Aus reiner Mordlust: Der Serienmordexperte über Thrill-Killer (German Edition)
Kraft greift sie nach dem Telefonhörer. Der Mann mit der Maske tritt von hinten an die Frau heran. Du! Entkommst! Mir! Nicht! Er schlägt ihr den Hörer aus der Hand, würgt sie. Schreie der Frau. Dann schmeißt der Mann das Opfer auf einen Glastisch, der dabei zerbricht.
Der Mann greift der Frau in die Haare. Schreie. Er zieht das Opfer zu sich hoch und starrt es an. Wimmern der Frau. Ihre Augen spiegeln blankes Entsetzen. Todesangst. Dann sticht der Mann der Frau mit dem Messer ins Genick. Kurz darauf stirbt das Opfer.
Roman steht auf, geht zum Fenster, öffnet es, pinkelt hinaus, macht das Fenster wieder zu. Dann sperrt er leise die Zimmertür ab und lässt den Schlüssel in seiner Hosentasche verschwinden, ohne dass Rüdiger davon etwas mitbekommt. Roman schaut seinen Kumpel, der ihm immer noch den Rücken zudreht, prüfend an: Rüdigers Hals wird vom Kragen seiner Strickjacke verdeckt.
»Kannst du mal deine Jacke ausziehen?«, fragt er Rüdiger.
Rüdiger ist überrascht: »Was soll ich?«
»Die Jacke ausziehen.«
»Warum denn das?«
»Mach doch einfach mal.«
»Hör auf mit der Scheiße. Setz dich hin und trink noch einen.« Rüdiger wendet sich wieder dem Film zu.
Roman setzt sich aber nicht hin, sondern zieht sein neues Klappmesser aus der Hosentasche, stellt sich hinter seinen ahnungslosen Zimmernachbarn und sticht ihm mit voller Wucht zweimal in den Rücken. Später wird im Protokoll zu lesen sein, dass er lieber in den Hals gestochen hätte, weil das Blut dann so schön herausgespritzt wäre. Die Strickjacke bedeckt allerdings die Stelle.
Rüdiger geht schnell zu Boden. Erst als er das blutbefleckte Messer in Romans rechter Hand sieht, realisiert er, was gerade passiert ist. Er rappelt sich auf, will flüchten. Roman hält ihn aber an seinen Hosenträgern fest und sticht wieder mehrmals zu. Rüdiger kann sich nicht mehr auf den Beinen halten, fällt hin und bleibt blutend und leise stöhnend liegen.
»Warum-machst-du-das?« Rüdiger spricht leise und stockend.
Roman antwortet nicht. Er steht einfach nur da und beobachtet, wie Rüdiger sich vor Schmerzen windet.
»Was-soll-das? Ich-habe-dir-doch-nichts-getan!«
Erneut antwortet Roman nicht. Er setzt sich stattdessen wieder in den Sessel, beobachtet sein Opfer sehr genau, dreht sich eine Zigarette, zündet sie an, nimmt einen kräftigen Zug. Und dann schaut er sich weiter den Film an.
Der junge Mann und seine Freundin kommen sich auf dem Sofa im Wohnzimmer näher. Sie sind dabei, sich gegenseitig zu entkleiden. Es ist dunkel, nur der Mondschein spendet etwas Licht. Plötzlich tritt der Mann mit der Latexmaske aus dem Schatten hervor. Langsam und bedächtig, geräuschlos. Er hat ein blutbesudeltes Küchenmesser in der rechten Hand und beobachtet das Pärchen einen Moment lang.
Dann stürzt er sich auf den jungen Mann, packt ihn am Nacken, wirbelt ihn herum und rammt ihm das Küchenmesser in den Unterbauch. Danach schleudert er das Opfer über das Sofa hinweg auf den Fußboden. Dort bleibt der junge Mann sterbend liegen.
Die junge Frau hastet nur mit einer Hose bekleidet zur Haustür. Gerade, als sie sich durch die halb geöffnete Tür hinauszwängen will, reißt der Mann mit der Maske sie zurück. Die Tür wird zugeschlagen. Für einen Augenblick herrscht gespenstische Stille. Nur ein Hund bellt irgendwo da draußen.
Drinnen kann sich die Frau durch einen Tritt in den Unterleib von ihrem Peiniger befreien. Sie rennt in die Küche, reißt eine Schublade auf, grapscht hektisch nach einem Messer. Die Frau ist voller Panik und bereit, um ihr Leben zu kämpfen, sie schreit ihre Angst heraus.
Als sie sich umdreht, steht der Mann mit der Maske direkt vor ihr. Sie will mit dem Küchenmesser zustechen, doch der Mann reagiert blitzschnell und schlägt die Frau nieder. Sie liegt auf dem Boden, bäuchlings. Er dreht sie herum. Dann verharrt er und beobachtet sein Opfer.
Die Frau stöhnt und kriecht durch die Küche. Der Mann geht ihr nach. Dann packt er den linken Fuß der Frau und zieht sie in die Küche zurück. Sie versucht, sich mit letzter Anstrengung erst an einem Teppich festzukrallen, dann am unteren Ende einer Tür. Vergebens. Die Frau weint erbarmungswürdig. Sie weiß, was nun folgen soll und wird.
Roman sitzt noch eine Weile im Sessel und raucht. Um Rüdiger herum hat sich mittlerweile eine große Blutlache gebildet.
»Lass-doch-gut-sein. Roman! Lass-mich-gehen.«
»Halt deine blöde Fresse.«
Rüdiger mobilisiert noch einmal all seine
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