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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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Treppen hinunterfiel, sich aber nichts tat.
    Schließlich bekam ich in meinen Pass einen Stempel mit einem Dauervisum für Brunei und musste nicht mehr so oft auf die Philippinen reisen; ich konnte das Geld und die Geschenke einfach mit der Post schicken.
     
    Als Paul mich etwa ein Jahr, nachdem ich nach Brunei gekommen war, fragte, ob ich ihn heiraten wolle, zögerte ich kaum und sagte Ja. Ich hätte nie einen Mann geheiratet,
ohne ihn zu lieben, und ich vertraute auf meine Gefühle für ihn, selbst wenn ich sie nicht in Worte fassen konnte. Als ich seinen Antrag annahm, war er so glücklich, dass er mir in einem Urlaubsort auf den Philippinen ein Ferienhaus am Strand kaufte. Dieses großzügige Geschenk war ein regelrechter Schock für mich.
    »Das ist nicht nötig«, sagte ich protestierend.
    »Ich will dir zeigen, wie sehr ich dich liebe«, erwiderte er stur.
    »Du musst mir nichts kaufen, um mir das zu zeigen.«
    Aber er ließ kein Argument gelten, und es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass er mich so liebte. Obwohl die Traurigkeit ständig an mir nagte, weil ich Dailyn vermisste, empfand ich eine Zufriedenheit, wie ich sie seit meiner frühesten Kindheit nicht mehr gespürt hatte - damals, als ich noch nicht wusste, wo die Probleme herkommen. Weil ich es geschafft hatte, meiner Familie ausreichend Geld für ein Haus aus Stein zu geben, und ich für alles sorgte, was sie brauchten, machte ich mir auch um sie keine Sorgen. Es war eine gute Zeit.
    Paul hatte immer gesagt, dass er eigentlich nicht Vater werden wolle, und ich sah ein, dass Kinder das organisierte, friedliche Leben, das er sich als Junggeselle aufgebaut hatte, stören würden. So konnte er tun, wozu er Lust und Laune hatte, und niemand brachte sein wunderschönes Haus in Unordnung, wenn er in der Arbeit war. Als ich ihm jedoch sagte, dass mir von der Pille übel würde und ich Hautprobleme bekäme, schlug er mir ohne zu zögern vor, sie abzusetzen. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich nicht wieder schwanger werden konnte nach all dem, was mein Körper während meiner Krankheit und nach der Geburt von Dailyn hatte durchmachen müssen.

    Paul ging mit dem Thema ganz entspannt um, sogar als ich ihm sagte, dass ich schwanger sei. Ich hatte Angst, wie er reagieren würde, aber sobald mir klar war, dass er keinen Ärger machen würde, war ich überglücklich. Jetzt bekam ich als Mutter also eine zweite Chance und konnte darauf vertrauen, dass mein Baby in einer abgesicherten Welt mit mehr als genug Geld für alle Notwendigkeiten des Lebens zur Welt kam. Das Gefühl war wunderbar, auch wenn es mir umso bewusster machte, wie sehr Dailyn mir fehlte. Ich stellte mir gern vor, wie schön es wäre, sie bei mir zu haben, wenn ich ein Brüderchen oder Schwesterchen zur Welt brächte, und es machte mich traurig, wenn ich mir überlegte, was uns miteinander alles entging.
    Es gab auch Momente, in denen ich mich sorgte, dass ich nach der Geburt meines zweiten Kindes wieder so krank werden könnte wie nach Dailyns. Der Gedanke war mir unerträglich, wieder den Verstand zu verlieren und dann nach meiner Genesung festzustellen, dass man mir Paul und das Baby genommen hatte - wie damals Jun und Dailyn.
    Kurz vor unserer Hochzeit ging ich zu Hause einmal ans Telefon. Eine Mädchenstimme fragte nach Paul.
    »Er ist nicht da«, sagte ich in meiner Muttersprache. Ich konnte an ihrem Akzent erkennen, dass sie von den Philippinen stammte. »Aber Sie können ihn in seinem Büro erreichen. Mit wem spreche ich denn bitte?«
    »Wer ist dran?«, fragte sie argwöhnisch.
    »Ich bin das Dienstmädchen«, log ich. »Mit wem spreche ich, bitte?«
    »Das geht Sie gar nichts an.«
    »Okay«, sagte ich so freundlich wie möglich. »Ich gebe Ihnen jetzt also die Nummer von Paul.«

    Da platzte sie heraus, dass sie anrufe, weil es ihr nicht gut gehe und sie Geld brauche. Als Paul von der Arbeit nach Hause kam, fragte ich, ob die Frau ihn erreicht habe.
    »Ja«, sagte er beiläufig. »Sie hat sich nach dir erkundigt. Ich glaube, sie war ein bisschen eifersüchtig.«
    Mir behagte es nicht besonders, dass er mit einer Frau aus seiner Vergangenheit Kontakt hatte, aber der Gedanke, dass er als netter Mann einer alten Freundin in Not half, gefiel mir durchaus. Ich sagte also nichts. Ein paar Tage später rief sie wieder an. Sie wusste, dass ich die neue Freundin von Paul war, und wurde recht unverschämt. Dann bekamen wir einen Brief von den Philippinen. Er stammte von dieser Frau, und sie

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