Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
Vom Netzwerk:
kaute auf ihr herum. Noch so eine abscheuliche Angewohnheit, die er ihr abgewöhnen musste, bevor man sie auf Fernsehkameras loslassen konnte. „Hey, Edmund, kann ich Sie mal was fragen?“
    „Sie meinen, noch etwas?"
    „Ja, genau. Wie kommt es eigentlich, dass Sie sich mit mir abplagen müssen? Gibt’s denn hier im Palast nicht zig Untergebene, die das übernehmen könnten? Und kommen Sie mir jetzt nicht damit, dass Sie’s liebend gern tun.“ Murmelnd fügte sie hinzu: „Gott weiß, wie gern ich darauf verzichten würde.“ Edmund hörte es aber ganz genau.
    „Wir haben eine Münze geworfen – und ich habe verloren“, sagte er, um den passenden Ton kühler Verachtung bemüht. Diese Frau war wirklich etwas Besonderes. Er hatte sofort begriffen, warum der König von ihr bezaubert war und warum David seine gleichgültige Haltung zu einer Verehelichung so schnell aufgegeben hatte. Diese junge Dame würde eine prächtige Königin abgeben – wenn man sie nur dazu bringen konnte, einmal richtig zuzuhören.
    Und eine so wichtige Aufgabe konnte natürlich nicht von irgendwem erledigt werden. Edmund würde ihre Erziehung in die Hand nehmen, selbst wenn es ihn umbrachte. "Also. Noch einmal – Austerngabel, Suppenlöffel, Marklöffel, Fischmesser, Vorspeisenmesser, Hauptgangmesser, Salatmesser …“
    „… Obstmesser, Dessertlöffel, Dessertgabel und: Tischlein deck dich!“
    Edmund starrte sie vollkommen verblüfft an. „Oh. Oh! Nun, das war schon sehr gut. Ahm … wenn Sie es die ganze Zeit wussten, warum haben Sie dann …?“
    „Ich werd Ihnen sagen, warum: Ich konnte einfach nicht widerstehen, Sie ein bisschen zu nerven.“ Sie kippelte gefährlich mit ihrem Stuhl (französisches Louis-quatorze, circa 1860, bei Sotheby’s mit 972 Alaska-Dollar notiert) und grinste ihn an. „Wie finden Sie das, Ed?“
    „Edmund.“
    „Was auch immer. Was steht als Nächstes auf meinem höllischen Stundenplan?"
    „In dreißig Minuten haben Sie Geschichtsstunde bei unserem Hofhistoriker.“
    Mit einem dumpfen Knall prallten die Stuhlbeine auf den Teppich. „Geschichtsstunde?“
    „Wenn Sie ein Mitglied der königlichen Familie werden wollen, ist es unabdingbar, dass Sie auch einiges über die Geschichte Alaskas wissen.“
    „Wollen Sie nicht gleich die Obstgabel nehmen und mir ins Auge stechen?“
    „Das würde sich vor dem Servieren des Desserts nicht gerade schicken, Mylady. Nach der Geschichtsstunde haben Sie einen Termin mit Horrance, Ihrem Hochzeitskleid-Designer. Wir sind stets bemüht, hiesige Fachleute zu beschäftigen“, fügte er hinzu, als ob diese Erwähnung Christina auch nur annähernd interessieren könnte, „um die einheimische Wirtschaft zu unterstützen.“
    „Okay. Solange er mir keine Nadeln in den Hintern piekst. Und dann?“
    „Dann folgt der Lunch mit dem Prinzen und dem König. Als Nächstes ein Meeting mit dem Caterer. Und der Floristin. Dann –“
    „Ed, warum muss ich mich denn mit diesem Mist rumschlagen? Erstens: Wo ist David? Und zweitens: Sie könnten das doch viel besser erledigen!“
    „Zu Punkt eins: David befindet sich in Allen Hall bei der Morgenfütterung und wird sich bald einfinden. Und zu Punkt zwei: Sicherlich könnte ich das. Aber es ist ja schließlich nicht meine Hochzeit, nicht wahr, Mylady?“
    „Nennen Sie mich nicht so, ich hasse das. Sagen Sie doch einfach Chris zu mir.“
    Edmund rümpfte vernehmlich die Nase. „Ich denke, eher nicht.“
    „Schön. Dann eben Chris-tiieen-ah. Nur nicht My-idiot-lady.“
    „Mylady beliebt zu scherzen, indem sie so tut, als würde sie nicht ihr Leben lang einen Titel tragen.“
    „Außerdem bekomm ich eine Gänsehaut, wenn Sie in der dritten Person von mir reden. Ernsthaft. Lassen Sie das bitte!“
    Zum ersten Mal an diesem Morgen verzog Edmund die Lippen zu einem Lächeln. „Diese Art der Ansprache gefällt niemandem. Deshalb wende ich sie auch so oft wie möglich an.“
    „Tja, wie würde es Edmund gefallen, wenn ich über ihn in der dritten Person spräche? Würde Edmund das nicht auch ziemlich beschissen finden?“
    „Nein, das fände Edmund nicht … so. Und falls Mylady nun der Anstandslektionen müde ist – warum befassen wir uns dann nicht mit einem Thema, das Sie wichtiger finden könnten?“
    „Ja, warum eigentlich nicht? Was brütet Ihr teuflisches Hirn denn jetzt schon wieder aus, Ed?"
    „Nur dies.“ Er legte eine taktvolle Pause ein. Christina zog die Augenbrauen so hoch, dass sie unter ihrem Pony

Weitere Kostenlose Bücher