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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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innerhalb der Zone des magnetischen Kerns des Planeten handlungsfähig ist. Eine Entwurzelung würde mich effektiv ›töten‹. Ich bin über dreihunderttausend Jahre alt, Captain. Ich verspüre noch nicht den Wunsch, ›Schluss zu machen‹.«
    Gott sei Dank , sagte Eric sich – gleichermaßen erleichtert und grimmig entschlossen. Was auch immer dieses Ding darstellte, es hatte keine suizidale Neigung, und das musste man ihm auf jeden Fall zugutehalten. Der schiere Lebenswille stellte schon einmal eine gemeinsame Basis dar, auf der man aufbauen konnte.
    »Das ist ein stichhaltiger Punkt, Captain. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.«
    »Könntest du bitte damit aufhören?«, sagte Eric knurrend. »Ich würde es jedenfalls begrüßen, wenn ich meine Gedanken erst einmal artikulieren dürfte, bevor jemand einen Kommentar dazu abgibt.«
    »Verzeihung.«
    Was hat das alles zu bedeuten? Ist es eine Art unbewusste mentale Verknüpfung?
    »Wohl zumindest nicht nach eurer Definition des Begriffs, Captain.«
    »Verdammt!«
    »Was? Hast du denn nicht gesagt … Ach nein. Du hast das gedacht. Verzeihung. Mein Fehler.«
    Eric schürzte die Lippen und sah die leuchtende Gestalt finster an. »Also schön. Könntest du mir mal verraten, warum du Leute, die dich sprechen wollen, hierher bestellst, wenn du doch auf dieser Welt allgegenwärtig bist?«
    Als die Stimme wieder ertönte, war Eric sich so gut wie sicher, dass sie verlegen klang.
    »Einmal bin ich von dieser Praxis auch abgewichen, Captain«, sagte sie. »Jedoch entsprachen die Ergebnisse nicht meinen Vorstellungen.«
    »Inwiefern …?«
    »Ich habe dabei leichtsinnigerweise ein paar Göttermythen kreiert, die bis zum heutigen Tag Bestand haben.«
    Eric schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte.
    Das ist also der Lohn dafür, dass ich den Posten als Kommandant eines interstellaren Schiffs angenommen habe. Blöde Science-Fiction-Schreiber … wie hätte ich bei all den wilden Fantasien, mit denen sie hausieren gehen, denn auf die Idee kommen sollen, dass das reale Universum noch bekloppter ist?
    Auf diesen Gedanken folgte ein längeres Schweigen, und Eric wurde sich bewusst, dass er den Blick schweifen ließ.
    »Was denn? Kein Kommentar diesmal?«, fragte er schließlich.
    »Entschuldigung. Hast du das laut gesagt? Ich dachte, das wäre etwas, auf das ich nicht sofort antworten sollte.«
    Eric seufzte und ließ die Schultern hängen.
    Er stellte sich auf eine sehr zähe Konversation ein.
    »Du hast die Petition doch schon eingereicht – oder, Nero?« Rael kannte die Antwort auf diese Frage, stellte sie in seiner Ungeduld aber trotzdem.
    »Ja, Admiral«, sagte Nero Jehan und warf einen Blick über die Schulter. »Zentral müsste sie jetzt jeden Moment bearbeiten.«
    Tanner nickte und runzelte kaum merklich die Stirn, als er abzuschätzen versuchte, wie lange er bereits hier war. »Mir kommt es aber so vor, als ob das schon erledigt sein müsste – meinst du nicht auch, Nero?«
    »Ich bin mir nicht sicher, Admiral.« Nero zuckte die Achseln. »Du hast doch mehr Erfahrung mit Zentral als ich.«
    »Dann ist es wohl doch noch nicht so lange her«, sagte Rael. Aber er hatte definitiv das Gefühl, dass irgendetwas … nicht stimmte.
    Nero deutete auf Eric Weston. »Ist mit Captain Weston alles in Ordnung?«
    Rael sah zu Eric hinüber, der an einer Seite des Raums stand und die Wand anstarrte. Der Admiral schüttelte den Kopf und runzelte in einer Mischung aus Belustigung und Verwirrung die Stirn. »Ja, dem geht es gut, Commander. Das Konzept von Zentral war ihm bisher völlig unbekannt. Ich bin mir sicher, er muss das noch verdauen.«
    »Was denn verdauen?«, fragte Nero und verdrehte die Augen. »Das ist doch nur eine glatte Metallwand.«
    »Man ist wohl von allem fasziniert, was man noch nie gesehen hat.«
    »Glatte Metallwände gibt es aber auch auf Raumschiffen, Admiral.«
    »Ich glaube, dass unsere Zeit knapp bemessen ist«, sagte die Stimme mit etwas, das beinah wie ein Seufzen klang.
    »Ach ja?«, fragte Eric trocken. »Und aus welchem Grund?«
    »Admiral Tanner hat bemerkt, dass meine Reaktion auf den Flächennutzungsantrag langsamer erfolgt als normal, und Nero fragt sich, wieso du so angelegentlich auf eine Wand starrst.«
    Eric schürzte irritierte die Lippen. »Na, was du nicht sagst.«
    »Es kommt zwar nicht alle Tage vor, dass ich mit Sarkasmus konfrontiert werde, Captain, aber das bedeutet nicht, dass ich ihn nicht erkennen würde«, erwiderte die Stimme

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