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Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Titel: Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Mark;Benecke Benecke
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Spaziergängen mit nach draußen. Schließlich sollte Katya ihm dabei helfen, eine Schülerin zu verführen. Bei dieser Gelegenheit schenkte Katya dem Mädchen eine ihrer Musikkassetten und bat sie von Mokhov unbemerkt, diese der Polizei zu übergeben. Auf die Kassette hatte sie geschrieben: »Diese Person weiß, wo wir sind.« Daraufhin nahm die Polizei Mokhov fest, der bald darauf gestand und die Polizei zu den Mädchen führte.
    Mokhov wurde wegen Entführung und Vergewaltigung Minderjähriger zu siebzehn Jahren Haft verurteilt, seine Kumpanin zu fünfzehn Jahren. Mokhovs Mutter, die mit ihm zusammengelebt hatte, bemerkte all die Jahre nichts.
Sklavin des Stiefvaters
    Die Französin Lydia Gouardo war achtundzwanzig Jahre lang die Sklavin ihres Stiefvaters. Ihre Mutter starb bei der Geburt. Mit sieben verbot ihr Stiefvater ihr, weiter zur Schule zu gehen. Ein Jahr später missbrauchte er sie zum ersten Mal sexuell. Während ihrer fast dreißigjährigen Gefangenschaft in Coulommes, einem kleinen Pariser Vorort, brachte sie sechs Kinder zur Welt. Ihr Stiefvater wurde sogar als offizieller Kindsvater der Babys eingetragen.
    Die Behörden des kleinen Ortes wussten, dass der Mann seine Stieftochter missbrauchte, misshandelte und immer wieder schwängerte, griffen aber nicht ein. Erst als der Stiefvater 1999 starb, endete die Qual der Frau. Sie zeigte ihre Stiefmutter wegenVerheimlichung einer Straftat an. Bekannt wurde die Aussage des Bürgermeisters von Coulommes gegenüber einem Journalisten. »Ja, ich wusste es, das ganze Dorf wusste es. Aber beschmutzen Sie Coulommes nicht. Was die Leute untereinander treiben, hat uns nicht zu beschäftigen.«
Eigentum des Vaters
    Der Fall einer vierunddreißigjährigen Frau aus Italien verlief ähnlich wie der von Lydia Gouardo aus Frankreich. Sie war eines von zehn Kindern einer armen Familie. Ihr Vater sah es als alt überlieferte Regel in der Familie an, dass die älteste Tochter sein Eigentum war. Deshalb musste sie ihn auch »Padre Padrone«, also »Vater und Herrscher« nennen.
    Im Alter von neun Jahren missbrauchte er sie zum ersten Mal, drei Jahre später verbot er ihr, weiter zur Schule zu gehen. Obwohl sie noch schulpflichtig war, wurde nie nach ihr gesucht. Von da an durfte sie die Wohnung nur noch mit ihrem Vater zusammen verlassen und musste ihm bei Diebstählen helfen.
    In der Wohnung hielt der Vater sie in einem fensterlosen Zimmer ohne elektrisches Licht gefangen. Immer wieder vergewaltigte er sie dort. Später erlaubte er ihrem sieben Jahre älteren Bruder, sie ebenfalls zu vergewaltigen. Obwohl Sozialarbeiter, Polizisten und Mitarbeiter der katholischen Gemeinde die Familie immer wieder aufsuchten, will niemand etwas von dem gefangen gehaltenen Mädchen bemerkt haben.
    1994 schaffte sie es kurz, zu einem Onkel zu fliehen. Ihr Vater holte sie zurück und zwang sie, bei der Polizei zu behaupten, der Onkel würde sie missbrauchen. Ihr wurde nicht geglaubt und der Vater sperrte sie wieder ein. Im Oktober 2010 ging der Vater wegen eines Streits mit seinem Sohn – dem er vorher die Vergewaltigung seiner Schwester jahrelang erlaubt hatte – mit seiner Tochter zur Polizei und zwang sie, den Bruder wegen sexuellen Missbrauchs anzuzeigen.
    Der Polizei kam die Sache nun doch seltsam vor, sie nahm sowohlden Vater als auch den Bruder fest. Dabei stellte sich heraus, dass der Bruder seine eigenen vier Töchter auch jahrelang missbraucht hatte.
    Auch der Brasilianer José Agostinho Pereira machte seine beiden Töchter zu seinen Sklavinnen und erzwungenen Lebenspartnerinnen. Die jüngere Tochter missbrauchte er seit ihrem zwölften Lebensjahr. Als sie siebzehn war, sperrte er sie in einer Waldhütte ein. Dort lebte sie zwölf Jahre lang und bekam von ihrem Vater sieben Kinder.
    Seine ältere Tochter missbrauchte Pereira ebenso, doch ihr gelang es zu fliehen, nachdem er sie zum ersten Mal geschwängert hatte. Auch dieser Täter sieht sich selbst – wie üblich bei Antisozialen – als Opfer der Umstände. Er sagte in einem Interview: »Es ist ein Verbrechen. Ich weiß, dass es ein Verbrechen ist. Aber sie hat es schließlich auch begangen, oder etwa nicht? Danach musste ich einfach weitermachen.«
    Männer, die einerseits kein schlechtes Gewissen und kaum Einfühlungsvermögen besitzen und andererseits ein starkes Verlangen danach haben, eine oder mehrere Partnerinnen völlig zu besitzen und zu beherrschen, wird es immer und in jedem Land der Welt geben. Diese Täter werden

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