Aus der Spur
Mordsspaß!
» Okay, jetzt komm mal zwei kleine Schritte auf mich zu. Ich gebe dir ein Paar Handschellen, und die wirst du anlegen. Kein Geschrei, kein Geplapper und keine schnellen Bewegungen. Nur die Ruhe. « Shamus griff mit einer Hand in seine Tasche, hielt die Pistole jedoch weiter auf den Mann gerichtet.
» Warum tun Sie das? « , fragte Doug, der Shamus offensichtlich erkannt hatte.
» Sei still! Du machst mich echt nervös; wenn du nicht aufhörst, gibt es ein böses Ende « , sagte Shamus ruhig und hielt Maisy wieder die Pistole an den Kopf.
Doug klappte den Mund zu. Shamus nahm zwei Paar Handschellen aus seiner Tasche und drückte sie Maisy in die Hand.
» Doug, komm her, aber nicht zu schnell. Maisy, du fesselst jetzt erst deinen Mann und dann dich selbst. «
» Warum? « , fragte Doug wieder.
Blödes Schwein. Shamus versetzte Doug mit dem Pistolenkolben einen Schlag gegen das Schlüsselbein und hielt ihm dann die Waffe direkt vors Gesicht. Der Fettsack heulte auf.
» Handschellen! « , brüllte Shamus. Er musste diese Tiere an die Leine legen! Sein Herz hämmerte.
Kurze Zeit später waren Doug und Maisy in Handschellen. Schon besser, dachte Shamus.
» Na, das war doch gar nicht so schwer, oder? Und jetzt runter mit euch in den Keller. Da seid ihr mir nicht im Weg. «
Doug waren seine Zweifel anzusehen. Der Kerl ging Shamus wirklich auf den Sack!
» Der Deal geht so: Ich werd’ mir jetzt das Geld holen, das ihr mir für meine Mühen schuldet, und so lange will ich nichts von euch sehen oder hören. Ich will mir nicht den Kopf darüber zerbrechen müssen, ob ihr vielleicht gerade die Bullen ruft oder so. Kapiert? «
Jetzt nahmen sie ihn ernst, das sah er ihnen an.
» Maisy, hoch mit dir. Doug geht voran, und du hinterher. In den Keller mit euch und Klappe halten! «
Die Walrösser bewegten sich zur Kellertür, und Doug schaffte es tatsächlich, sie zu öffnen. Shamus wusste zwar nicht, was die Hubberts in ihrem Keller alles aufbewahrten, aber Doug konnte sich ja schlecht eine Waffe schnappen, solange er die Handschellen trug. Abgesehen von Maisys Geflenne gaben die beiden keinen Ton von sich. Aber dagegen hatte Shamus nichts einzuwenden.
Durch die unverputzten Wände und den blanken Zementboden machte der Keller einen unfertigen Eindruck. Auf einer Seite standen Waschmaschine und Trockner, gegenüber befand sich eine massive Werkbank. Darüber hingen Werkzeuge an der Wand. Aus dem Boden ragte ein Wasserrohr, das durch die Kellerdecke verschwand, und an der dritten Wand lehnten ein tragbarer Spieltisch und mehrere Klappstühle.
Shamus stellte die Einkaufstüte auf dem Boden ab, zog einen kleinen Schlüsselbund aus der Tasche und warf ihn Doug zu. Die Schlüssel prallten gegen den Schwabbelbauch und fielen auf den Boden.
» Nimm die Schlüssel und mach deine Handschellen auf. Dann kettest du dein Bein an die Werkbank. An das Tischbein, über der Querlatte, wenn ich bitten darf! «
Trotz seiner zitternden Hände schaffte es der Fettsack, Shamus’ Anweisungen Folge zu leisten.
» Wirf mir den Schlüssel zu. Na also, geht doch. « Shamus lächelte wieder. » Gut. Maisy, und du kettest dich mit der Hand an das Wasserrohr. « Sie gehorchte.
Shamus schnappte sich zwei Klappstühle, einen für Doug und einen für Maisy.
» Bitte schön. Das ist doch gleich viel besser! « , meinte er und steckte die Pistole in den Gürtel.
» Was wollen Sie, Shamus? « Zum ersten Mal an diesem Abend nannte ihn Doug bei seinem Namen.
» Hey, du erinnerst dich ja an mich! Ich bin gerührt. Übrigens hab ich dir vorhin schon gesagt, dass ich Geld will. «
» Das können Sie haben. Viel haben wir aber nicht im Haus. Bitte tun Sie uns nichts. Oben liegen ein paar Hunderter. Ein bisschen wertvollen Schmuck haben wir auch. «
» Langsam, Doug! Wir können doch nicht mit leerem Magen verhandeln. Maisy geht sicher fast ein vor Hunger, oder nicht? «
» Nein, nein! Lassen Sie uns bitte in Ruhe. «
» Ach, kommt schon! Ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass euch nach all der Aufregung nicht der Magen knurrt, oder? Jetzt ziert euch doch nicht so! Ich hab euch auch etwas mitgebracht. Das gehört sich schließlich so. «
Shamus zog das Baguette aus der Einkaufstüte und schwang es wie einen Schlagstock durch die Luft.
» Shamus, bitte. Nehmen Sie einfach das Geld und gehen Sie. Wir werden auch niemandem etwas sagen, ich schwöre es. Wenn Sie wollen, können Sie auch den neuen Wagen haben « , sagte Doug. Bei der
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