Aus lauter Liebe nach New York
Lieferwagen. Rebekah ließ den Motor an und reihte sich in den Verkehr ein.
„Schaffst du die ganze Arbeit allein, bis Ana zurückkommt?" fragte Jace.
„Nein, wir hatten schon eine Floristin eingestellt, die stundenweise aushilft. Sie ist bereit, morgen den ganzen Tag zu arbeiten." Rebekah hielt vor einer roten Ampel an. „Ich glaube, ich werde sie bitten, jeden Tag zu kommen. Aber ich muss es erst mit Ana besprechen."
„Und was ist mit Brad?" Er wollte unbedingt wissen, ob Rebekah Schwierigkeiten mit ihrem Exmann bekommen würde.
„Mit ihm werde ich fertig", erwiderte sie angespannt.
„Und wenn nicht?"
Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. In dem Moment zeigte die Ampel Grün. „Dann wird sich das Gericht damit befassen müssen."
Beruhigend fand Jace das ganz und gar nicht. Er hatte das Gefühl, hinter der weltmännischen Fassade von Brad Somerville würde sich etwas Primitives und Böses verbergen. Offenbar konnte er sich perfekt verstellen, sonst hätte Rebekah sich sicher nicht mit ihm eingelassen.
Rebekah schaltete in den ersten Gang und fuhr weiter in Richtung Double Bay.
Schließlich lenkte sie den Wagen in die Einfahrt zum Hotel Ritz-Carlton und hielt vor dem Eingang an.
Schweigend zog Jace eine Visitenkarte aus der Brieftasche, schrieb eine Nummer darauf und reichte Rebekah die Karte.
„Das ist meine Handynummer. Du kannst mich jederzeit erreichen." Er blickte sie ernst an. „Ruf mich an, wenn du mich brauchst."
Er öffnete die Beifahrertür. Doch ehe er ausstieg, drehte er sich zu Rebekah um, presste die Lippen auf ihre und küsste sie leidenschaftlich und voller Verlangen.
Nach wenigen Minuten löste er sich wieder von ihr. Doch er wünschte sich mehr, viel mehr. Es fiel ihm schwer, sich damit zu begnügen, nur ihre Lippen zu schmecken. Er unterdrückte ein Stöhnen und stieg aus dem Lieferwagen. Dann blickte er hinter dem Auto her, während Rebekah sich wieder in den Verkehr einreihte.
Schließlich ging er in die Eingangshalle des Hotels, nickte dem Portier kurz zu und fuhr mit dem Aufzug nach oben in seine Suite.
5. KAPITEL
Rebekah schloss ihre Wohnungstür ab und stellte die Alarmanlage an, ehe sie in die Küche ging, um die Katze zu füttern.
Mit einem flauen Gefühl im Magen zwang sie sich nachzusehen, ob jemand angerufen und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen hatte. Dann atmete sie auf, denn das Lämpchen blinkte nicht. Vor lauter Erleichterung schloss sie sekundenlang die Augen.
Wie lange würde es dauern, bis Brad trotz aller Sicherheitsvorkehrungen ihre neue geheime Telefonnummer herausfand? Rein theoretisch war es unmöglich, doch das bedeutete nicht, dass es ihm nicht gelingen würde.
Sie hob die Arme und reckte und streckte sich, um die Muskeln zu entspannen.
Anschließend ging sie ins Badezimmer, das an ihr Schlafzimmer angrenzte, und ließ warmes Wasser in die Badewanne ein. Eine halbe Stunde Entspannung mit einem Hochglanzmagazin und einer Tasse Tee war genau das, was sie brauchte, um nach dem anstrengenden Tag richtig abzuschalten.
Es gelang ihr auch ganz gut. Schließlich legte sie sich ins Bett und knipste die Nachttischlampe aus. Doch sie konnte nicht einschlafen, denn immer wieder stieg Jace' Bild vor ihr auf.
Mit der Erinnerung daran, wie Jace sie geküsst und ihren Mund erforscht hatte, schlief sie endlich völlig erschöpft ein. Erst als der Wecker am nächsten Morgen klingelte, wurde sie wieder wach.
Der Samstag war normalerweise der arbeitsreichste Tag in der Woche. Auch dieser Samstag war nicht anders. Suzie war ihr eine große Hilfe, und gemeinsam schafften sie es, alle Aufträge auszuführen, die Sträuße und Bouquets für die beiden Hochzeiten rechtzeitig fertig zu stellen und die Kunden zu bedienen, die von der Straße hereinkamen. Es gelang ihnen sogar, zwischendurch eine Kleinigkeit zu essen.
Rebekah hatte kaum Zeit zum Nachdenken, sondern musste sich auf die Arbeit konzentrieren.
Gegen Mittag rief Ana kurz an. Rebekah war froh, dass ihre Schwester glücklich zu sein schien. Sie erwähnte, was für eine große Hilfe Suzie ihr war und dass sie sie gern als Halbtagskraft fest anstellen würde. Ana war sogleich einverstanden.
„Könnten Sie jeden Vormittag und freitags und samstags den ganzen Tag kommen?"
fragte Rebekah die junge Frau später. Als Suzie hörte, was für ein gutes Gehalt Rebekah zu zahlen bereit war, sagte sie begeistert Ja.
Nachdem das erledigt war und auch Ana ihre Probleme offenbar gelöst hatte, empfand
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