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Aus lauter Liebe nach New York

Aus lauter Liebe nach New York

Titel: Aus lauter Liebe nach New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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Cross. Um diese Zeit herrschte dort ganz normaler Betrieb. Erst später tummelten sich in der Gegend um das Restaurant herum Zuhälter, Prostituierte und andere zwielichtige Gestalten. In den Spelunken und Bars in den Seitenstraßen wurden dunkle Geschäfte gemacht, und man war rasch bereit, das Messer zu ziehen.
    Sie fuhren an prachtvollen alten Häusern, Terrassenhäusern und Cottages' vorbei und gelangten schon bald in weniger gepflegte Wohngebiete.
    „Ich habe das Gefühl, du willst mir die dunklere Seite dieser wunderschönen Stadt zeigen", sagte Jace.
    „Ana und ich haben hier kürzlich abends eine Pizza gegessen", erklärte sie.
    „Weiß Luc es?"
    Rebekah hielt nach einem freien Parkplatz Ausschau. „Vermutlich hat sie es ihm erzählt."
    „Aber sicher erst hinterher", stellte Jace fest und betrachtete die Neonlichter und die bunte Leuchtreklame.
    „Du bist ein Snob."
    „Nein." In New York gab es Stadtteile, die man am besten schon tagsüber mied. Doch nach Einbruch der Dunkelheit war es dort noch viel gefährlicher. „Wenn ich eine Freundin hätte, würde ich ihr nicht erlauben, sich abends hier aufzuhalten."
    „Solange man einfach weitergeht, passiert nichts", versicherte Rebekah ihm und verzog das Gesicht. „Aber man sollte nicht länger als einige Minuten stehen bleiben, sonst wird man angesprochen und nach dem Preis für Sex gefragt."
    Sie entdeckte einen freien Parkplatz und stellte den Wagen ab.
    „So, jetzt bekommst du deine Pizza." Rebekah ging ihm voraus in das Restaurant auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Pizzas, die es hier gab, waren die besten weit und breit.
    Die kleinen Tische waren mit rot-weiß karierten Tischdecken bedeckt, und leere Chiantiflaschen, die mit Wachs von heruntergebrannten Kerzen überzogen waren, dienten als Kerzenständer.
    Es duftete herrlich nach verschiedenen Kräutern und Gewürzen. Die Bedienung war freundlich, und wenn man Glück hatte, einen Platz am Fenster zu bekommen, konnte man die Fußgänger und den Verkehr draußen auf der Straße beobachten.
    „Rebekah! Wie geht es dir?" Ein gut aussehender Italiener eilte herbei und umarmte sie liebevoll. „Meine Schöne, das ist schon das zweite Mal in dieser Woche. Was ist los?" neckte er Rebekah. „Wenn ich nicht genau wüsste, dass du nur wegen der Pizza kommst, würde ich glauben, du interessiertest dich für mich."
    Sie lachte, und es klang heiser, unbeschwert und so wundervoll, dass Jace überrascht war.
    Sie wirkte auf einmal heiter und entspannt.
    „Aber Angelo", erwiderte sie gespielt vorwurfsvoll.
    Der Mann schüttelte lächelnd den Kopf. „Mir ist klar, dass du nicht meinetwegen hier bist", sagte er und schob sie auf Armlänge von sich. „Du hast jemanden mitgebracht", fügte er hinzu und musterte Jace. Die beiden Männer schienen sich gegenseitig zu begutachten und abzuschätzen. Schließlich wandte er sich wieder an Rebekah. „Wenn du meine Meinung hören möchtest: Ich bin mit deiner Wahl einverstanden."
    Sie errötete und schüttelte lächelnd den Kopf. „Darf ich vorstellen? Jace Dimitriades, Angelo Benedetti."
    Angelo reichte Jace die Hand. „Rebekah und ich sind seit einer halben Ewigkeit gute Freunde. Wirklich nur Freunde", betonte er ruhig. „Setzt euch an den Tisch am Fenster." Er ging ihnen voraus zu dem Tisch, nahm das Schild mit der Aufschrift „reserviert" weg und rückte Rebekah den Stuhl zurecht. Dann verschwand er wieder hinter der Theke.
    „Ich nehme an, es ist eine besondere Ehre, einen Fensterplatz zu bekommen, oder?" Jace beugte sich über den Tisch.
    „Ohne Angelos persönliche Einladung darf niemand hier sitzen", erwiderte Rebekah.
    Er vertiefte sich in die Speisekarte. „Was kannst du empfehlen?"
    „Die Pizza nach Art des Hauses", antwortete sie, ohne zu zögern. „Sie ist etwas ganz Besonderes."
    Und das war sie. Angelo servierte ihnen das Meisterwerk selbst. Rebekah beobachtete Jace aufmerksam, als er den ersten Bissen aß.
    „Es schmeckt köstlich", stellte er fest.
    „Ja, das finde ich auch", stimmte sie ihm zu. „Angelo weigert sich, Pizzas ins Haus zu liefern. Wenn man seine Pizzas probieren will, muss man zu ihm ins Restaurant kommen."
    Sie lächelte Jace freundlich an. „Es ist immer wieder ein außergewöhnliches Erlebnis."
    Er aß noch einen Bissen. „Es war eine gute Idee von dir, mich hierher mitzunehmen."
    Sie lachte in sich hinein. „Ich bin froh, dass es dir gefällt."
    Seine Miene wurde ernst, und er saß ganz ruhig da.

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