wie sich sein Kehlkopf hob und senkte, als er schluckte.
»Was dann«, stöhnte er.
»Dann …«, ihre Hand schob sich noch ein wenig weiter nach oben, »… dann, mein Lieber, will ich dich wirklich nicht enttäuschen.«
Sie hatten es geschafft,
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