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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Frau an der technischen Station und drehte sich zu ihm um.
    »Ja, Ithan?«, fragte Kierna, obwohl er schon wusste, was sie sagen würde.
    »Wir haben nicht mehr genug Reaktionsmasse, um ein längeres Gefecht gegen die Drasins führen zu können, Capitaine. Wir liegen bei unter sechzig Prozent einer Gravitationseinheit, Capitaine.«
    »Verstanden, Ithan«, sagte er mit verdächtig ruhiger Stimme, ohne die junge Frau anzusehen. »Waffen scharf machen.«
    Es trat ein Schweigen auf der Brücke ein, und für einen Moment vermieden es alle, Blickkontakt mit dem Kapitän herzustellen. Das war Kierna auch nur recht. Wenn er sich nämlich verkalkuliert hatte, wenn er die Gefahr unterschätzt hatte, dann würde die Heralc ein Geisterschiff werden – würde bis in alle Ewigkeit von der Welt wegtreiben, die sie eigentlich hätte verteidigen sollen.
    Sie hatten nicht die geringste Möglichkeit, die Reaktoren wieder anzufahren, wenn die Masse erst einmal unter einen kritischen Wert gefallen war.
    Keine Macht des Universums hätte ihnen dann noch zu helfen vermocht.
    Archangel-Staffel
    Steph versuchte, seinen wild bockenden Jäger zu bändigen. Er verließ sich beim Versuch, ihn wieder unter Kontrolle zu bringen, nur auf das Trägheitsnavigationssystem und den Gleichgewichtssinn seines Innenohrs. Schließlich fing die Maschine sich wieder und wurde nur noch einmal leicht durchgeschüttelt, als er die letzte Korrektur überkompensierte. Und dann wurde er von einer unheimlichen Ruhe erfüllt.
    Das war seltsam. Das hätte nicht sein dürfen. Physikalisch war er von der Explosion und dem Schiff völlig entkoppelt – das Vakuum isolierte ihn wirkungsvoller als alles andere –, aber Stephanos ahnte bereits, was er vorfinden würde, ehe er den maximalen Schutzzustand des Jägers wieder aufgehoben hatte.
    Das Licht kehrte zurück, als die Sensoren wieder freien Blick hatten, und sofort setzten auch die Datenströme wieder ein. Die Angel-Transponder waren noch alle aktiv; das war das Erste, was Steph überprüfte, und dann sprach er ein kurzes Dankgebet, bevor er den Blick auf das Schiff richtete.
    Oder auf das, was einmal ein stolzes Schiff gewesen war.
    Nun driftete ein Wrack achtern von Steph und den anderen Angels langsam im Raum. Er wendete den Jäger und zündete die Reaktoren, um sein Trägheitsmoment aufzuzehren.
    »Mein Gott …«, ertönte Burners Stimme über das Netzwerk. Es war aber eher ein entsetztes Wispern.
    Stephanos hatte volles Verständnis dafür.
    Als die Sensoren wieder eine bessere Darstellung lieferten, vervollständigte der Computer die Abbildung mit Daten, die so nah an der Echtzeit waren, wie er sie zu erfassen vermochte; und Stephanos sah, wie sich Stücke aus der Hülle des sterbenden Schiffs lösten und ins Innere gesaugt wurden. In einem Domino-Effekt kollabierte ein Deck nach dem anderen, bis das Schiff schließlich seine strukturelle Integrität verlor und in sich zusammenfiel.
    Und dann war überhaupt nichts mehr übrig.
    Keine Hülle.
    Keine Trümmer.
    Rein gar nichts.
    »Heilige Scheiße.«
    »Sir, hier spricht Cardsharp … ich empfehle, dass wir diesen Bereich meiden.«
    »Was?« Steph blinzelte. Nicht, dass er überhaupt vorgehabt hätte, dort hindurchzufliegen. »Wieso denn?«
    »Ich weiß nicht genau, aber nach dem zu urteilen, was wir gerade gesehen haben … ich glaube nicht, dass schon alles vorbei ist, Sir. Irgendeine Energiequelle ist da drin noch aktiv. Und sie frisst Schiffe.«
    Stephanos blinzelte und versuchte ihre Worte zu ignorieren, was ihm aber nicht gelang. Allein schon diese Vorstellung verursachte ihm Kopfschmerzen. »Einverstanden«, brachte er schließlich hervor.
    Er markierte den Bereich als Flugverbotszone mit einem Radius von hunderttausend Kilometern. Es gab eigentlich keinen besonderen Grund dafür, weshalb er gerade diesen Radius gewählt hatte – außer dem, dass alle seine Jäger mindestens so weit entfernt waren und unversehrt schienen. Dann gab er der Staffel Wegpunkt-Anweisungen.
    »Sir«, meldete Burner sich im nächsten Moment, »ich glaube, ich fange hier Notsignale von Überlebenden auf.«
    Steph überprüfte die Daten und fluchte. »Archangel eins an Odyssey , erbitte sofort Such- und Rettungseinheiten. Ich wiederhole, wir benötigen sofort Such- und Rettungseinheiten an den folgenden Koordinaten …«
    Dann liefen die Dinge wieder in ihrer normalen Geschwindigkeit ab. Die Archangels umkreisten gemächlich die Rettungskapseln des zerstörten

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