Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)
vor.«
Priminae-Schiff Heralc
»Treffer!«, rief Serra und errötete im Hochgefühl des Triumphs.
Kierna nickte grimmig und unterdrückte seine blutrünstigen Anwandlungen, die ihn in den letzten Wochen immer öfter heimgesucht hatten. »Weiterfeuern.«
»Ja, Sir!«
Priminae-Schiff Vulk
Ranqil-System
»Kapitän, ich empfange zwei hohe Energiemesswerte von den Drasin-Kreuzern. Ich glaube, dass sie von der Odyssey und von der Heralc getroffen wurden.«
Johan Maran nickte und warf nun selbst einen Blick auf die Projektionen.
Die Energiemesswerte, die sie auf diese Distanz empfingen, waren exakt genug – oder hätten es zumindest sein müssen –, um die Vernichtung der Drasin-Schiffe als Fakt zu betrachten. Doch hatten weder die Odyssey noch die Heralc schon von ihren Zielen abgelassen.
»Beide setzen den Beschuss fort, Sir.«
Das stimmte tatsächlich. Energieentladungen färbten seine Bildschirme bunt. Sie bedeuteten das Ende der Bedrohung durch die Drasins, die diese beiden Schiffe dargestellt hatten.
Damit waren nur noch die beiden übrig, die hinter der Vulk herjagten.
»Umkehrschub«, befahl Johan. »Wenden und auf Abfangkurs gehen.«
Kommandobunker
Ranqil
»Die Mittelstrecken-Scanner registrieren die Zerstörung von zwei Drasin-Kreuzern, Admiral.«
Tanner nickte und unterdrückte das Bedürfnis, einen Seufzer der Erleichterung auszustoßen.
Ein solcher Gefühlsausbruch hätte die Moral wahrscheinlich nicht besonders angehoben. Andererseits war jeder Drasin in seinem Sternensystem einer zu viel, und zwei Kreuzer weniger waren ein guter Anfang. Ein Teil der Anspannung, die er zu verbergen versucht hatte, war zwar wieder von ihm abgefallen, aber für eine »Entwarnung« war es trotzdem noch zu früh.
»Sind unsere orbitalen Verteidigungsanlagen schon aktiviert worden?«, fragte er.
»Fast, Admiral. Sie werden in Kürze einsatzbereit sein.«
Rael Tanner nickte. Er wusste, dass die Orbitalverteidigungsstellungen eine große Ähnlichkeit mit den Schiffswaffen hatten, nur dass sie keine zerfallenden Brennelemente verwendeten. Aufgrund des extremen Bedarfs musste die Energie direkt vom Planeten oder über eine orbitale Relaisstation in die Systeme eingespeist werden. Deshalb befand die Orbitalstation sich noch immer im Bau und würde auch erst in einiger Zeit einsatzbereit sein.
Wenn man berücksichtigte, dass die Verteidigungssatelliten ohnehin stationär waren, kam es darauf aber auch nicht an. Sie hatten mehr als genug Zeit, um sie für jedes vorstellbare Gefecht voll aufzuladen.
»Nehmen Sie Verbindung mit Capitaine Maran auf.«
»Ja, Admiral.«
Im nächsten Moment flackerte der Projektions-Bildschirm, und die Abbildung des Kapitäns der Vulk erschien ein Dutzend Meter vor Tanner. Der Capitaine saß auf seinem Kommandantensitz und hatte den Blick vom Transceiver abgewandt. Also wartete Tanner, bis Johan mit seinen Verrichtungen fertig war.
Schließlich richtete der Capitaine seine Aufmerksamkeit auf den Transceiver. »Ja, Admiral?«
»Die zwei nächstgelegenen Drasins wurden zerstört, Capitaine«, sagte Rael als Einleitung.
»Dessen bin ich mir bewusst, Admiral. Ich bin bereits auf einem Abfangkurs und werde die anderen beiden ebenfalls vernichten«, erwiderte Johan.
»Verstehe. Meinen Scannern zufolge fliegen sie nicht mit der notwendigen Beschleunigung, um Ranqil vor den Flüchtlingen zu erreichen. Darf ich vorschlagen, dass Sie sich in unsere Verteidigungssphäre zurückziehen, um den Flüchtlingsschiffen Geleitschutz zu geben?«
»Ich halte das nicht für ratsam, Admiral«, sagte Johan und schüttelte den Kopf. »Wenn wir schon in der Lage sind, die Bedrohung hier draußen auszuschalten, dann sollten wir das auch tun.«
»Na schön. In diesem Fall rate ich Ihnen … dringend , zu warten, bis die Odyssey und die Heralc sich an Ihre Beschleunigung angeglichen haben«, sagte Tanner nach einem Moment. »Die Vulk und ihre Besatzung sind zu wertvoll, um ihren Verlust zu riskieren, Capitaine.«
Johan schwieg für einen Moment und deutete dann auf jemanden außerhalb des Darstellungsbereichs des Bildschirms. »In Ordnung, Admiral. Wir reduzieren jetzt die Beschleunigung.«
»Sehr gut, Capitaine. Viel Glück«, sagte Tanner noch, bevor er das Gespräch beendete.
Rael hörte ein Schnauben hinter sich. Er drehte sich halb um und sah, dass Nero Jehan sich von hinten näherte. »Haben Sie dem noch etwas hinzuzufügen, Commander?«, fragte Rael und verzog ironisch die Lippen, als der fast
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