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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Polizeiberichte gelesen hatte, wusste er auch, dass Angel ebenfalls Zeugin von Jacks freiem Fall gewesen war. Trotzdem schien er sich kaum für sie zu interessieren.
    Dieser John Dryden verwirrte mich mehr und mehr.
    Endlich hatte er auf der Couch Platz genommen. Angel und ich suchten uns einzelne Sessel ihm gegenüber. Trotz des recht warmen Tages und obwohl ihm unter seinem Jackett bestimmt heiß geworden war, lehnte er dankend ab, als ich ihm den traditionellen Kaffee oder Eistee anbot.
    Zum ersten Mal sah ich mir diesen Dryden genauer an. Er war groß, mit breiten Schultern, und kräftig gebaut, aber beileibe nicht fett. Die Augen hinter der Brille waren blau, und wenn er bereits das eine oder andere graue Haar haben sollte, so fiel das in dem hellen Blond nicht auf. Er trug sie ziemlich kurz geschnitten. Ich habe mir immer sagen lassen, dies sei der bevorzugte Haarschnitt der FBI-Agenten, wenn er denn einer sein sollte. Jedenfalls war das Haar so kurz, dass es sich glatt und glänzend wie eine Schicht Möbelpolitur an den Kopf schmiegte. So blond war in meiner Bekanntschaft sonst nur noch ein einziger Mann: Detective Arthur Smith, früher einmal mein Lebensgefährte, inzwischen anderweitig verheiratet und Vater einer kleinen Tochter. Arthur hatte in letzter Zeit immer einen irgendwie hungrigen Blick gehabt, wenn er mir über den Weg gelaufen war. Himmel! Ob er mir die Blumen geschickt hatte?
    Ich hatte mich wohl allzu sehr in meine Überlegungen vertieft, denn als mich ein lautes Räuspern wieder ins Hier und Jetzt rief, sahen Dryden und Angel mich erwartungsvoll an. Offenbar sollte ich eine Frage beantworten.
    „Entschuldigung.“ Ich seufzte. „Könnten Sie das wiederholen? Ich habe nicht genau zugehört.“
    „Ich fragte, ob Sie ein Flugzeug fliegen können.“
    Bei der Vorstellung musste ich lachen. „Nein“, fügte ich hinzu, als Dryden so aussah, als brauche er mehr als ein Lachen für seine Akten. „Ich glaube nicht, dass ich je auch nur im Cockpit eines Flugzeugs gewesen bin.“
    „Können Sie es, Mrs. Youngblood?“
    „Ich habe ein paar Flugstunden genommen, als ich noch in Florida lebte.“ Angels Antwort klang gelassen. Sie hatte sich im Sessel zurückgelehnt, die langen, schmalen Finger ruhten auf ihrem Bauch. Wie konnte sich in einem so kleinen Bauch ein Kind befinden? Unsichtbar? Von dem niemand in Angels Umgebung etwas ahnte? Was für eine erstaunliche Sache sie da mit sich herumtrug. Es war so ganz anders als alles, das man sonst noch so unsichtbar mit sich herumtragen konnte und das oft so banal oder aber tödlich war. Krebs zum Beispiel, oder eine Erkältung, oder eine Blinddarmentzündung.
    Wieder hatte ich nicht aufgepasst.
    „Erinnern Sie sich noch an den Namen Ihres Fluglehrers?“
    „Bunny Black. Sie hatte eine winzig kleine Flugschule, Daredevil hieß die. Aber dann mussten wir umziehen, und ich habe nie wieder Gelegenheit bekommen, Unterricht zu nehmen und meinen Pilotenschein zu machen.“
    Dryden schrieb eifrig mit, was meiner Meinung nach blödsinnig war. Angel hatte schließlich fest und für alle sichtbar mit beiden Beinen auf dem Boden gestanden, während sich das Flugzeug, aus dem Jack Burns stürzte, ebenso deutlich sichtbar hoch oben in der Luft befunden hatte.
    Entsprechendes wandte ich dann auch höflich, aber bestimmt ein.
    Dryden zuckte die Achseln, kritzelte aber unverdrossen weiter.
    Wenn der Mann zu Hause auch so nervtötend war, würde seine Frau irgendwann zum Fleischerbeil greifen. Ich beugte mich einen Tick zur Seite, um seine linke Hand anzuschauen. Kein Ring, aber wen wunderte das schon. Mich jedenfalls nicht.
    Genau in diesem Moment sah Dryden von seinem Notizbuch auf. Sein Blick traf mich unerwartet scharf und blau. Wir starrten einander an, ziemlich lange, wie es mir vorkam.
    Unbeholfen rutschte ich in meinem Sessel hin und her, bis ich wieder halbwegs gerade saß. Mich plagte das unbehagliche Gefühl, soeben den Planeten Mars kontaktiert zu haben.
    Noch einmal gingen wir die Schrecken des Vortags Schritt für Schritt durch, was sich ziemlich mühsam gestaltete. Angel und ich waren beim besten Willen nicht in der Lage, den Informationen, die wir der Bezirkspolizei gegeben hatten, noch weitere Details hinzuzufügen. Fast tat es mir leid, dass ich nicht mit brandneuen Fakten aufwarten konnte. ‚Jetzt fällt es mir wieder ein! Ich hatte ja die Kamera dabei, und ich glaube, ich habe haargenau in dem Moment auf den Auslöser gedrückt, als sich der Pilot

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