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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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mit euch anderen? Hat noch jemand schon mal einen schlechten Tag gehabt?“ Ich sah mich um, wobei ich insgeheim hoffte, niemand würde Irene übertrumpfen können.
    „Einmal hab ich meine Müslischüssel umgeworfen“, steuerte ein kleiner Junge mit kaffeebrauner Haut bei. Ich versuchte, mir meine Erleichterung nicht anmerken zu lassen. Die Mutter des Knaben hielt sich nicht so sehr zurück und stieß einen tiefen Seufzer aus.
    „Das war auch ein schlechter Tag.“ Wieder nickte ich weise. „Jetzt wollen wir doch mal sehen, wie Alexanders schlechter Tag verlief. Wenn ihr stillsitzt, dann könnt ihr alle die Bilder in dem Buch hier sehen, während ich euch die Geschichte erzähle.“
    Links von mir, am Rande der Gruppe, schüttelte Lizanne sanft ihren Kopf. Sie hatte die Lippen geschürzt und verkniff sich mit sichtlicher Mühe ein Kichern. Ich wagte keinen weiteren Blick in ihre Richtung, sondern konzentrierte mich auf das Buch, das zu meinen liebsten Kinderbüchern gehört.
    Ab hier ging die Geschichte reibungslos über die Bühne. Den meisten Kindern schien sie zu gefallen, was nicht immer der Fall war. Nur eins musste zwischendurch auf die Toilette, und nur zwei flüsterten miteinander, was ziemlich gut war. Irene gehörte zu den Kindergartenkindern, also war ihre Mutter nicht da und konnte mich nicht beschuldigen, ihr Töchterchen mit meinen bohrenden Fragen traumatisiert zu haben.
    „Für Irene wäre es besser, er käme nie zurück“, flüsterte mir eine der Betreuerinnen beim Einsammeln ihrer Rasselbande ins Ohr. „Er hat geschluckt wie ein Specht.“ Woraufhin ich kurz an Jack und seinen Zusammenstoß mit einem Baumstamm denken musste. Kopfschüttelnd konzentrierte ich mich wieder aufs Hier und Jetzt.
    Die Betreuerin wollte mir die Schuldgefühle nehmen, das war mir schon klar. Ich lächelte sie dankbar an. „Kommt bald wieder, Kinder!“, zwitscherte ich munter.
    Die Kleinen lächelten zurück. Alle, auch die, die kein Wort von der Geschichte mitbekommen hatten.
    Lizanne hatte gewartet, weil sie mir helfen sollte, das schwarze Brett auf den neuesten Stand zu bringen. Die meisten Ankündigungen dafür hatte sie auch bereits zusammen. Dazu hatten wir aus Tonpapier und übrig gebliebenen Fotos Schmetterlinge, Kolibris, Fische, Bücher, Basketbälle und andere Symbole für wärmeres Wetter und Freizeitaktivitäten gebastelt. Gut, das mit den Büchern war vielleicht einen Tick zu optimistisch, aber das Sommerleseprogramm gehörte zu den wichtigsten jährlichen Veranstaltungen unserer Bücherei. Sam wollte, dass ich frühzeitig anfing, darauf hinzuweisen.
    Nachdem wir kurz den Verlauf der Vorlesestunde kommentiert hatten, arbeiteten Lizanne und ich als gut eingearbeitetes Team vor uns hin. Von Zeit zu Zeit konsultierten wir den Plan, den wir uns vom Projekt gezeichnet hatten, reichten Stecknadeln und Tesafilm weiter oder Ähnliches. Ab und zu drückte Lizanne den Rücken durch und legte die Hand auf ihr vorstehendes Bäuchlein. Sie war jetzt im sechsten Monat, und das Baby bewegte sich oft. Jedes Mal, wenn es sich regte, lächelte Lizanne ihr wundervoll langsames Lächeln.
    „Was ist, wenn das Baby kommt, während das Parlament wieder tagt?“, fragte ich. „Hat Bubba schon Pläne für diesen Fall?“
    „Mindestens zehn.“ Lizanne lachte. „Aber vielleicht kommt es ja schon, ehe die Sitzungsperiode wieder anfängt.“
    Lizannes Ehemann Bubba war einer der Anwälte in Lawrenceton und saß gleichzeitig als Abgeordneter im Landesparlament. Bubba war intelligent und ehrgeizig und meiner Meinung nach im Großen und Ganzen auch ein ehrlicher Mann. Meine Freundin Lizanne war wunderschön und ein wenig träge, schaffte es aber in der Regel, dass alles nach ihren Vorstellungen lief. Ich war sehr gespannt darauf, wie sich der Charakter dieses Babys entwickeln würde.
    Lizanne verließ mich, um mit ihrer Schwiegermutter zu Mittag zu essen, obwohl deren Ansichten in Bezug auf Pflege und Erziehung des zukünftigen Erdenbürgers sie wenig interessierten. Ich half ein paar Vorschulkindern beim Aussuchen von Bilderbüchern. Dann kam die Mutter eines Neunjährigen vorbei, der mit einer Magendarmgrippe das Bett hüten musste und für den sie Bücher und Videos ausleihen wollte, damit es ihm nicht zu langweilig wurde. Ich stellte ein paar Naturkundebücher für den Kleinen zusammen, in denen jede Menge Abbildungen von ekligen Fröschen und Schlangen zu finden waren.
    Um ein Uhr, mein Magen knurrte gerade höchst

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