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Aus Licht gewoben

Aus Licht gewoben

Titel: Aus Licht gewoben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bracken
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festhalten, wird es dazu gar nicht erst kommen«, antwortete Oliver.
    »Das mag sein, aber selbst wenn es gelingt, was wollt ihr gegen den Einmarsch Saldorras im Westen unternehmen?«, sagte North. »Die Zauberergarde aufzuteilen wäre keine gute Idee. Dann wäre niemand mehr hier, um die Stadt zu verteidigen, vor allem, wenn Dorwan auf die Idee kommt, der Königin persönlich einen Besuch abzustatten.«
    »Wenn du so denkst, warum bleibst du dann nicht hier und kämpfst?«, wollte Oliver wissen. »Du kritisierst unsere Methoden, bist aber nicht bereit, auch nur einen Finger zu rühren, um uns zu helfen.«
    »Ich habe geholfen, indem ich euch alles Nötige gebracht habe, um diesen Krieg zu verhindern«, sagte North. »Aber das bedeutet ja offensichtlich nichts, wenn man nur ein schmutziger Vagabund ohne Rang ist.«

    »Wayland«, sagte Hecate mit harter Stimme. »Es ist an der Zeit, dass du zu uns zurückkehrst. Warum kannst du das nicht einsehen? Dann ist alles vergeben und vergessen.«
    »Nein!« Das war wieder North. »Ich bin nicht für dich oder dieses Leben hergekommen. Wie oft muss ich dir das noch sagen?«
    »Du befleckst damit die Ehre deines Vaters«, antwortete sie ernst.
    »So wie ich das sehe, bin ich hier der Einzige, der seinem Andenken Ehre erweist«, sagte North wütend. »Er hätte alles in seiner Macht Stehende getan, um diese Gefahr mit friedlichen Mitteln abzuwenden.«
    »Also wirklich, Wayland«, mischte Oliver sich höhnisch ein. »Auster ist keine größere Gefahr für Palmarta als das Mädchen, das du mitgebracht hast.«
    Ich versteifte mich, und mein Herz zog sich zusammen.
    »Sie hat damit nichts zu tun«, antwortete North.
    »Glaube ja nicht, wir hätten nicht erkannt, was sie ist, als wir sie zum ersten Mal gesehen haben«, sagte Oliver. »Andere Zauberer mögen nicht mächtig genug sein, um es zu spüren, aber wir schon. Dein Pech!«
    »Wie dumm von mir«, spottete North. »Wie konnte ich nur vergessen, wie schrecklich mächtig du bist, Ollie!«
    »Du weißt, was wir mit Menschen ihrer Art in der Vergangenheit gemacht haben«, sagte Hecate. »Zuerst dachte ich, du hättest sie zu mir gebracht, damit ich sie im Krieg benutzen kann. Eine solche Macht würde die Armeen von Auster restlos zerstören.«
    »Es tut mir leid, deine Pläne durchkreuzen zu müssen«, sagte North, »aber ich entwirre die Fäden ihrer Magie schon seit dem ersten Tag unserer Begegnung. Es ist nicht so leicht, wie du vielleicht denkst. Sie strahlt Magie aus, das stimmt,
aber alle Arten sind miteinander verwoben. Sie kann also die Auswirkungen nicht kontrollieren, die sie auf ihre Umwelt hat. Die meisten Fähigkeiten habe ich versiegelt, ob sie sie nun absichtlich oder unabsichtlich benutzt. Sie stellt jetzt keine Gefahr mehr für euch dar, kann euch aber auch nicht von Nutzen sein.«
    Mein Verstand oder zumindest der Teil, der nicht vollkommen vernebelt war, sagte mir, ich sollte besser aufhören zu lauschen, mich umdrehen und die Treppe hinuntergehen, bevor ich die ganze Wahrheit erfuhr.
    »Alles, was du getan hast, ist, ihre Magie zu unterdrücken«, sagte Hecate. »Ein einzelner Zauberer kann niemandem eine so starke Macht einfach nehmen. Sie ist nicht wie wir, Wayland. Sie bündelt Magie nicht einfach nur, sie ist ihr Ursprung. Sie ist Magie. Du musst verstehen, warum die Garde früher so gehandelt hat. Die Dschinxe wurden aufgespürt und noch vor ihrem siebten Geburtstag getötet, dem Zeitpunkt, zu dem sich ihre Magie offenbart hat. Weiß sie es überhaupt? Hat sie eine Ahnung, was sie ist, oder hast du ihr das auch verheimlicht?«
    »Sie weiß es nicht«, sagte North. »Und wenn einer von euch es ihr sagt, werdet ihr es bereuen!«
    Oliver lachte. »Meine Güte, das ist wirklich nicht zu überbieten! Das dumme Ding läuft dir nach wie ein liebeskranker Welpe und hat nie eins und eins zusammengezählt?«
    Ich zuckte zusammen und wollte schon gehen, als Hecates Stimme mich zurückhielt.
    »Das ist ungerecht, Oliver. Woher in aller Welt sollte sie es wissen? Schon die meisten Zauberer würden diese Magie nicht erkennen, von einem Menschen ganz abgesehen. Ich nehme an, darum ging es bei dem Duell mit Genet? Und deshalb kam auch das Erdbeben danach?«
    »Ich musste gegen ihn kämpfen«, sagte North mit angespannter
Stimme. »Sie hat so viel magische Kraft, dass sie unsere Magie zu sich hinzieht, und es hat noch keinen Zauberer gegeben, der dem hätte widerstehen können.«
    »Ich hatte das Gefühl, sie unbedingt

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