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Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Titel: Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Mark;Benecke Benecke
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präsentieren. Auch hier erregte ihn die Vorstellung der schockierenden Wirkung seiner Taten noch lange nach dem Akt der Schändung.
    Spätestens im Jahr 1995 begann Axel F., Großtiere wie Rinder und Pferde zu töten, weil der Wunsch, Eingeweide zu spüren und zu fühlen, erneut und stärker als zuvor in ihm auftrat. Er war fast schon besessen von dem Gedanken, mit seinem ganzen Körper in einen noch warmen Leib voller Eingeweide einzutauchen. Zwangsläufig musste er also seine Tierquälereien und Tötungen auf größere Tiere auszuweiten.
    Während dieser grausamen Taten zielte seine Fantasie zu der Zeit bereits in erster Linie auf das Töten und Ausweiden von Frauen ab. Da dieses Ziel jedoch nicht ohne erhebliches eigenes Risiko zu erreichen war, beging er die Taten an den Großtieren vorwiegend als Ersatzbefriedigung. Wenn sein Verlangen nach dem Fühlen von Eingeweiden in ihm derart intensiv wurde, dass er glaubte, ihm nachgeben zu müssen, plante er dementsprechend seine Taten, kundschaftete akribisch und vorsichtig die ländliche Umgebung aus, um sowohl ein leichtes wie auch schnelles und möglichst risikoloses Opfer zu finden.
    Zusätzlich zu seinen sadistischen Akten an Tieren verübte Axel Hunderte von Diebstahlsdelikten, die jedoch erst nach seiner Festnahme wegen der Tötungsdelikte bekannt wurden. Hier handeltees sich meist um Einbrüche in Schrebergärten oder Wohnungen, die Axel beging, um seine Finanzen »aufzustocken«.
    Axel F. wurde für vier Morde verurteilt, jedoch wird vermutet, dass er mindestens zehn weitere Morde an Frauen verübt hat.«
    Soweit Petra Klages’ Schilderung der Taten. Wie Sie sehen, verläuft die Grenze zwischen der Lust am Töten und der Lust an den Toten manchmal recht schwammig. Um dies trennscharf darzustellen – denn es wird im psychologischen Teil noch wichtig –, folgt hier die Schilderung einer nekrophilen Tat aus der Sicht des Täters. Sie werden sehen, dass die sexuellen Handlungen an der Leiche keineswegs geplant waren. Auch wenn das gruselig ist, macht genau diese Einzelheit aus spurenkundlicher, ermittlungstechnischer, rechtlicher und, wie gesagt, psychologischer Sicht einen großen Unterschied.
Selbstbericht eines nekrophilen Täters
    Im Folgenden lesen Sie die Schilderung einer nekrophilen Tat. Der Täter hat sie in einem Brief beschrieben. Der Text ist nichts für schwache Nerven. Sie können diesen Abschnitt überspringen – wir nehmen später zwar Bezug darauf, unsere späteren Erläuterungen sind aber auch dann verständlich, wenn Sie die folgende Passage auslassen.
    Ich füge diesen Text, einen Briefauszug, hier deswegen ein, weil Sie darin drei der für meine Arbeit wichtigsten Regeln erkennen können. Erstens: keine Annahmen machen, zweitens: genau hinsehen, auch wenn es gruselig ist, und drittens: auf die Details achten. Denn wie Sie erkennen können, ist der Täter keineswegs ein klassischer Nekrophiler. Das macht vor Gericht und vor allem für die psychologische Begutachtung einen himmelweiten Unterschied. Beachten Sie, dass der Täter eigentlich kein sexuelles Interesse an der Leiche – sondern nur am Töten der Person – hat undseine Planung der Tat auch nicht von nekrophilen Ideen bestimmt wurde. Hier also sein Brief:
    »Also nahm ich mir vor, beim letzten Stopp wie ›gewohnt‹ den Schlüssel abzuziehen und dann ihr gegenüber vorzutäuschen, ihn ›verloren‹ zu haben.
    Wenn ich es richtig eingeschätzt habe, würde sie dann so arglos sein, dass sie mir das glauben würde, und mir beim Suchen des ›verlorenen‹ Schlüssels helfen. Dann könnte ich es schaffen, ›zufällig‹ hinter sie zu kommen, und wäre dann in der Lage, auf sie schießen zu können, ohne dass sie davon auch nur etwas ahnen könnte, bevor es zu spät ist. Also lud ich die Waffe durch, zog das Holster wieder an die Seite, vorher hatte ich es in den Rücken geschoben, um zu verhindern, dass sie evtl. beim Ein- oder Aussteigen sieht, dass ich eine Waffe dabeihabe, und dann wartete ich.
    Marianne kam zurück, und obwohl der Laden ziemlich voll war, war in ›gefährlicher‹ Nähe niemand zu sehen. Als sie wieder im Wagen war, fragte ich sie, in der Absicht, möglichst jeden evtl. noch aufkeimenden Zweifel zu zerstreuen, noch mal nach der letzten Wegstrecke und bat sie, sie mir auf der Karte zu zeigen. Jedoch war das im Grunde eh sinnlos, da nur der von mir ins Auge gefasste Weg sinnvoll war. Jedenfalls stand fest, dass der Parkplatz kommt, und ich war mir ziemlich

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