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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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Phönix hat mich nicht vergessen. Jetzt hat Anna eine Chance, keine große, aber es gibt Hoffnung.« Er betrachtete Anna liebevoll. »Du dummes Kind. Ich würde dir das gern ersparen.« Peter setzte sich neben sie auf den Boden und betrachtete die Wunde in ihrer Brust. »Noah, du hältst ihre Schultern.« Er drehte sich zu Alexander um. »Alex, meinst du, dass du auch helfen kannst?«
    Alexander nickte schwach und bekämpfte verzweifelt die aufsteigende Übelkeit. Er wusste nur zu gut, was Anna bevorstand. Er drückte ihre Hände auf den Boden und sah, wie Peter die glühende Feder in die Wunde hielt.
    Ihre Stimme klang merkwürdig heiser, als sie schrie. Noah und Alexander waren schweißgebadet, als das Glimmen der Feder verlosch und die Spitze zu Asche zerfiel. Nun hatte er seinen Magen nicht mehr unter Kontrolle, würgend rutschte Alexander zur Seite. Als nichts mehr da war, was er von sich geben konnte, wartete Alexander auf Tränen. Vergeblich.

Kapitel 21
    Lamm und Löwe
     
     
     
    » S ie schläft jetzt, Alexander.« Bridget nickte Naomi zu, die sich einen Stuhl an Annas Bett gezogen hatte und die Hand ihrer Freundin hielt. »Du solltest dich auch ein wenig ausruhen. Ich habe unten eine Wanne mit heißem Wasser gefüllt. Wir wär’s?« Bridget reihte eine recht ansehnliche Anzahl von Tiegeln mit Salben ordentlich auf dem Tisch auf. Sie drückte die Korken auf den Behältern noch einmal gründlich fest und ließ ihren Blick schließlich auf Alexanders Gesicht ruhen.
    »Du siehst furchtbar aus. Jeder braucht irgendwann ein wenig Ruhe.«
    Alexander konnte sich nicht erinnern, je so matt und erschöpft gewesen zu sein, und auch sein Bein machte ihm wieder zu schaffen. Trotzdem schüttelte er schweigend den Kopf. Es war zu viel geschehen heute und es wollte ihm einfach nicht gelingen, die Bilder aus seinem Kopf zu verbannen.
    Der Phönix war davongeflogen, nachdem Peter die Feder benutzt hatte. Noah hatte die Wunde provisorisch versorgt und man war übereingekommen, Anna trotz oder eher wegen ihres kritischen Zustands so schnell wie möglich in Bridgets Obhut zu geben. Wenn jemand Kranke gesund pflegen konnte, war es die resolute Hausherrin mit ihrer schier unerschöpflichen Energie. Die Magierin war zwar durch Noahs Pfeil an der Schulter verletzt worden, doch die Wunde hatte sich als nicht lebensbedrohlich erwiesen. Sie hatten Kyra gefesselt auf ein Pferd gesetzt, waren die Nacht hindurch geritten, und als es dämmerte, hatten sie Anna mehr tot als lebendig Bridgets geschickten Händen übergeben.
    Obwohl auch Noah die Erschöpfung überdeutlich anzusehen war, hatte er darauf bestanden, Kyra persönlich dort abzuliefern, wo sie angeblich gut bewacht eingesperrt werden sollte. Alexander hatte erfahren, dass eine alte Burg, etwa zwei Stunden von dem großen Blockhaus entfernt, als Gefängnis diente. Solche Einrichtungen schien es offenbar überall zu geben. Richard hatte seinem Sohn in Windeseile ein Dutzend seiner besten Krieger zur Seite gestellt, sodass sie umgehend weiterreiten konnten. Als Mitglied des Ältestenrats der Najaden würde er an Kyras Urteilsspruch beteiligt sein, über ihr Schicksal mitentscheiden.
    Bridget hatte ihren jüngsten Sohn kurz, aber heftig an ihre Brust gedrückt, sich die Tränen aus dem Gesicht gewischt und Anna in ihr altes Zimmer hinauftragen lassen. Nicht eine Minute war Alexander seitdem von Annas Seite gewichen. Besorgt hatte er beobachtet, wie Bridget Annas Wunde gesäubert, mit einer ganzen Reihe von Salben bestrichen und schließlich geschickt verbunden hatte. Ohne auf seine Anwesenheit Rücksicht zu nehmen, hatte sie ihre Patientin entkleidet, gewaschen und ihr vorsichtig ein luftiges Hemd übergestreift. Schließlich war es ihr gelungen, Anna erst einen Tee und dann eine gute Menge Violabeersaft einzuflößen. Hin und wieder hatte Anna die Augen geöffnet, doch ihr Blick war leer und abwesend gewesen. Außer einem gelegentlichen Stöhnen hatte man ihr kein Wort entlocken können.
    Traurig blickte Alexander auf Anna hinab. Er wusste nicht, was ihr zugestoßen war, bevor sie sie gefunden hatten. An beiden Unterarmen waren Blutergüsse mit jeweils zwei nebeneinanderliegenden kleinen Löchern zu erkennen. Außerdem war an ihrem Hals ein hässlicher Streifen zu sehen, ein Würgemal? Wieder spürte er eiskalte Wut in sich aufsteigen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er Kyra mit seinen bloßen Händen höchstpersönlich erwürgt.
    »Geh dich wenigstens waschen, Alexander.

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