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Aus Licht gewoben

Aus Licht gewoben

Titel: Aus Licht gewoben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bracken
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seinen Haaren verborgen. »Ich kann das nicht einfach so. Gib mir ein bisschen Zeit!«
    »Dann müssen wir eben laufen«, sagte ich. »Das scheint mir sowieso die sinnvollere Art zu reisen, statt sich auf deinen hoffnungslosen Orientierungssinn zu verlassen. Ich frage mich wirklich, wie du den Weg aus Cliffton gefunden hast.«
    »Ich hatte eine Fremdenführerin«, sagte North und ließ mich stehen. »Fühlst du dich jetzt wichtig?«
    »Nein«, gab ich verbittert zurück. »Aber wenigstens war ich zu irgendetwas gut.«
    North kaute wieder einmal an der Seite seines Daumens und ging langsamer, sodass ich ihn einholen konnte. Ich streckte die Hand aus, um sie ihm auf die Schulter zu legen, überlegte es mir aber im letzten Moment anders. Irgendwie erinnerte er mich an Henry, und ich fragte mich, was mein Freund wohl dazu sagen würde, wenn er wüsste, wie sehr ich den Zauberer mochte.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Arcadia bedeutet mir sehr viel. Oliver und ich haben während der Ausbildung viel Zeit dort verbracht. Ich habe es immer für den letzten sicheren Ort auf dieser Welt gehalten.«
     
    »Es ist nicht deine Schuld«, sagte ich, doch meine Worte verhallten ungehört.

     
    Viele Meilen und schlammige Straßen später sagten mir Norths Gesichtsausdruck und ein erneutes Humpeln, dass es Zeit war, das Nachtlager aufzuschlagen.
    »Lass mich mal dein Bein sehen«, sagte ich, als er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht setzte.
    »Mir geht es gut.«
    »Du kannst kaum noch laufen, und deine Umhänge sehen furchtbar aus«, sagte ich. »Dieser Drache hat dir wohl ordentlich zugesetzt.«
    North knurrte und sah weg. Als er das Hosenbein hochkrempelte, wurde nach und nach eine böse Verbrennung sichtbar. Ein Blick auf die schlimme rote Blase, und ich konnte nur noch den Kopf schütteln. Das Stück Stoff, mit dem er sie notdürftig verbunden hatte, war zerschlissen und schmutzig.
    »Ich habe nur einen Trank gegen die Schmerzen«, sagte ich. »Wenn wir an einem Markt vorbeikommen, kann ich dort vielleicht alle Zutaten auftreiben, um die Verbrennung zu behandeln. «
    Während North den Rest des Elixiers trank, das ich bei Mrs. Pemberly hergestellt hatte, verwandelte sich seine Erleichterung in offenkundige Überraschung.
    »Das hast du gemacht?«, fragte er und roch an der leeren Flasche. »Das ist eines der stärksten Zauberelixiere, die ich je getrunken habe. Wo hast du gelernt, wie man das macht?«
    Ich gab ihm Angemessener Leitfaden für junge Zauberer und nahm mir dafür seine kaputten Umhänge vor.
    »Das habe ich ja schon seit Jahren nicht mehr gesehen!« Er blätterte darin herum. »Und du hast es freiwillig gelesen. Warum in aller Welt tust du dir so etwas an?«
    »Ich will lernen«, murmelte ich. »Du erzählst mir ja nie etwas. Irgendwoher muss ich meine Informationen doch bekommen. «

    »Dann stell mir eine Frage über Magie«, sagte er. »Was du möchtest.«
    Darüber musste ich nicht lange nachdenken. »Warum hast du mich mitgenommen?«
    »Ich glaube ich habe gesagt, du kannst mich etwas über Magie fragen, nicht über meinen Geisteszustand.«
    »Was haben die Farben deiner Umhänge zu bedeuten? Du hast fünf verschiedene, an Dorwans Dolch war nur Blau.«
    »Ich hätte mich auch für nur eine Farbe entscheiden können, aber ich wollte in der Lage sein, alle Arten von Magie zu nutzen, nicht nur eine«, erklärte er. »Den Talisman hat Dorwan übrigens jemandem gestohlen.«
    »Das überrascht mich jetzt nicht besonders.«
    North nahm seinen grünen Umhang und hielt ihn hoch. »Jede Farbe steht für eine Art der Magie. Das haben sich die Zauberer so ausgedacht, es hat wenig mit der Magie an sich zu tun. Zu Beginn waren sie vor allem für Duelle gedacht, damit sich der Gegner darauf vorbereiten konnte, welche Form von Schmerz auf ihn zukommen würde. Heutzutage zeigt ein Zauberer mit der vorherrschenden Farbe hauptsächlich sein Fachgebiet an.«
    »Und warum ist dein äußerer Umhang dann schwarz?«, fragte ich. »Ich dachte, diese Farbe würde nur zum Reisen verwendet. «
    North drehte sich auf den Bauch und lächelte geheimnisvoll. »Schwarz ist einfach meine Farbe.«
    »Und warum hast du alle Farben? Ist das überhaupt erlaubt? «
    »Ich benutze sie alle zu gleichen Teilen«, sagte er. »Und es ist selbstverständlich erlaubt. Die meisten tun es vor allem deshalb nicht, weil es umständlich ist, immer so viele Talismane mit sich herumzutragen. Außerdem hat mein Vater auch alle
Farben benutzt. Ich fand es

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