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Aus der Spur

Aus der Spur

Titel: Aus der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Smith
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Ryan ist nicht hier. Aber wo ist er hin? Chang warf einen Blick auf den Boden und fand ein Stück nasses Papier. Die Schrift war unleserlich, aber möglicherweise waren es die Reste eines Zeitungsartikels.
    Wohin würde Shamus gehen, wenn er nicht die Stadt verlassen hatte? Patriot Motors schloss Chang aus. Was war mit seinem eigenen Haus? Chang musste an den nächtlichen Müllwühler denken. War das Shamus Ryan gewesen? Der Kerl war bestimmt nicht so dumm, sich ein neues Opfer vorzunehmen, während sie ihm auf den Fersen waren. Und Nelsons Adresse war nirgendwo aufgeführt… oder etwa doch?
    Chang starrte auf das Telefonbuch, das auf dem Küchentisch lag. Er zog ein Paar Latexhandschuhe über, und der Drache blickte aus seinen Augen. In der hinteren Hälfte des Buches konnte er ein paar Seiten mit Eselsohren ausmachen. Sein Herz begann zu hämmern. Mit dem Daumen durchblätterte Chang die Seiten mit den Ps, den Qs und dann die mit den Rs, immer schneller. Sein Puls dröhnte ihm in den Ohren. Direkt unter Nelsons Namen prangte ein fettiger Daumenabdruck…
    Chang griff nach seinem Handy.
    ***
    » Jetzt wirst du mich bestimmt gleich fragen, was ich von dir will. «
    » Nein. «
    Nelsons Antwort überraschte Shamus. » Warum nicht? «
    » Sie sind der Herr der Lage. Das waren Sie von Anfang an. Wenn Sie wollen, dass ich etwas weiß, werden Sie es mir schon sagen « , meinte Nelson mit ruhiger Stimme.
    » Das ist wahr. Ich habe das Sagen. «
    Nelsons Telefon klingelte.
    » Ich werde jetzt keine Witze darüber machen, dass mir gerade die Hände gebunden sind. Aber wenn Sie wollen, dass ich rangehe, dann sollten Sie sich beeilen. Gleich geht die Mobilbox ran « , sagte Nelson und blickte Shamus an.
    Das musste ein Trick sein, dachte Shamus. Vielleicht wollte Nelson dem Anrufer ein Geheimsignal senden. » Nein. Wir lassen die Mobilbox rangehen. «
    Nelson zuckte mit den Schultern. Sein Hund winselte.
    » Wie viel hast du über mich herausgefunden? Und was weiß dein Partner? Und der Rest der Polizei? «
    » Haben Sie den Hund aus dem Schrank gelassen? « , fragte Nelson und sah in Richtung Eingangsdiele.
    » Was? Treib bloß keine Spielchen mit mir. Du sagst mir sofort, was ich wissen will, oder ich werde dir wehtun. « Shamus gefiel es nicht, wie seine Beute sich verhielt. Dieser Nelson war aalglatt.
    » Wir sind immer noch dabei, die Autohandlungen abzuklappern, und… «
    Shamus holte sich ein Feuerzeug und hielt die Flamme an Nelsons Unterarm. Die Vogelscheuche schrie auf. » Siehst du? Hör auf, mich zu verarschen. Ich weiß, dass du nah dran bist. Aber wie nah? Willst du noch mal Feuer? « Shamus hielt dem Schreihals die Flamme vors Gesicht, und Nelson fing an, sich vor und zurück zu wiegen. Was zur Hölle sollte das? Sang der Typ etwa ein Lied? » Sterne auf der Haut, Sterne auf der Haut. « Was für ein Freak, dachte Shamus. Er würde ihn Sternschnuppen sehen lassen, damit er sich etwas wünschen konnte…
    Shamus hielt Nelson die Flamme an den anderen Arm. Der Typ sog scharf die Luft durch die Zähne ein. Er schwitzte wie ein Schwein. Das Wasser lief ihm übers Gesicht. Und der Blick aus den verdammten Augen bohrte sich wie Maden in Shamus’ Gehirn.
    » Du erträgst es nicht mehr. Es steht dir ins Gesicht geschrieben. Ozon und Angst, mehr als dein Körper fassen kann… « , sang der Freak in einer hohen, rhythmischen Kadenz.
    » Halt’s Maul! « , schrie Shamus und schlug Nelson mit dem Handrücken ins Gesicht. Die schwarzen Augen weiteten sich nur noch mehr. Sie sahen aus wie Teergruben. Autsch! Shamus hatte sich die Finger mit dem Feuerzeug verbrannt, und es entglitt seiner Hand.
    » Zu weit gegangen… am Ende vermasselst du’s immer… «
    Shamus schlug Nelson auf die andere Wange. Aber die bodenlosen dunklen Augen fesselten seinen Blick. Behalt die Kontrolle, bring es zu Ende, rief sich Shamus zu. Er holte sich sein Feuerzeug zurück.
    » Ich denke gerade an eine Zahl zwischen eins und zehn. Rat mal, welche. Und wenn du falsch liegst, dann mach ich dir Feuer unterm Hintern, du Vogelscheuche « , sagte Shamus und suchte nach Angst in Nelsons Blick. Aber da war nichts.
    » Eins-zwei-drei-vier… vier « , sang Nelson, immer noch mit derselben hohen Stimme.
    Diese Augen waren wie von einer anderen Welt. Sie ließen Shamus nicht los… ihr Blick durchwühlte seine Gedanken.
    » Wie…? « , fragte Nelson, aber dann sagte er: » Katzen oder Ratten früher? Katzen. « Das Letzte war keine Frage.
    Was zum

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