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Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Titel: Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Mark;Benecke Benecke
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in seinem Haus festnahmen und dieses durchsuchten. Außer Garridos Frau Nancy und seiner alten Mutter entdeckten sie dort aber niemanden. Garrido behauptete, die kleinen Mädchen wären die Töchter von Verwandten, um die er sich manchmal kümmere. Die Bewährungshelfer ließen ihn daraufhin laufen, bestellten ihn aber für den nächsten Tag zu einem weiteren Gespräch, um seine Angaben zu überprüfen.
    Zu diesem Gespräch erschien Garrido mit seiner Ehefrau, den beiden kleinen Mädchen und der entführten Jaycee, die er als »Alyssa« vorstellte. Die Mädchen nannten ihn »Papi«. Weil Garrido laut den Unterlagen kinderlos war, trennten die Bewährungshelfer nun Garrido von den Frauen und befragten alle einzeln.
    Jaycee behauptete zunächst, Alyssa zu heißen, und gab an, die Mutter der Mädchen zu sein. Außerdem bat sie um einen Anwalt, ohne den sie keine weiteren Angaben machen wollte. Garrido behauptete währenddessen, die drei Mädchen wären die Töchter seines Bruders. Der habe sich scheiden lassen, seine Kinder bei ihm abgesetzt und sei an einen unbekannten Ort gezogen. Er verstrickte sich während der Befragung immer mehr in Widersprüche und gab schließlich zu, dass Alyssa in Wirklichkeit Jaycee heiße, er sie entführt, jahrelang gefangen gehalten und vergewaltigt habe.
    Nach achtzehn Jahren Gefangenschaft wurde Jaycee Lee Dugard zu ihren Eltern zurückgebracht. Sie erhielt das Sorgerecht für ihre beiden Töchter. Phillip Garrido bildete sich – wie auch Josef Fritzl – noch im Gefängnis ein, dass Jaycee ihn liebte und sie eine glückliche Familie gewesen wären. Er sagte in einem Interview über das, was geschehen ist, »es ist eine herzerwärmende Geschichte«, und behauptete, er hätte sich durch die Geburt seiner Töchter zu einem neuen, liebevollen Menschen entwickelt.
Viktor Mokhov
    Im Jahr 2000 entführte der damals achtundvierzigjährige Russe Viktor Mokhov zwei jugendliche Mädchen und hielt sie drei Jahre und acht Monate lang in einem Bunker in seiner Garage gefangen. Mokhov lebte in Skopin und war Metallarbeiter. Wie auch Priklopil und Fritzl galt er als vorbildlicher und hilfsbereiter Arbeiter. In den Siebzigerjahren war er drei Monate lang verheiratet. Danach lebte er zusammen mit seiner Mutter.
    Er hielt die Mädchen in einer kaum vier Quadratmeter kleinen Kammer hinter mehreren abgeschlossenen Luken gefangen. In ihrer Gefängniszelle hatten sie zwei kleine Schlafgelegenheiten mit Bettwäsche, einen elektrischen Ofen, ein Heizgerät, einen Kassettenrekorder, einen kleinen Fernseher, Bücher, Papier und Stifte. Eines der Mädchen bemalte die Wand hinter ihrer Schlafpritsche mit einer lächelnden Sonne und Herzchen.
    Später wurde bekannt, dass Mokhov schon 1999 zwei Wochen lang ein Mädchen gefangen gehalten und vergewaltigt hatte. Die Sechzehnjährige war mit ihrem Freund bei Mokhov zu Besuch gewesen. Der gab ihnen Alkohol und versuchte, das Mädchen zu verführen. Daraufhin verließ sie die Wohnung, Mokhov folgte ihr, schlug sie nieder und sperrte sie zwei Wochen ein, bis ihr die Flucht gelang. Das Mädchen erstattete aber nie Anzeige.
    Im September 2000 wollten die vierzehnjährige Katya Mamontova und ihre siebzehnjährige Freundin Lena Samokhina spät abends von der Diskothek nach Hause gehen. Mokhov bot an, sie mit seinem Auto zu fahren. Er wurde von seiner fünfundzwanzigjährigen Kumpanin Yelena Badukina begleitet, die zu diesem Zeitpunkt kurze Haare trug und sich als junger Mann ausgab. Die beiden gaben den Mädchen Getränke, in denen Schlafmittel waren, und verfrachteten sie so in das vorbereitete Gefängnis.
    Mokhov ging ähnlich vor wie Fritzl und Priklopil, um die Mädchen gefügig zu machte. Wenn sie versuchten, sich zu wehren, gab er ihnen vorübergehend kein Essen mehr, schaltete das Licht in ihrem Keller aus, schlug sie oder sprühte Tränengas in ihre Zelle. Immer, wenn sie seine Anweisungen befolgten, behandelte er siebesser. Mit der Zeit wurden sie fügsamer und er brachte ihnen einen Fernseher, Stifte, Papier und Bücher.
    Lena wurde zwei Mal von ihm schwanger. Im November 2001 und im Juni 2003 brachte sie mit der Hilfe von Katya jeweils einen kleinen Jungen zur Welt. Den ersten nahm ihr Mokhov nach zwei Monaten weg, den zweiten nach vier Monaten. Beide Kinder setzte er vor Wohnblöcken aus. Den Mädchen sagte er, dass es ihm gefalle, sie zu schwängern, und dass sie ihm mindestens zehn Kinder schenken sollten.
    Ab 2003 nahm Mokhov die Mädchen zu kurzen

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