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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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das auch eine enorme Erleichterung.
    »Reparaturtrupps, Schirme und Kommunikationseinrichtungen wiederherstellen!«, befahl er über die Schiffs-Sprechanlage. Er knirschte mit den Zähnen, als er spürte, dass schon wieder eine leichte Erschütterung durch das Deck lief. »Und würde mal jemand die Lecks in der Hülle abdichten, um des lieben Schöpfers willen!«
    Die Leute – die wenigen, die auf dem angeschlagenen Schiff noch zugange waren –, hasteten hektisch umher, um drei oder vier Aufträge auf einmal auszuführen, während das mächtige Schiff langsam den Geist aufgab. Aber sie hatten noch immer eine Verpflichtung gegenüber der Welt, die sie zurückgelassen hatten, und gegenüber den Leuten, die auf ihr gestorben waren.
    »Serra, einen Angriffskurs zum nächsten feindlichen Schiffs programmieren.«
    Die junge Frau nickte matt. Sie war zu erschöpft, um diesen Befehl mit einem Kopfnicken zu bestätigen, doch sie machte sich an die Arbeit. Kierna gedachte nicht, sie wegen dieser Missachtung der militärischen Formen zu rügen. Schließlich erbrachte sie eine unglaubliche Leistung, wofür normalerweise Leute zuständig gewesen wären, die in der Rangordnung mindestens zwei Stufen über ihr standen.
    Als er sah, wie müde sein Waffenoffizier war, spürte Kierna seine eigene Müdigkeit wie einen Schlag ins Gesicht. Doch er kämpfte gegen diese Müdigkeit an. Er stand in der Mitte des schwerbeschädigten Kommandodecks und umklammerte hartnäckig die projizierten Steuerelemente, die er den Fingern ihres ehemaligen Kommandanten regelrecht hatte entwinden müssen.
    »Capitaine …«
    Kierna warf einen Blick über die Schulter und musterte den Mann, der an der Kommunikationskonsole stand. »Was gibt’s denn, Beh?«
    Cornal Behhan Hann war ein Mannschaftsdienstgrad, der normalerweise für die Schadenskontrolle und Instandhaltung zuständig war und bestimmt nicht für eine kompliziert zu bedienende Funkstation. Der Offizier, der die Station ursprünglich bemannt hatte, war jedoch tot; und die meisten anderen noch lebenden Personen, die für diese Position qualifiziert waren, hatten im Moment andere Aufgaben zu erledigen. Also hatte man Behan halb an diesen Platz beordert, halb hatte er sich freiwillig gemeldet.
    »I… ich bin nicht sicher, aber ich glaube, wir werden von Laserimpulsen getroffen, Capitaine.«
    Kierna blinzelte und runzelte die Stirn. »Ich habe gar nicht mitbekommen, dass noch weitere Decks zerstört wurden, Cornal«, sagte er grimmig.
    »Das ist es ja … sie sind niederenergetisch, Capitaine. Im Grunde nur Licht mit hoher Intensität …«
    »Lassen Sie mich mal sehen«, befahl der Kapitän.
    »Ja, Capitaine«, sagte der Mann. Er war froh, dass das Problem nun nicht mehr auf seinen Schultern lastete.
    Kierna rief die Energiespitzen auf, nachdem Beh sie an seine Station übermittelt hatte, und inspizierte sie gründlich. Behhan hatte recht – diese Impulse waren im Grunde kaum mehr als Licht. Sie waren stark genug, um als Laser durchzugehen, aber auch nicht mehr. Er rief die Vektoren auf und befahl dem Computer, ihre Ursprünge zusammen mit den Positionen aller Schiffe zum damaligen Zeitpunkt abzubilden.
    »Lasercode«, sagte er nach einem Moment leise.
    »Capitaine?«
    Mit einer Handbewegung bedeutete er dem Sprecher zu schweigen. Lasercode wurde nicht sehr oft verwendet. Es war eigentlich Kinderkram; aber auch ein Standardverfahren, in dem Kierna vor langer Zeit geschult worden war. Zum Glück musste er ihn nicht selbst entschlüsseln. Im Computer war eine ganze Bibliothek gespeichert – sofern dieser Abschnitt nicht schon zerstört worden war.
    Er war noch intakt, und nach ein paar Augenblicken lag Kierna die übersetzte Nachricht vor.
    »Beim Blut des Chaos«, murmelte er im nächsten Moment.
    Schockiertes Schweigen erfüllte die eben noch so quirlige Brücke, und die Leute sahen zu ihm hinüber, als sein Fluch an ihre Ohren drang.
    Er ignorierte die Blicke und schüttelte den Kopf. »Rückzug vorbereiten.«
    Priminae-Schiff Vulk
    Interstellarer Raum – Region Ranqil
    Johan verfolgte, wie die grafische Darstellung der Heralc sich auf einer bogenförmigen Bahn vom Gefechtsfeld entfernte, und nickte dem Funkoffizier anerkennend zu. »Gute Arbeit, Kanna.«
    »Capitaine!«, rief plötzlich der Offizier am Steuer. Seine Stimme war angespannt. »Sie bilden eine Formation gegen uns.«
    Johan richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Projektionen, während der Computer eine projizierte Linie aus

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