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Aus Licht gewoben

Aus Licht gewoben

Titel: Aus Licht gewoben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bracken
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Elena freundlich grüßte.
    »Das macht überhaupt nichts«, erwiderte sie. »Wir haben hier auch nicht viel Verwendung für Geld. Wenn Sie etwas eintauschen können oder einen Dienst anzubieten haben, reicht das vollkommen.«
    Mein Gesicht entspannte sich, und ich lächelte. Es gab eine so schreckliche Geschichte voller Kriege zwischen unseren Ländern. Ich hätte nie erwartet, dass diese friedliche Stadt mich so sehr beruhigen könnte.
    »Da sind wir schon«, sagte Elena, als wir an einer langen Reihe weißer Türen in der Mauer ankamen. Sie öffnete die erste und bat mich herein.
    Das Essen auf dem Herd roch süß nach Äpfeln, und unbewusst machte ich einen Schritt darauf zu, da bemerkte ich den Mann neben mir.
    »Guten Abend, Elena«, sagte er. »Sallie ist kurz nach draußen gegangen. Ich kann es kaum fassen, aber sie hat mir doch tatsächlich das Abendessen anvertraut.«

    »Nach der Katastrophe mit dem Eintopf letzte Woche kann ich das auch kaum glauben«, sagte Elena und umarmte ihn. »Ich habe einen Gast mitgebracht. Ich hoffe, es macht euch nichts aus.«
    »Natürlich nicht«, sagte er und nickte mir zu. »Ich heiße Ben Crom.«
    »Ich bin Sydelle«, sagte ich. So ehrlich hätte ich nicht sein sollen. Als sie meinen Namen hörte, fuhr Elena zusammen.
    »Das ist ein sehr schöner Name«, sagte sie. »Wir hören ihn hier nicht oft. Sind Sie aus Palmarta?«
    Ich sah sie abwechselnd an.
    »Mein Vater war aus Fairwell. Er hatte eine Schwester mit dem gleichen Namen«, fügte Elena hinzu. »Ich habe schon bemerkt, dass Sie ziemlich nervös waren. Haben Sie deshalb immer noch die Kapuze auf?«
    »Es tut mir leid«, sagte ich und wollte zur Tür gehen. »Es tut mir leid, ich gehe wohl besser.«
    »Unfug«, sagte Ben. »In dieser Stadt haben Sie nichts zu befürchten. Viele sind aus Palmarta hierhergekommen oder dorthin ausgewandert. Sind Sie deshalb zu mir gekommen? «
    Den Blick auf meine nackten Zehen gerichtet, nickte ich. »Ich bin gegen meinen Willen hierhergebracht worden.«
    »Und ohne Schuhe, wie es aussieht«, sagte Ben mit einem kleinen Lachen. »Elena, sieh doch nach, ob du ein Paar von Sallie findest, das Sydelle anziehen kann.«
    Mit einem Lächeln verschwand Elena die Treppe hinauf.
    »Kommen Sie mal her«, sagte Ben und bedeutete mir, näher an den Herd zu treten. »Das ist doch besser, oder? Ein bisschen wärmer? Verstehe ich das richtig, dass Sie zurück nach Palmarta möchten?«
    »Wenn möglich ja«, sagte ich. »Ich habe nicht viel anzubieten.
Ich kann nähen, weben und Elixiere mischen, aber es sind Zauberelixiere.«
    »Die werden wir dann wohl nicht brauchen können«, sagte er mit einer Geste zu Salvalas Zeichen an der Wand. »Ich muss Ihnen leider sagen, dass es ein paar Tage dauern könnte, bis ich Sie irgendwohin bringen kann. Die Gelegenheiten, auf den Kanal hinauszufahren, sind äußerst eingeschränkt. Ich habe nur deshalb eine Erlaubnis, weil ich die Soldaten auf unseren Schiffen da draußen mit Verpflegung versorge.«
    »Dürfen Sie denn überhaupt in die Nähe von Palmartas Küste?«, fragte ich. In dem Moment kam Elena mit einem Paar Seidenpantoffeln zurück.
    »Leider nicht, aber ich glaube, Sie könnten trotzdem Glück haben«, sagte Ben. »Ewald Amert fährt den Kanal hinunter, um die Soldaten im Süden von Saldorra mit Korn zu beliefern. Wäre das nah genug an Palmarta?«
    »Das wäre großartig«, sagte ich. »Das ist seit Monaten das erste Mal, dass das Schicksal es gut mit mir meint.«
    »Hören Sie, Sydelle«, sagte Ben. Das ungezwungene Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. »Ich denke, wir wissen beide, wie gefährlich es in Ihrem Land in wenigen Wochen schon sein wird. Sind Sie sicher, dass Sie nicht lieber hierbleiben wollen, wo Sie in Sicherheit sind?«
    »Wirklich in Sicherheit ist man jetzt nirgendwo mehr«, antwortete ich. »Es ist besser, wenn ich gehe. Von Saldorra aus werde ich den Heimweg schon finden.«
    Aber ich konnte nicht zurück nach Hause. Ich konnte überhaupt nirgendwohin, wo ich andere Menschen in Gefahr brachte. Ich hatte nicht dieselben wahnsinnigen Gedanken wie die Königin, Auster zerstören zu wollen. Ich wollte niemanden verletzen. Nicht, wenn ich es verhindern konnte. Doch ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte, damit ich keine
Gefahr für andere war. Für mich gab es jetzt nur die Erkenntnis, dass nichts mehr wie früher war. Ein unbeschreibliches Gefühl stieg in mir hoch und raubte mir den Atem.
    »Ewald fährt doch heute oder

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