Aus Nebel geboren
Beine, und sein Becken drückte sie gegen den Marmor. Fays Herz schlug wie wild, und sie fühlte sich wie ein Tier in der Falle, als er sich über ihren Nacken beugte und ihren Geruch aufsog.
„Du riechst gut. Nach Furcht“, flüsterte er und leckte ihren Hals ab.
Mit aller Macht versuchte sie sich, auf seine vorherigen Worte zu besinnen.
„Aus der Bar … der Mann … er hat gesagt …“
Scheiße, was hatte er noch gleich gesagt? Ihr Gehirn funktionierte einfach nicht, wenn es befürchtete, von einer Kugel aus dem Lauf an ihrem Hals in Stücke gerissen zu werden!
„Lass mich raten“, murmelte er und bog ihr den Kopf in den Nacken, sodass sie ihn ansehen musste. Seine Lippen waren schmal und sein Kinn glatt rasiert. Seine Nase gerade und seine Wangenknochen beinahe androgyn. Fay hätte ihn attraktiv finden können, wenn sein Blick nicht so unerbittlich und grausam gewesen wäre. „Gabriel hat dir etwas gegeben – für mich.“
Sie schluckte, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie nickte schwach.
„Gib es mir!“, verlangte er.
„Ich … Scheiße, ich hab es nicht hier“, erklärte sie, und ihre Panik wuchs. Sie fürchtete nicht, getötet zu werden, denn solange er hinter dem Stein her war, würde er sie sicher nicht umbringen. Nicht, ehe er wusste, wo dieser sich befand. Vielmehr wurde ihr klar, dass der Kerl, wenn er sie gefunden hatte, auch Chloé würde finden können …
Er grinste.
„Du trägst ihn also nicht bei dir?“
Fay schüttelte den Kopf, soweit sein harter Griff um ihr Kinn es zuließ.
„Du verstehst, dass ich mich davon selbst überzeugen muss.“
Er schob ihr den Schalldämpfer zwischen die Lippen und lächelte, als würde ihm dieser Anblick gefallen, ehe er ein Stück zurücktrat und mit der freien Hand den Reißverschluss ihrer Jacke öffnete.
Fay wollte etwas sagen, ihm versichern, dass sie den Stein nicht bei sich trug, aber die Waffe in ihrem Mund verhinderte dies. Tränen strömten aus ihren Augen, auch wenn ihre Kehle für ein Schluchzen zu eng war.
„Wie Geschenke auspacken“, flüsterte er, als unter ihrer Lederjacke der Reißverschluss ihres Sweatshirts zum Vorschein kam.
Sein gieriger Blick ließ Fays Blut gefrieren, als er auch diesen mit einer schnellen Bewegung öffnete. Die feuchte Luft traf auf ihre Haut, und wieder lächelte ihr Peiniger. Er schob ihr die Jacken von der Schulter, nachdem er kurz deren Taschen abgetastet hatte. Fays Spitzen-BH hob und senkte sich mit jedem ihrer panischen Atemzüge, als er seine Hand langsam von ihrer Schulter zu ihrer Brust wandern ließ. Sein Daumen strich über die vor Kälte harte Spitze, und Fay glaubte, vor Scham sterben zu müssen, als diese daraufhin noch fester wurde.
Er bemerkte es und ließ der anderen Brust die gleiche Behandlung zukommen, schob die Waffe dabei noch ein wenig tiefer in ihren Mund.
„War es das, was Gabriel an dir mochte?“, fragte er, und seine Hand wanderte über ihre Taille und ihre Hüfte, bis zur Knopfleiste ihrer Jeans.
Fay presste die Augen zusammen und ließ es geschehen. Sie schmeckte den Schmauch an der Waffe und erstickte fast an ihrem Speichel.
Was Gabriel an ihr mochte? Scheiße, sie kannte den Kerl doch nicht einmal! Sie musste das diesem Psychopathen klarmachen, aber vermochte es nicht, ihre Hände zu heben, ihn abzuwehren oder sich zu schützen, als er ihre Gesäßtaschen abtastete und seine Hand schließlich in ihren Schritt schob.
„Es scheint, ich müsste dir glauben“, murmelte er und zog langsam den Lauf aus ihrem Mund, wobei seine Finger noch immer gegen den Stoff ihres Tangas drückten. Fay schluckte heftig.
Er fuhr mit dem feuchten Schalldämpfer über ihren Hals, ihre Brust und ihren Bauch bis in ihre Hose, aus der er mit einem bedauernden Seufzen seine Hand herauszog. Er schob den Lauf in ihr Höschen und packte sie an der Kehle.
Fay schmeckte ihre Tränen.
„Wo ist der Stein?“, fragte er, als plauderten sie über das Wetter, wobei seine Finger sich fest um ihren Hals schlossen.
Kriegsbeute und Kriegsopfer
Jerusalem, 1099
Vor zwei Tagen war Jerusalem zurück in christliche Hände gefallen, aber noch immer schafften die Soldaten Leichen aus der Stadt – oder dem, was davon übrig war.
Julien schwitzte unter seiner weißen Kreuzfahrerkutte, als er vom Pferd stieg, die Zügel einem Knappen in die Hand drückte und in das Zelt ging, das er sich mit Gabriel teilte.
Das Lager der Soldaten außerhalb der Stadtmauern war fast selbst eine Stadt. Hier
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