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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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einzuschieben, ehe ich meinen Sandsack in die Halle schleppte. Ihr Inneres glich einer großen Höhle voller Schatten. Das Flugzeug in der Nähe des hinteren Tors war grün, aber ein Stück weiter entfernt standen noch zwei kleine, weißrote Maschinen mit dem Piper-Logo. Jede der beiden hätte diejenige sein können, die Jack Burns so unzeremoniell in meinem Garten abgeladen hatte. Die Halle machte einen erstaunlich ordentlichen Eindruck, was für Mr. Foley sprach. Natürlich waren Flecken auf dem Betonboden, aber ansonsten war alles fein säuberlich aufgeräumt. An einer Wand zogen sich Regale entlang, und in einem kleinen, abgetrennten Bereich in einer der Ecken standen große Metalltonnen voller Putzlumpen und anderer Dinge, die ich auf die Schnelle nicht erkennen konnte.
    Das konnte mir egal sein, solange nichts auf dem Boden herumlag und mich behindern konnte. Den Sack hasste ich inzwischen mit Inbrunst. Trotzdem schleppte ich ihn planmäßig über den glatten Boden bis zur nächsten der kleinen Piper-Maschinen, die zu meiner Verwunderung nicht abgeschlossen war. Obwohl ich mich ja beeilen sollte, warf ich rasch einen neugierigen Blick ins Cockpit. Das Innere eines so kleinen Flugzeugs hatte ich noch nie zu Gesicht bekommen.
    Bisher hatte ich mir nicht vorstellen können, wie man als einzelner Mensch gleichzeitig ein Flugzeug steuern und eine Leiche aus diesem Flugzeug werfen konnte. Beim Anblick der kleinen Kabine wurde mir aber klar, wie einfach das war. Der Pilot brauchte sich nur über die Leiche zu beugen, die auf dem Beifahrersitz klemmen würde, und die Tür an der Seite des Beifahrers zu öffnen. Ein kräftiger Schubs, und die Sache war erledigt. Es machte mich ziemlich nervös, mir Jack auf dem Beifahrersitz vorzustellen, bildlich vor Augen zu haben, wie die Sache vonstattengegangen war.
    Plötzlich kam mir die menschenleere Flugzeughalle unheimlich vor, ich wollte nichts wie raus hier. Was hatte ein nettes Mädel wie ich überhaupt an einem solchen Ort zu suchen? Aus meiner Verzweiflung wuchs Stärke. Ich manövrierte den Sack in eine aufrechte Position, hockte mich hin, schlang meine Arme darum und hob an. So schaffte ich es fast, den Sack auf den Beifahrersitz zu hieven, aber ab einem bestimmten Punkt erwies sich meine Größe als Problem. Auch Jacks Mörder dürfte es nicht einfach gehabt haben, es sei denn, er war etwa dreißig Zentimeter größer als ich. Allerdings waren das eine Menge Leute.
    Verzweifelt sah ich mich um. Da! An der einen Wand waren Holzpaletten aufgestapelt. Ich rannte los, um mir eine zu holen, stellte den Sack darauf und kletterte neben ihn. Siehe da: So schaffte ich es, den Sack an Ort und Stelle zu bugsieren. Er saß nicht ordnungsgemäß, sondern lehnte sich ziemlich zum Pilotensitz hinüber, aber er befand sich im Flugzeug, wie Sally befohlen hatte.
    Ich brachte die Palette zurück und wischte den Sack mit einem Putzlumpen ab, um meine Fingerabdrücke zu entfernen. Allerdings fragte ich mich die ganze Zeit, warum ich das eigentlich für notwendig hielt. Dann warf ich den Lumpen zurück in die Metalltonne und sah zu, dass ich aus der Halle verschwand.
    Der Pfad war sehr schmal. Ich musste das Auto rückwärts zurücksetzen, bis ich den Parkplatz erreichte und wenden konnte, sodass Sallys Wagen wieder mit der Nase den Hügel hinunter zeigte. Sobald ich das Auto wieder dort abgestellt hatte, wo ich losgefahren war, warf ich einen Blick auf meine Uhr. Zehn Minuten! Von denen die meisten dafür draufgegangen waren, den Sack aus dem Kofferraum zu holen und ihn in das Flugzeug zu verfrachten.
    Mir war die Zeit doppelt so lange vorgekommen. Ich schloss die Augen, kauerte mich auf dem Beifahrersitz zusammen und hätte am liebsten eine Runde geschlafen. Aber nein, natürlich tauchte gleich darauf Sally in Begleitung eines älteren Mannes mit einem feinen, grauen Haarschopf auf. Der Mann trug einen orangefarbenen Overall, der ihm ziemlich gut stand. Um den Hals hing ihm ein Kopfhörer, dessen kleine, graue Ohrstöpsel an beiden Enden des Metallbügels winzigen Knospen glichen. Zwei Kabel führten zu einem Kassettenrekorder an seiner Taille, der genauso aussah wie der, den Angel bei der Gartenarbeit gern trug.
    Sally strahlte. Stanford Foley strahlte auch. Erlebte ich hier gerade den Anfang von etwas sehr Schönem? Als der hochgewachsene ältere Herr mich entdeckte, stellte er Sally eine Frage. Wahrscheinlich wollte er wissen, warum ihre Freundin denn nicht mit reingekommen war. Sally

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