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Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
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erschöpft, Anando, und werde mich niedersetzen.«
    »Wohl, o Herr«, sagte da gehorsam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen; und er spreitete den Mantel vierfach gefaltet auf.
    Es setzte sich der Erhabene auf den vorbereiteten Sitz. Dann wandte sich der Erhabene an den ehrwürdigen Anando:
    »Sei so lieb, Anando, und hole mir Wasser: ich bin durstig, Anando, und möchte trinken.«
    Auf diese Worte sprach der ehrwürdige Anando zum Erhabenen also:
    »Es sind jetzt, o Herr, etwa fünfhundert Karren da hinübergefahren: von den Rädern durchschnitten läuft nun das Wasser seicht durcheinander, trübe geworden. Aber ganz in der Nähe, o Herr, fließt die Kakudha, mit klarem Wasser, frischem Wasser, kühlem Wasser, reinem Wasser, leicht zugänglich, schön gelegen: dort wird der Erhabene Wasser trinken und auch die Glieder erquicken können.«
    Ein zweites Mal aber, und ein drittes Mal hat der Erhabene sich also an den ehrwürdigen Anando gewandt:
    »Sei so lieb, Anando, und hole mir Wasser: ich bin durstig, Anando, und möchte trinken.«
    »Wohl, o Herr«, sagte da beim drittenmal gehorsam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen; und mit der Schale versehn stieg er zum Bache herab. Da war nun der Bach, dessen Wellen von den Rädern durchschnitten seicht durcheinandergeflossen, trübe geworden waren, beim Herankommen des ehrwürdigen Anando klar, durchsichtig, hell anzuschauen. Da gedachte nun der ehrwürdige Anando alsbald: ›Ach wie erstaunlich, wie doch so wunderbar ist des Vollendeten hohe Macht, hohe Gewalt! Dieser Bach da vor mir, dessen Gewässer, von den Rädern durchschnitten, seicht durcheinander geflossen, trübe geworden waren, der strömt nun bei meinem Herankommen klar, durchsichtig, hell dahin.‹ Dann schöpfte er Wasser in die Schale, kehrte zum Erhabenen zurück und sprach also:
    »Staunen und Wunder, o Herr, über des Vollendeten hohe Macht, hohe Gewalt: eben zuvor, o Herr, war dieser Bach, von den Rädern durchschnitten, seicht durcheinandergeflossen, trübe geworden, und ist bei meinem Herankommen klar, durchsichtig, hell anzuschauen! Trinken möge der Erhabene das Wasser, trinken möge der Willkommene das Wasser.«
    Da hat denn der Erhabene das Wasser getrunken.
     
    Um diese Zeit aber war Pukkuso der Mallerprinz, ein Jünger des Alaro Kalamo, von Kusinara nach Pava unterwegs und reiste die Landstraße entlang. Es sah nun Pukkuso der junge Maller den Erhabenen unter einem Baume sitzen. Als er den Erhabenen gesehn hatte, kam er heran, begrüßte den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sprach nun Pukkuso der Mallerprinz zum Erhabenen also:
    »Erstaunlich, o Herr, außerordentlich ist es, o Herr, wie tief da, o Herr, der Frieden ist, in dem Pilger zu beharren vermögen. – Eines Tages einmal, o Herr, war Alaro Kalamo die Landstraße entlang gewandert, war dann vom Wege abgebogen und hatte sich in der Nähe unter einem Baume niedergesetzt, bis gegen Abend zu verweilen. Da sind nun, o Herr, an fünfhundert Karren gerade Alaro Kalamo gegenüber vorbeigefahren. Nun ist dann, o Herr, einer der Männer, den Spuren dieser Karrenkarawane immer nachfolgend, zu Alaro Kalamo herangekommen und hat also gefragt: ›Du hast wohl, o Herr, an fünfhundert Karren vorbeifahren sehn?‹ – ›Nichts hab' ich, Bruder, gesehn.‹ – ›Aber du hast doch, o Herr, den Lärm gehört?‹ – ›Nichts, Bruder, hab' ich von Lärm gehört.‹ – ›So hast du, o Herr, geschlafen?‹ – ›Nicht hab' ich, Bruder, geschlafen.‹ – ›Wie denn, o Herr: und du warst bewußt?‹ – ›Gewiß, Bruder.‹ – ›So hast du, o Herr, bewußt und mit wachen Sinnen die fünfhundert Karren, die gerade gegenüber vorbeigefahren sind, weder gesehn noch auch den Lärm gehört: aber dein Mantel, o Herr, ist ja ganz mit Staub überdeckt!‹ – ›Freilich, Bruder.‹ Da wurde nun, o Herr, jenem Manne also zumute: ›Großartig ist es, unglaublich, in der Tat, wie tief da, fürwahr, der Frieden ist, in dem Pilger zu beharren vermögen: wo ja eben einer bewußt und mit wachen Sinnen fünfhundert Karren, die gerade gegenüber vorbeifahren, weder zu sehn noch auch den Lärm zu hören braucht!‹ Und nachdem er so für Alaro Kalamo hohe Begeisterung erkennen hatte lassen, ging er weiter.«
    »Wie denkst du darüber, Pukkuso, was mag da wohl etwa schwieriger auszuführen, etwa schwieriger zu erwirken sein: daß einer bewußt und mit wachen Sinnen fünfhundert Karren, die gerade gegenüber vorbeifahren, weder

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