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Aus reiner Notwehr

Aus reiner Notwehr

Titel: Aus reiner Notwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Young
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Augenbraue hoch. “Eifersüchtig?”
    Amber atmete langsam und tief ein; sie vermied es, ihm zu zeigen, dass er mit diesem Wort einen Nerv getroffen hatte. “Das Thema ist erschöpft”, sagte sie und griff nach einem Kissen. “Mir reicht’s jetzt. Wenn du weitermachen willst, bitte. Ich schlafe dann auf der Couch.”
    Sie kam gerade bis zum Fußende des Bettes, bevor er sie einholte, mit einem brutalen Ruck zu sich umdrehte, sie schüttelte und zwang, ihn anzusehen. “Dir reicht’s?”, äffte er sie nach und lächelte kalt. Sie zuckte vor Schmerzen zusammen, als seine Finger sich um die malträtierten Stellen an den Oberarmen schlossen. “Du meinst, du kannst die halbe Nacht mit diesem Sauhund von Santana flirten und dann einen kleinen Streit vom Zaun brechen, damit du nicht mit mir schlafen musst? Tue ich dir weh? Egal, wer sich wie eine Nutte aufführt, verdient es nicht besser!”
    “Du bist ja betrunken! Lass mich los!” Sie stemmte sich zurück und versuchte, sich seinem Griff zu entwinden.
    “Sie ist keine Nutte! Lass sie los!” In der Tür stand Stephen in Boxershorts, barfuß, mit nacktem Oberkörper, das schlanke, jugendliche Abbild seines Vaters, und aus seinen Augen blitzte Dekes eigenes Blau. Er hielt ein Mobiltelefon in der Hand. “Lass sie los, oder ich rufe die Polizei! Und wenn du mich aufhalten willst, denk dran, du bist besoffen! Ich nicht. Ich bin zumindest schneller als du, wenn auch nicht stärker.” Er bewegte das Telefon vor ihm hin und her wie ein Matador das rote Tuch. “Komm schon, du erbärmlicher Kotzbrocken!”
    Deke war so überrascht, dass er Amber tatsächlich losließ. Sie rannte zu Stephen hinüber, zog ihn am Arm aus dem Schlafzimmer und schloss dir Tür, bevor Deke von innen wütend seinen Drink dagegen schleuderte.
    “Einen weniger zum Saufen”, kommentierte Stephen angewidert und ließ sich von Amber den Flur hinunter in den Wohnbereich ziehen.
    “Behalt das Telefon in der Hand; womöglich rückt er dir doch noch auf den Pelz”, sagte sie und streichelte unbewusst seinen Arm.
    Er sah sie besorgt an. “Bist du in Ordnung?” Sein Blick fiel auf die Blutergüsse. “Soll ich dir ein Eispack holen?”
    “Nein, nein, nicht so schlimm. Und danke für dein Eingreifen! Obwohl du eine Menge riskiert hast.”
    “Ach was! Als er das Telefon sah, wusste er Bescheid. So eine Publicity will er nicht, Amber. Ich kapiere nicht, warum er damit nicht aufhört. Irgendwann musst du es doch mal anzeigen, und dann ist endgültig Feierabend für ihn. Dann weiß jeder, was für ein mieses Schwein er ist.”
    “Er ist krank.” Amber ließ sich auf das Sofa sinken. “Manchmal scheint mir,
ich
bin krank, dass ich das aushalte!” Sie zog ihn am Arm, und er setzte sich neben sie. “Wenn du nicht wärst, würde ich es bestimmt nicht schaffen!”
    Besorgt studierte er ihr Gesicht. “Was mir Sorgen macht, ist, dass ich vielleicht mal nicht zugegen bin, wenn er wieder ausflippt. Er bringt dich glatt um, Amber. Menschen wie er balancieren immer nahe am Abgrund. Der kleinste Anlass, und sie überschreiten die rote Linie.”
    “Aber nicht, wenn du hier bist.” Ihr Arm glitt um seine Hüften, ihr Kopf sank an seine jungenhafte Schulter. “Du bist so lieb, Stephen!”
    Bleiches graues Licht drang bereits durch die hohen Fenster, als Deke leicht ihren Arm berührte. Sie fuhr schlaftrunken auf, und das Herz schlug ihr bis zum Halse. “Was ist …?”
    “Ich bin’s nur, Baby!” Seine Hand näherte sich ihrem Gesicht, und sie krümmte sich aufgeschreckt zurück. “Ach, nicht doch, Baby!” Er streichelte sie, seine Finger fuhren leicht wie Federn über ihre Haut. “Komm wieder ins Bett, Darlin’. Ich weiß auch nicht, warum ich so ausgerastet bin. Ich will dir ja nicht wehtun, du bedeutest mir doch alles! Es tut mir leid! Du weißt doch, dass es mir leid tut, nicht, Baby?”
    Sie drückte sich gegen die Lehne der Couch und beobachtete ihn ängstlich. “Ach, komm, ich mag es nicht, wenn du mich so anguckst. Ich entschuldige mich.” Er streckte die Hand nach ihr aus. “Komm zurück ins Bett, wo du hingehörst. Ich mache auch nichts, ich will dich nur ein bisschen in den Arm nehmen!”
    Sie wimmerte, als seine Hände ihre zerschundenen Oberarme ergriffen. “Oh, Mist, das wollte ich nicht!” Er beugte sich über sie und küsste die dunklen Hautstellen. “Baby, ich war betrunken. Es war der Schnaps, ich tu’s auch nie wieder, ganz ehrlich! Das war das letzte Mal!”
    Er zog sie

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