Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)
Universums verwandeln.
»Captain«, sagte Roberts. Eric sah auf. »Wir bekommen jetzt Lichtgeschwindigkeits-Messwerte für die Flüchtlingsschiffe rein.«
Eric nickte, überlegte für einen Moment und atmete dann tief durch.
»Ensign Lamont, alle verfügbaren Leute sollen das Schiff für eine Beschleunigung sichern. Commander, würden Sie sich bitte mit dem Botschafter und Colonel Reed in Verbindung setzen und sie darüber informieren, dass die Odyssey den Orbit verlassen wird, damit wir den Planeten besser schützen können, falls einer der feindlichen Kreuzer durchbricht.«
Roberts nickte. »Aye, Captain.«
Eric rang sich ein Lächeln ab. »Dann müssen wir also wieder einmal in die Bresche springen, meine Damen und Herren.«
Priminae-Schiff Heralc
Interstellarer Raum – Region Ranqil
»Neuer Kontakt!«
Kierna Senthe verzog das Gesicht und bleckte verdrossen die Zähne. Die Drasins waren während der langen Verfolgungsjagd immer wieder in den Hyperraum gewechselt und hatten es ihnen damit enorm erschwert, ihre genaue Anzahl zu ermitteln. Sie hatten geglaubt, dass der Feind für den letzten Schlag seine gesamte Streit macht zusammengezogen hätte, doch anscheinend hatten sie sich da geirrt.
»Er kommt auf einem Vektor aus Richtung Ranqil!«
Oder vielleicht auch nicht.
»Identifizieren!«, befahl Kierna schroff, ohne seine Aufmerksamkeit von denjenigen Schiffen abzuwenden, die ihnen mit Sicherheit den Garaus machen wollten.
»Wir arbeiten daran.«
Capitaine Senthe ließ seine Leute ihre Arbeit machen – was hätte er auch sonst tun sollen – und konzentrierte sich stattdessen auf die Fremden mit ihren mörderischen Absichten.
Die Drasins waren schneller als sein Schiff; schon allein wegen der Schäden, die sie während des sich nun über zwei Wochen hinziehenden Gefechts angerichtet hatten. Und nun versuchten sie, sozusagen von allen Seiten ein Netz über ihn zu werfen, während er wiederum versuchte, mit seinem mächtigen Kriegsschiff irgendwo zwischen den Maschen hindurchzuschlüpfen.
Ein heftiges Beben erschütterte die Brücke. Senthe packte die Kontrollelemente, um das Gleichgewicht zu halten und blickte über die Schulter. »Was beim Schöpfer war das?«
»Lasertreffer, Capitaine!«, erwiderte jemand. »Zwar nur ein Streifschuss, aber er hat ein Hangardeck im Heck erwischt!«
Senthe nickte. Die Achterdecks gehörten zu den paar externen Abschnitten des Schiffs, in denen noch immer normaler Luftdruck herrschte. Also hatte ein plötzlicher Druckabfall das Beben verursacht. Sie konnten von Glück sagen, dass das erst jetzt passiert war. Zu Beginn des Gefechts hätte ein Treffer dort wahrscheinlich hundert Leute getötet.
Inzwischen waren diese Leute bereits tot.
»Hecklaser, Feuer erwidern!«, sagte Senthe knurrend und knirschte mit den Zähnen.
Die Kriegsschiffe vom Typ Lympa’an, wie die Heralc und ihre Bruderschiffe, waren robust gebaut und darauf ausgelegt, viel mehr einzustecken als alle Widrigkeiten, die die Natur für sie parat hatte. Es gab weniger als eine Handvoll Naturereignisse im Weltraum, die ein solches Schiff überhaupt zu beschädigen vermochten – dafür waren sie aber auch so stark, dass sie selbst die dicke keramische Panzerung eines Lympa’an in einem Wimpernschlag zerquetschen konnten.
Das war typisch für den Weltraum – es existierten nur sehr wenige Abstufungen der Gefahr. Entweder war etwas (relativ) harmlos oder tödlich.
Kurzum – ein Schiff vom Typ Lympa’an war nicht unzerstörbar. Trotz der Mehrfachredundanz-Systeme, der massiven Schotte, die einen explosiven Druckabfall im ganzen Schiff verhinderten – was vielen umgebauten Handelsschiffen bei der ersten Drasin-Invasion widerfahren war –, und all der anderen Systeme waren Schiffe wie die Heralc noch immer Menschenwerk und keine Kreation des Schöpfers.
Was bedeutete, dass sie auch durch die Handlungen von Sterblichen und Ungeheuern gleichermaßen zerstört werden konnten.
Und Zerstörung hatten die Drasins, die die Heralc und ihre Besatzung seit dem Beginn des Abnutzungskampfs allmählich demontierten und dezimierten, sich auf die Fahnen geschrieben. Nun wollten die fünf sich nähernden Kreuzer endlich kurzen Prozess machen, und Senthe vermochte das Unvermeidliche nur noch etwas hinauszuzögern.
»Laserfeuer!«
»Vektor!«, übertönte Kiernas Schrei den Lärm. Diese Information benötigte er, um zu verhindern, dass sie in den emittierten Laserstrahl flogen.
Bei der Geschwindigkeit, mit dem
Weitere Kostenlose Bücher