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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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schien nicht überzeugt zu sein. »Was sie will ist, uns lenken, beeinflussen … Nein, wir müssen jetzt handeln. Sofort. Nico ist in der Höhle bei der Passage. Wir wissen genau, wo das ist. Der Vorteil der Überraschung liegt auf unserer Seite, wenn wir jetzt sofort aufbrechen.«
    Richard legte sanft seine Hand auf ihren Arm. »Wenn du dich da mal nicht irrst. Und wenn sie nur darauf wartet? In Silvanubis weiß sicher inzwischen jeder von Annas … nun ja … besonderen Fähigkeiten. Dass Peter über dieselben Talente verfügt, weiß sie Gott sei Dank noch nicht. Nein, Bridget, wir müssen einen Plan haben. Einen Plan, der erstens sicherstellt, dass wir Nico heimholen können und zweitens einen, der gewährleistet, dem Spuk auch wirklich ein Ende zu bereiten, wie du es so treffend ausgedrückt hast. Glaube mir, Liebes, ich sorge mich mindestens genauso um Nico. Er ist auch mein Sohn.«
    »Aber«, protestierte Bridget, erneut mit den Tränen ringend, als im Flur ein Tumult entstand. Laute Stimmen, Poltern, Geschrei.
    »Ihr verdammten Dreckschweine.«
    Noahs tiefer Bass dröhnte donnernd, als die Haustür krachend ins Schloss fiel. Edmund und Richard stürmten gleichzeitig aus dem Zimmer. Nur Bridget war noch schneller. Wie so oft überraschte sie Anna mit der für ihren Körperumfang außergewöhnlichen Schnelligkeit. Anna hatte sich ebenfalls bereits in Bewegung gesetzt, als Alexander sie am Arm festhielt.
    »Warte Anna, wer weiß …«
    Anna blieb stehen und sah ihn an. Die Sorge in seinen Augen galt ausschließlich ihr. Im Flur wurde es still. Zu still. Bis Bridgets jammervoller Schrei die Stille durchbrach, der Anna einen eiskalten Schauder über den Rücken jagte. Nun hielt sie nichts mehr, erschrocken hastete sie aus dem Zimmer und sah, wie Richard seine Frau in den Armen hielt. Der sonst so rüstigen Hausherrin schienen die Beine zu versagen. Teilnahmslos ließ sie sich von Edmund und Richard stützen und an Anna vorbei zurück ins Zimmer führen. Allein Noah blieb zurück. Zusammengesackt hockte er an der Wand im Hausflur, hielt ein beflecktes Tuch in der einen und einen geöffneten Brief in der anderen Hand. Sein Blick war seltsam leer und er zitterte am ganzen Körper.
    »Noah«, Alexander blickte auf seinen Freund hinunter. »Was ist geschehen?«
    Mit bebenden Händen reichte dieser ihm wortlos den Brief und hielt ihm das Tuch hin. Als Alexander scharf Luft einzog, schielte Anna ihm über die Schulter und erstarrte. Das Tuch war blutverschmiert und in der Mitte lag die abgeschnittene obere Hälfte eines Ohres.

Kapitel 18
    Ein Plan, der größer ist
     
     
     
    » E r ist noch ein Kind. Mein kleiner Bruder …« So sehr er sich auch bemühte, es wollte Noah nicht gelingen, sich zu beruhigen. »Dieses Mal ist sie zu weit gegangen.«
    Sein Gesicht war immer noch aschfahl, doch langsam, ganz langsam gewann er wieder Kontrolle über seine Stimme. Die Maske saß wieder, ein wenig schief noch, doch gleich hatte er sie geradegerückt. Man hatte Bridget mehrere Gläser Whiskey eingeflößt und sie schließlich überreden können, sich ein wenig auszuruhen. Naomi und Edmund leisteten ihr Gesellschaft und Anna hoffte inständig, dass Nicos Mutter genug getrunken hatte, um wenigstens ein wenig schlafen zu können. Auch Erin war verschwunden. Anna nahm an, dass auch sie sich hingelegt hatte. Richard nahm einen kräftigen Schluck des bernsteinfarbenen Getränks zu sich, während er die Nachricht in die Tischmitte schob. Die steile Schrift zeugte von Entschlossenheit und Selbstbewusstsein.
     
    Ihr wisst, was ich will. Ich tausche den Jungen gegen die Federträgerin. Sie wird wissen, wo ich ihn so lange für euch aufbewahre. Ich gebe euch genau zwei Tage Zeit, sie zu mir zu schicken. Übermorgen Abend vor Sonnenuntergang … und der Junge kann den Rest seines Ohres behalten. Sonst bekommt ihr den Kleinen stückchenweise zurück.
     
    Richard knüllte den Zettel in seiner Hand zusammen, warf einen kurzen Blick in Annas Richtung und atmete resigniert aus.
    »Ein knapper Tagesritt bis zur Höhle, das gibt uns nur wenig Zeit, einen Plan auszuarbeiten.« Richard sprach leise und ruhig, doch in seinen Augen glomm es gefährlich. »Wir dürfen, können nicht auf ihre Forderung eingehen. Hat sie Anna erst einmal in ihrer Gewalt, anscheinend ist sie an Alexander nicht mehr interessiert, bedeutet das das Ende von Silvanubis, wie wir es kennen. Ich traue ihr nicht. Wer garantiert uns, dass sie Wort hält und Nico einfach

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