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Aus purer Liebe?

Aus purer Liebe?

Titel: Aus purer Liebe? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Gold
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gerade."
    Raina starrte ihre Mutter einen Moment entgeistert an, dann schluckte sie heftig. Sie merkte, dass sie plötzlich sehr wütend war. "Diese Geschichte von der Herzkrankheit hat er also nur erzählt, um mich hierher zu locken?" fragte sie entrüstet. "Und du hast bei der Sache auch noch mitgemacht, Mutter."
    "Nein, nein, Raina, so war es nicht. Die Ärzte haben wegen seiner Beschwerden tatsächlich vermutet, dass es sein Herz ist. Da hat er die Nerven verloren und wollte dich sehen. Bitte nimm ihm das nicht übel."
    "Ich nehme euch beiden übel, wie ihr euch benehmt. Jahrelang wolltet ihr nichts voneinander wissen, und ich als Tochter war die Leidtragende. Jetzt mischt ihr euch in mein Leben ein, ja, ihr scheint euch sogar gegen mich zu verschwören."
    Carolyn machte ein betroffenes Gesicht. "Dein Vater und ich, wir wollten es dir eigentlich gemeinsam sagen, mein Schatz. Aber jetzt sollte ich wohl nicht länger warten."
    "Wovon sprichst du, Mom?" Raina war auf einmal aufgeregt wie ein kleines Mädchen.
    "Dein Vater und ich haben herausgefunden, dass wir uns noch immer sehr lieben. Ich werde hier bei ihm in Azzril bleiben. Wir wollen es noch einmal miteinander versuchen."
    All die Jahre hatte Raina sich nichts sehnlicher gewünscht, als dass ihre Eltern sich wieder versöhnten. Jetzt, da sich ihr Wunsch erfüllte, fand sie es gar nicht mehr so wichtig. Es ist zu spät, dachte sie bitter und fühlte sich angesichts des Glücks ihrer Eltern plötzlich einsam. "Das ist großartig, Mutter", bemerkte sie kühl.
    "Ich dachte, du würdest dich darüber freuen", erwiderte Carolyn enttäuscht.
    "Vor elf Jahren hätte ich Freudensprünge gemacht", erklärte Raina. "Aber heute muss ich an die vielen Nächte denken, in denen ich wach lag und mich immer wieder fragte, warum ihr euch getrennt habt. Du hast mir nie die Wahrheit gesagt, Mutter, nicht wahr?"
    "Ja, du hast Recht. Ich verließ ihn damals, weil er von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen wurde, weil er eine Fremde geheiratet hatte. Er litt sehr darunter, weißt du. Ich dachte, wenn er sich scheiden ließe, könnte er wieder Fuß fassen in der Männergesellschaft seines Heimatlandes. Aber das hat er dann doch nicht gewollt." Carolyn seufzte. "Und es gab noch einen anderen Grund."
    "Erzähl schon, Mutter", sagte Raina, um die Sache endlich hinter sich zu bringen.
    "Nach deiner Geburt konnte ich keine Kinder mehr bekommen, dabei hätte ich deinem Vater so gern einen Sohn, einen Erben, geschenkt. Ich dachte, er würde sich schon deshalb eine andere Frau nehmen. Aber gestern hat er mir gestanden, dass er darauf überhaupt keinen Wert legt. Er möchte mich nur bei sich haben. All die Jahre hat unser Stolz verhindert, dass wir wieder zusammenfinden. Jetzt hat die Liebe uns versöhnt."
    "Das klingt ja richtig poetisch." Raina hatte Tränen in den Augen, sowohl vor Freude über die Versöhnung ihrer Eltern als auch aus einem Gefühl der Einsamkeit heraus, weil sie nun allein nach Kalifornien zurückgehen würde. In diesem Moment schien es ihr völlig ausgeschlossen zu sein, dass sie jemals die große Liebe finden würde.
    Verstohlen wischte sie sich die Tränen ab und umarmte ihre Mutter. "Ich freue mich so für euch. Aber ich werde dich in Amerika vermissen."
    Carolyn strich ihrer Tochter über die Wange. "Dein Vater und ich wünschen uns so sehr, dass du auch in Azzril bleibst. Wenn nicht für immer, dann doch für eine längere Zeit, mein Kind."
    Das hätte für Raina bedeutet, Dharr ständig zu sehen und immer daran erinnert zu werden, dass er sie nicht wirklich liebte. Ein unerträglicher Gedanke. Sie wollte nun keinen Tag länger als unbedingt nötig in seiner Nähe bleiben, doch sie hatte ihm versprochen, am Abend auf seinem Empfang zu erscheinen. Dieses Versprechen wollte sie einhalten und gleich danach ihre Abreise organisieren.
    Sie lächelte gequält. "Du weißt doch, Mom, dass es mir in Kalifornien gut geht. Und ich arbeite gern als Kunsterzieherin. Und jetzt, wo ich mir keine Sorgen mehr um Papa machen muss, wird es Zeit für mich, heimzufliegen." Dabei war sie sich gar nicht sicher, ob Kalifornien ihr wirkliches Zuhause war. Aber wo war sie sonst zu Hause?
    "Ein paar Tage könntest du wenigstens noch bleiben."
    "Ich werde es mir überlegen", antwortete Raina, um ihren Eltern ein wenig Hoffnung zu lassen. "Aber jetzt möchte ich erst einmal schlafen."
    "Okay, mein Schatz, wir sehen uns heute Abend."
    Kurz nachdem ihre Mutter gegangen war, wurde Raina

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