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Aus der Spur

Aus der Spur

Titel: Aus der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Smith
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dass Wiggins und Nelson recht hatten. Das Mädchen war ermordet worden.

Kapitel 31
    Teamarbeit
    Dover, Hauptquartier der State Police
    Nachdem Fargo die spontane Nachbesprechung beendet hatte, saß Byrd allein im leeren Konferenzraum. Sein Kopf hämmerte. Das Aspirin blieb ihm in der Kehle stecken, aber er konnte sich im Moment nicht dazu aufraffen, ein Glas Wasser zu holen.
    Er hätte wissen müssen, dass Gouverneurin Spiker versuchen würde, ihn ans Messer zu liefern. Aber es war noch nicht zu spät, um ihr in die Suppe zu spucken.
    Patty klopfte an die Glastür. Das Geräusch dröhnte in seinem Schädel.
    » Colonel? Sind Sie hier fertig? Sergeant Foley wartet vor Ihrem Büro. «
    Wird auch Zeit, dachte Byrd. » Danke, Patty. Das wird eine Weile dauern, also stellen Sie bitte keine Anrufe durch. «
    ***
    » Mach die Tür zu « , sagte Byrd und setzte sich. Er nahm einen Schluck Wasser, aber die Pillen in seiner Kehle machten keine Anstalten, sich zu bewegen.
    Foley hatte jenen gierigen, erwartungsvollen Blick im Gesicht, den Byrd schon verabscheut hatte, als der Kerl noch ein Kind gewesen war. Aber das war egal. Foley war loyal. Und das war alles, was zählte.
    » Was gibt’s denn, Boss? «
    » Spiker kämpft also nicht mit harten Bandagen, ja? Dann hör dir mal an, was mir Nick Fargo gerade mitgeteilt hat: Unsere ach so moralische Gouverneurin hat Nancy Brand zu uns geschickt, um unseren Lieblingschinesen zu schanghaien. Wenn er und der andere Typ den Irren fangen, hinter dem wir her sind, dann will sie die Lorbeeren dafür ernten. « Vielleicht würde Byrd den Jungen zum Generalstaatsanwalt machen, falls sein Wahlkampf nach Plan verlaufen sollte.
    » Wie soll das denn gehen? Du hast Chang doch eingestellt. Er arbeitet für uns. « Clyde Foley war schon immer besser darin gewesen, Befehle zu befolgen, als selbstständig zu denken.
    » Jetzt denk doch mal nach, gottverdammt! Gleich nachdem wir Chang eingestellt haben, ist plötzlich Spiker aufgetaucht und hat ihn von Nancy Brand rumführen lassen wie einen dressierten Affen. Der kam doch zwei Wochen lang gar nicht zum Arbeiten, weil Spiker mit ihrem neuen Aushängeschild für ethnische Vielfalt in Staatsdiensten angeben musste. «
    Die Gier in Foleys Gesicht wich der Zerknirschung, auf die Byrd gewartet hatte.
    Diese Schlampe hatte so getan, als wäre Changs Rekrutierung ihre Idee gewesen. Byrd schluckte schwer. Es fühlte sich so an, als würden ihm die verdammten Pillen immer noch in der Kehle stecken.
    » Aber wenn der Mörder verhaftet wird, dann erntest doch du dafür die Lorbeeren, oder? « , fragte Foley und wischte einen Fussel von seiner Uniform.
    » Nicht wenn Spiker das verhindern kann. Ihr wird ›herausrutschen‹, dass sie darauf gedrängt hätte, diesen kleinen Freak Rogers hinzuzuziehen. Gott, Chang hätte es fast geschafft, mich von ihm zu überzeugen. Hast du den Kerl gesehen? Er ist angeblich so ’ne Art Genie. «
    » Und, stimmt das? «
    » Woher soll ich das denn wissen? Was er sagt, klingt jedenfalls ziemlich schlüssig. Vielleicht ist er ein Genie, vielleicht auch nicht. Aber mit einer Sache hat er auf alle Fälle recht. «
    » Ja? Womit denn? « , fragte Foley und stützte sich auf Byrds Schreibtisch ab. Seine Augen glitzerten schon wieder ehrgeizig. Gut so, dachte Byrd.
    » Wir werden diesen Fall lösen, ob mit oder ohne Rogers. Ach was, wir werden ihn auch mit oder ohne Chang lösen! Und deswegen hab ich dich gerufen. «
    Foley richtete sich kerzengerade auf. » Sir? «
    » Sergeant, ich mache mir Sorgen, dass Detective Chang dem zusätzlichen Druck nicht gewachsen sein könnte, den ein Fall wie dieser mit sich bringt. «
    » Ach, wirklich? « Foley lächelte kaum merklich. Der Sergeant verstand also, was er meinte.
    » Behalt ihn gut im Auge. Halt Ausschau nach Anzeichen für Stress, Stimmungsschwankungen und vor allem für regelwidriges Verhalten. Wir können es uns nicht leisten, dass einer unserer Jungs unter dem Druck zusammenbricht und die Sache den Bach runtergeht. Wir sind schließlich ein Team. «
    Und ich bin der Boss, dachte Byrd.

Kapitel 32
    Flash
    Nelson ließ den Kopf des Mädchens vorsichtig los. Dann riss er sich die Latexhandschuhe herunter und kratzte sich mit beiden Händen den Schädel. Chang bedeckte die Tote wieder mit dem Leichentuch.
    Nelson ging in der Nähe des Leichnams in die Hocke. Er starrte in die Luft, legte die Hände auf den Kopf und wiegte sich vor und zurück. Zuerst stöhnte er, dann begann er mit

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