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Aus der Spur

Aus der Spur

Titel: Aus der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Smith
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Ich hoffe, ich habe Sie nicht… geweckt. «
    Es dauerte einen Moment, bis er verstanden hatte, was sie andeuten wollte. » Ich bin allein. Ich habe ein paar Übungen gemacht. « Es regnete noch immer. » Ihnen ist bestimmt kalt. « Chang nahm Nancy bei der Hand und führte sie ins Haus.
    » Lassen Sie nur, ich tropfe Ihnen sonst alles voll « , protestierte sie. » Ich brauche auch nicht lange… «
    » Kommt gar nicht infrage. Hier entlang « , meinte Chang und stieg die Treppen hinauf. Er war sich nicht sicher, ob sie ihm tatsächlich folgen würde, aber dann hörte er das Quietschen ihrer Schuhe auf dem gewienerten Boden.
    Chang führte Nancy ins Schlafzimmer und zeigte ihr den Weg zum Bad. » Die Handtücher sind ganz frisch. Ich hole Ihnen etwas Trockenes zum Anziehen. «
    » Das ist nicht nötig. « Ihre Stimme klang verhalten– längst nicht so energisch und selbstsicher wie bei der Einsatzbesprechung.
    Chang durchsuchte seinen Kleiderschrank und entschied sich schließlich für ein Baumwollhemd und eine Jogginghose. Etwas Besseres fand er auf die Schnelle nicht. Nancy hatte wohl ungefähr die gleiche Größe wie Colleen, aber die Sachen seiner Exfrau waren längst woanders.
    » Wären Sie dann so weit, Ms. Brand? « , fragte Chang durch die geschlossene Badezimmertür.
    » Ähm, ja, das klingt ein bisschen sehr förmlich, nicht wahr? Können wir nicht Du sagen? «
    » Gerne. «
    Nancy öffnete die Tür einen Spalt weit. » Nicht gucken! «
    Chang reichte ihr die Kleider durch den Spalt. Ihre Finger streiften seinen Arm. Chang hätte ihre Anweisung nur zu gerne ignoriert, aber es gelang ihm, sich zu beherrschen.
    ***
    Wenig später befanden sie sich in der Küche, und Chang reichte Nancy eine dampfende Tasse Tee. Ihr feuchtes Haar ringelte sich, und ihre nackten Füße tippten unter dem Tisch auf den Boden. Chang wünschte, Colleen hätte ein Paar Hausschuhe da gelassen.
    » Ist das jetzt dienstlich oder privat? «
    » Ich wollte nicht anrufen. Man hätte sonst unser Gespräch zurückverfolgen können. Offiziell bin ich gar nicht hier. Mr. Cleary hat eben Spiker angerufen und sie wegen dem, was heute in der Zeitung steht, zur Schnecke gemacht. «
    » Ich hab noch keine Zeitung gelesen. « Chang ließ sich nie von den Nachrichten das Hirn zumüllen, bevor er meditierte. » Einen Moment mal – Cleary hat die Privatnummer der Gouverneurin? «
    » Alle drei. Er hat einen gewissen Einfluss in dieser Stadt, und daher ist sie nur zu gern bereit, ihm zuzuhören. Danach hat sie Byrd angerufen und ihn angeschrien. Die Sache mit Clearys Tochter ist überall in den Nachrichten. Jemand hat das Ganze durchsickern lassen, und dein großartiger Boss hat dich den Wölfen zum Fraß vorgeworfen. «
    » Was? «
    » Byrd hat Spiker gegenüber behauptet, dass du der Informant sein musst. Er will dir den Fall wegnehmen. «
    Das ergab doch alles keinen Sinn.
    » Wie will Byrd die Sache denn bitte so hindrehen, dass ich als Informant dastehe? Der Mörder redet doch mit Flannigan persönlich. «
    » Diesmal sind die anderen Zeitungen Flannigan zuvorgekommen. Der Artikel heute stammt nicht von ihm. Byrd hat sich Flannigan als Allerersten vorgeknöpft, aber der Alte hat bestritten, dass er etwas damit zu tun hat. Die Sache ärgert ihn noch mehr als Cleary. « Nancy schenkte ihm ein kleines Lächeln.
    » Also gibt es diesen geheimnisvollen Informanten wirklich? « Chang ahnte allmählich, was vor sich ging.
    » Genau. Und Byrd nutzt die Gelegenheit, um dir einen Strick daraus zu drehen. «
    » Aber warum hat er noch nichts unternommen? Byrd hat doch meine Telefonnummer. Warum bin ich noch nicht gefeuert? « Delaware war zwar nicht so groß wie New York, aber die politischen Spielchen waren überall dieselben.
    » Sagen wir einfach, dass eine andere Person, der die Gouverneurin vertraut, ein gutes Wort für dich eingelegt hat. Spiker will unbedingt, dass dieser Fall so schnell wie möglich gelöst wird. «
    » Und Byrd nicht? «
    » Doch, schon. Aber nur von seinen eigenen Lakaien. Und dazu gehörst du nun mal nicht. Es ist ja auch kein Geheimnis, dass er nächstes Jahr bei der Gouverneurswahl gegen Spiker antreten will. «
    So war das also. » Und wie kann ich dir für diese Informationen danken? Dein Vertrauen ehrt mich. «
    » Dank mir nicht zu früh. Du musst irgendwie an Cleary rankommen und ihn beruhigen. Er hat mit einer Klage gedroht. Deswegen hat Byrd ihm erzählt, es wäre voreilig gewesen, den Fall zu einem Mord zu erklären.

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