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Aus Licht gewoben

Aus Licht gewoben

Titel: Aus Licht gewoben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bracken
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abhalten!«
    »Bist du wirklich dumm genug zu glauben, du hättest eine Wahl?«, fragte Dorwan. »Die Räder des Schicksals sind in Bewegung, und jetzt kann sie nichts mehr aufhalten. Es ist großartig, das Glück zu haben, in solchen Zeiten zu leben. Ich habe dafür gesorgt, dass die Zauberer in diesem Krieg vernichtet werden, und du, meine Liebe, wirst mir bei der Gründung der neuen Regierung helfen.«
    North zog an den Knoten seiner Umhänge, und plötzlich schien die Zeit langsamer zu vergehen. All seine Umhänge schwebten geräuschlos zu Boden, wie bunte Wellen, und landeten als kleine Stoffpfützen zwischen den Männern.
    »Was machst du denn da?«, rief ich entgeistert.
    »Wie kommst du darauf, dass ich mich jemals auf ein Zaubererduell mit dir einlassen würde?« Dorwans Lächeln jagte mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter. »Die Regeln sind veraltet und völlig unbrauchbar für Wesen wie mich.«
    »Aber du magst doch Herausforderungen, oder nicht? Es würde dir doch sicher Spaß machen, die Dunkle Magie, die du erschaffen hast, dazu zu benutzen, meinem Leben ein Ende zu setzen, nicht wahr?«, sagte North. »Ich habe nur eine Bedingung: dass du mir die Zeit gibst, Sydelle in Sicherheit zu bringen.«
    Dorwan nickte, war aber sichtlich unentschlossen. »Im Kampf gibt es keinen Platz für edle Gefühle, Wayland. Du bist viel zu nachgiebig.«
    »Wenn ich dich besiege, lässt du uns in Frieden. Du wirst Sydelle nie wieder ansehen, an sie denken oder versuchen, uns davon abzuhalten, nach Provincia zu gelangen«, verlangte North.

    »Und wenn ich gewinne«, sagte Dorwan langsam und sah mir dabei fest in die Augen, »gelten die gleichen Regeln, aber ich verlange außerdem, dass du mir deine Talismane überlässt. «
    »Gut«, sagte North. »Dann gilt die Abmachung?«
    Dorwan schien verwirrt. »Verlangst du denn nicht auch meinen Talisman, wenn du mich besiegst?«
    »Warum sollte ich so etwas Widerwärtiges besitzen wollen? «, sagte North. »Nein, danke.«
    Schweigend zog Dorwan einen langen, dünnen Dolch aus der Scheide. Sein Griff, dem man die Jahre ansah, war mit blauen Bändern umwickelt, und eine lange Kordel in allen Tönen von Nachtblau bis Himmelblau hing an seinem Ende herab.
    Dorwan öffnete die Hand und ließ den Dolch auf Norths Umhänge fallen. Die Energie, die die Luft erfüllte, prickelte auf meiner Haut und schien fast schon greif bar zu sein. Als das Gefühl schließlich nachließ, hob Dorwan seinen Talisman wieder auf.
    »Ich lasse euch kurz allein, damit ihr euch voneinander verabschieden könnt.« Er drehte sich um und ging in Richtung der Sonne davon.
     

     
    »Um der Götter willen«, knurrte North, als Dorwan nicht mehr zu sehen war. »Das ist ja wirklich fantastisch! Ich hasse dieses abscheuliche Stilett, und das weiß er ganz genau!«
    Ich sah ihn verständnislos an.
    »Den Gnadenbringer?«, erklärte er. »Den Dolch? Den nur verfluchte Gauner und Schwindler benutzen, weil sie nicht mit einer richtigen Waffe kämpfen können? Grandios. Absolut grandios.«
    »Du machst dir Sorgen um den Dolch?«, fragte ich ungläubig
und nicht ganz sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte. Er zuckte leicht mit den Schultern. »Bist du verrückt geworden? «, fragte ich. »Du hast ihn gerade zum Duell herausgefordert! Was ist denn nur los mit dir? Als hätten wir es nicht so schon eilig genug!«
    »Es war die einzige Möglichkeit, ihn davon abzuhalten, uns weiter zu verfolgen«, erklärte er und bückte sich, um seine Umhänge aufzuheben. »Ich wusste einfach nicht, was ich sonst tun sollte.« Er schlug den Staub von seinen Umhängen.
    »Außerdem«, fuhr er dann fort, »bin ich viel stärker als er. Das weiß er nur noch nicht.«
    »Was nützt dir Stärke ohne Verstand?«, fragte ich und packte seinen Arm. Diese Gelegenheit nutzte er, um den schwarzen Umhang um uns zu wickeln. Als er ihn wieder fallen ließ, waren wir oben auf dem Bergpass.
    »Nein!«, rief ich und wollte den Weg wieder hinunterlaufen. »Du kannst mich nicht schon wieder zurücklassen, das kannst du nicht machen!«
    »Syd«, sagte er und hatte mich mit zwei Schritten eingeholt. »Hör mir zu! Du musst hier weg, verstehst du das nicht?«
    »Nein!«, erwiderte ich. »Ich kann nicht!«
    North schüttelte mich und zwang mich, ihn anzusehen. »Nicht für lange«, sagte er dann sanft. Einer seiner Arme umschlang mich, und seine andere Hand berührte meine Haare. »Nur bis der Kampf vorüber ist.«
    »Wovon hat er geredet?«, wollte

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