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Aus der Spur

Aus der Spur

Titel: Aus der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Smith
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Kapitel 1 8
    Nachgehakt
    Geenville, Freitagmorgen
    Shamus schwelgte noch immer in den Erinnerungen an den vergangenen Montagabend. Er stand früh auf, um an seinem » Album « zu arbeiten, der großen Pinnwand in seinem Schlafzimmer. Die Zahl der Zeitungsausschnitte wuchs. Shamus mochte den Artikel mit der Schlagzeile » Verrücktes Verbrechen im Vorort « , aber am besten gefiel ihm Flannigans neuester » Stein des Anstoßes « . Mit ihm hatte Shamus eine gute Wahl getroffen.
    Er nahm sein Exemplar der Daily Post zur Hand und platzierte es neben Gran Ryans Foto. Ihr feuerrotes Haar stand in starkem Kontrast zu ihren kalten blauen Augen. Shamus holte die Urne mit ihrer Asche aus dem Gefrierschrank. Sofort bildete sich Kondenswasser auf der eiskalten Oberfläche.
    Shamus las Gran Flannigans Artikel laut vor. Sie würde sehr stolz auf ihn sein.
    Blinde Bullen?
    Von Patrick Flannigan
    Hat Wilmington seinen eigenen » Jack the Ripper « ? Bei den Morden, die in den vergangenen Wochen unsere schöne Stadt erschütterten, handelt es sich möglicherweise nicht um eine zufällige Häufung bedauerlicher Vorkommnisse, wie uns Colonel Byrd vom Wilmington Police Department glauben machen will. Gewährsleute enthüllten dem » Stein des Anstoßes « , dass diese Morde erst der Anfang sein könnten.
    Warum weigert sich der Staat Delaware, Stellung zu beziehen? Unsere wiederholten Anfragen beim Polizeihauptquartier wurden bis Redaktionsschluss noch nicht beantwortet. Der Autor sprach persönlich mit dem Chefermittler, Paul Chang, der jegliche Stellungnahme verweigerte. Wir sind zwar erfreut, dass das polizeiliche Fußvolk es versteht, Befehle zu befolgen, aber wir müssen doch die Frage stellen, ob die Bürger dieses Staates nicht mehr verdient haben.
    Nichts liegt uns ferner als Panikmache. Aber wie wollen diese Staatsdiener, die geschworen haben, Recht und Gesetz aufrechtzuerhalten, ein Problem lösen, dessen Existenz sie nicht einmal anerkennen?
    Halten Sie sich an den » Stein des Anstoßes « , liebe Leser. Uns könnten stürmische Zeiten bevorstehen.
    Shamus musste mehrmals loskichern, las aber trotzdem weiter. Was für ein toller Anfang! Der Seitenhieb gegen diesen Ochsen Chang gefiel ihm besonders gut. Wenn Gran ihn zu neuer Kundschaft schickte, würde er Flannigan einen ausführlicheren Blick auf seinen großen Plan werfen lassen.
    Shamus verstaute die Urne wieder im Gefrierfach. Sein Ellbogen tat immer noch weh, aber er ertrug den Schmerz wie ein Mann; seine Verwundung war wie ein Ehrenmal, das er im Kampf errungen hatte. Er hatte den Herrn des Hauses bezwungen, und seine Narben bezeugten seinen Sieg.
    Nachdem die Sache publik geworden war, hatte Shamus schon das Schlimmste befürchtet. Hank hatte nämlich eine Zeitung auf seinen Schreibtisch fallen lassen, auf der neben einem Artikel über die Morde ein Farbfoto der grinsenden Walrösser prangte, Gott hab sie selig. Shamus hatte ihnen dieses Grinsen vom Gesicht gewischt.
    » Hey, Mann, waren das nicht Kunden von dir? « Hank durchbohrte das Foto fast mit seinem Finger.
    » Oh Gott, stimmt. Ich wusste doch, dass mir ihr Name bekannt vorkommt. Aber die haben das Auto dann doch nicht gekauft. « Shamus hielt schon nach Streifenwagen Ausschau.
    » Die Welt ist ein Dorf, Mann. Die beiden kannst du wohl von deiner Kundenliste streichen. «
    » Hank, das ist nicht witzig. « Oh doch, sehr sogar!
    Zu Hause konnte Shamus so viel lachen, wie er wollte, aber wenn er unter Menschen war, musste er vorsichtig sein. Schließlich waren die Hubberts hart arbeitende Leute, die so etwas nicht verdient… Nein, nicht einmal in Gedanken konnte er diesen Satz beenden, ohne in Gelächter auszubrechen. Vielleicht sollte er lieber an Gran denken.
    Die Gewissheit, dass ihn niemand verdächtigte, hatte Shamus die ganze Woche über beflügelt. Er hatte bereits drei Autos verkauft, und es war noch nicht einmal Samstag. Außerdem hatte er mindestens drei vielversprechende Interessenten aufgetan, unter ihnen eine nette ältere Dame, die ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung von Keramikvasen verdiente. Ihm war klar, dass er Myrtle Maynard hofieren musste, wenn er ihr den Minivan, für den sie sich interessierte, auch tatsächlich verkaufen wollte.
    Zum anderen war da Rick Midori, ein nervöses Frettchen von einem Mann, der sich nach den umweltfreundlichsten Honda-Modellen erkundigte hatte. Er interessierte sich in erster Linie für die Hybridautos, die mit

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