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Aus der Spur

Aus der Spur

Titel: Aus der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Smith
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Lichtscheins und versuchte, so gut es ging mit der Wand zu verschmelzen. Er konnte Rick erkennen, der einen Bademantel trug und in die dunkle Einfahrt spähte.
    » Hallo? Ist da jemand? Das ist nicht lustig! «
    Da war Shamus anderer Ansicht. Midori hob einen Arm Richtung Auto und schaltete die Alarmanlage mit der Fernbedienung wieder in Breitschaftsmodus. Dann trat er einen Schritt zurück. In diesem Augenblick hechtete Shamus auf die Veranda und streckte seinen Kopf durch den verbleibenden Türspalt.
    » Buh! « , schrie er Midori aus Leibeskräften ins Gesicht.
    Der Mann machte einen Satz zurück und gab ein Geräusch von sich, als hätte ihm jemand einen Schlag in den Magen versetzt. Er landete auf seinem Hinterteil, die Augen weit aufgerissen. Seine Hände waren wie groteske Klauen zur Abwehr erhoben.
    Shamus trat über die Schwelle und schloss die Tür hinter sich. Er hielt die Pistole im Anschlag und ließ den Blödmann nicht aus den Augen.
    » Habe ich Sie etwa erschreckt? Ich bin’s doch nur. «
    Seine Worte schienen Midori nicht zu beruhigen. Shamus wusste, dass sie allein im Haus waren. Midori war nicht verheiratet, und da nur ein Auto in der Einfahrt stand, konnte er auch keinen Besuch haben. Die Tatsache, dass der Typ ein besserwisserisches Arschloch war, kam Shamus auf einmal sehr gelegen.
    » Äh, äh, äh,… Wa… wa… « Midori stotterte wie der Anlasser eines altersschwachen Autos an einem kalten Wintermorgen. Er hockte immer noch auf dem Boden.
    » Reiß dich zusammen, Rick! Wir beide haben Geschäftliches zu bereden, und hier können wir das in Ruhe tun. Jetzt beruhig dich erst mal; das kriegen wir schon hin. «
    Midori wandte seinen Blick nicht von der Pistole ab.
    » Du hast doch nicht geglaubt, ich würde dich einfach vergessen, oder? Aber ich habe doch gesagt, dass ich mich um dich kümmern würde, und genau das mache ich jetzt. Eine Hand wäscht die andere, Ricky. Und ich sorge dafür, dass du dieselbe Vergütung erhältst wie ich. Das ist doch fair, oder? «
    Erfreulicherweise wartete Midori als Antwort nicht mit einer seiner Wortschatzlektionen auf.
    » Jetzt hol erst mal tief Luft, und dann pass gut auf. Ich werde dir die Sache erklären. « Shamus warf einen Blick in das geschmackvoll eingerichtete Wohnzimmer. Im Zentrum des Raumes standen ein bequemes Sofa, ein passender Sessel und ein gläserner Couchtisch.
    » Bleib doch mal einen Moment still sitzen. « Shamus ging in das Wohnzimmer und ließ die Rollläden herunter. Dabei behielt er ständig Midori im Auge.
    » Du hast bestimmt jede Menge Fragen, aber ich muss dich zunächst bitten, das hier aufzusetzen und kein Wort zu sagen. Noch nicht einmal ein hochgestochenes. « Shamus stellte seine Tasche auf dem Boden ab und griff mit der freien Hand hinein. Er zog eine Schlafbrille heraus und warf sie Midori zu.
    » Ich werde dir gleich alles erklären, aber mir wäre es lieber, wenn du nichts siehst. Dann kann ich meine Waffe weglegen. Oder soll ich lieber ganz nervös und mit einer geladenen Pistole in der Hand vor dir stehen…? «
    Midori zitterte wie Espenlaub, aber es gelang ihm, die Schlafbrille aufzusetzen. Solange er sie trug, konnte er nicht das Geringste sehen.
    » Gut gemacht, Ricky! Okay, jetzt kniest du dich hin und verschränkst die Hände hinter dem Kopf. Dann können wir uns unterhalten, ohne dass du abhaust und die Bullen rufst, bevor wir uns geeinigt haben. Wenn wir miteinander fertig sind, wirst du mich bestimmt nicht mehr anzeigen wollen. « Shamus liebte es, seine Beute erst einmal in Sicherheit zu wiegen. Kein Wunder, dass er ein so guter Verkäufer war!
    Shamus fesselte Midoris Arme mit Isolierband auf den Rücken und band es auch um seine Beine. Der Mann wehrte sich nicht. Dann lehnte Shamus ihn mit dem Rücken gegen die Couch, die Beine von sich gestreckt.
    » Hast du’s bequem? « Shamus erhielt keine Antwort. » Du darfst jetzt sprechen, aber versuch bitte, bei der Sache zu bleiben. Du neigst nämlich dazu, abzuschweifen. «
    » Was haben Sie mit mir vor? Ich kann Ihnen Geld geben, wenn Sie wollen. «
    » Warum sagen das immer alle? Sehe ich wie ein Dieb aus? Was ich will, ist viel wertvoller als Geld. Ich will die Wahrheit! Und das macht mir ein bisschen Sorgen, denn das könnte das Einzige sein, was du mir nicht geben kannst. «
    » Ich werde Ihnen alles sagen. «
    » Siehst du, genau das meine ich! Du sollst mir doch gar nicht ›alles‹ sagen, sondern nur die Wahrheit! «
    » Ich meinte, alles, was Sie

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