Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
Vom Netzwerk:
König fuhr sich mit der Hand durchs Haar; prompt hinterließen seine Finger eine Schmutzspur auf der Stirn. Er sah abwesend und traurig aus. Und Chris tat es im Herzen weh, ihn so zu sehen. Viele Frauen hatten schon versucht, den königlichen Witwer zu ködern, aber keine hatte es jemals geschafft. Er trauerte seiner verstorbenen Königin immer noch zu sehr nach. „An manchen Tagen wollte ich nicht, dass sie mir von der Seite wich, und an anderen musste ich dem Drang widerstehen, sie zu erwürgen.“
    „Ich habe gehört, dass sie … äh …“
    „… aufregend war, wunderschön, und ich mich keine Sekunde lang mit ihr gelangweilt habe? Wissen Sie, wie sie umgekommen ist?“
    „Äh …“ Ein paar besonders reißerische Schlagzeilen schössen Christina durch den Kopf: Alaskas Königin auf dem Weg zu einem Liebesnest im Wrack ihres Wagens gestorben. Königin Dara starb bei einem Unfall vor dem Haus ihres Geliebten. „Also …“
    „Sie war lediglich auf dem Weg zu ihrem Frisör und hat einen Augenblick lang nicht auf die Straße geachtet, und so ist es zu dem Unfall gekommen.“
    „Oh. Das ist … äh … aber schon ein bisschen anders als –“
    „Sie war auf dem Weg zum Frisör“, beharrte der König mit tödlicher Entschlossenheit.
    „Ja, klar. Ist ja auch allgemein bekannt.“
    Seine Schultern entspannten sich. „Ich mache mir den Vorwurf, ich hätte darauf bestehen sollen, dass sie einen Fahrer nimmt, aber das hat Prinzessin Diana ja auch nicht sonderlich geholfen, stimmt’s?“
    „Wohl nicht.“ Christina überlegte kurz, dann sagte sie: „Ich weiß immer noch ganz genau, wo ich gewesen bin, als ich von Dianas Tod hörte. Ich bin damals so aufgeregt gewesen … hab zwar nicht geweint, das nicht, nein, aber … ich konnte es einfach nicht glauben, und außerdem war ich so deprimiert. Was mir schon etwas seltsam vorkam, denn ich kannte sie doch gar nicht. Aber ich war lange Zeit wirklich sehr, sehr traurig.“
    „Nun, ich kannte sie sehr gut. Und es hat einfach keine bezauberndere Dame gegeben. Sie war so ungefähr die Einzige im Buckingham-Palast, die mir nicht das Gefühl gab, ich hätte Stroh im Haar und Kuhscheiße an den Hacken.“ „Ach, das haben Sie da unter den Fingernägeln?“ Sie lachten gemeinsam, als gehörten sie zu ein und derselben Familie.
    12
    „… zwar waren unsere Vorfahren froh, sich in der beeindruckenden Wildnis Alaskas ein neues Leben zu schaffen, aber leider haben Russlands Gesetze seinen Bürgern die dauerhafte Besiedlung des Landes verboten.“
    „So was Dummes!“, brummte Christina und verbarg hinter vorgehaltener Hand ein Gähnen.
    „Es war wirklich ärgerlich. Ein Mann brachte seine Familie herüber, fing schon an, mit Pelzen oder Holz oder was auch immer zu handeln, und wenn er dann endlich den Kampf gegen die Wildnis gewonnen, wenn seine Familie sich eingelebt hatte und zurechtkam … dann wurde ihm befohlen, seine gesamte Habe zusammenzupacken und das Land wieder zu verlassen.“
    „Also ist das Davids Ururgroßvater ziemlich auf die Nerven gegangen?“
    „Ja. Tatsächlich ging der Staatsstreich dann aber äußerst unblutig vonstatten. Russland hatte Alaska den Vereinigten Staaten zum Kauf angeboten –“
    „Warten Sie mal, den Teil kenn ich schon! Amerika steckte gerade bis zur Halskrause im Bürgerkrieg und hatte absolut keine Lust, für noch ’nen weiteren Bundesstaat so ’ne Menge Kies hinzublättern. Die Amis hatten nämlich schon genug Ärger mit den Staaten, die sie bereits besaßen.“
    „Ganz richtig. Und Alaska hatte die Erwartungen von Mütterchen Russland nicht erfüllt. Der Hauptgrund für die Kolonisierung Alaskas hatte darin bestanden, Nahrungsmittel für Russland zu gewinnen. Aber der Ackerbau erwies sich als schwierig, entweder weil die Samen nicht aufgingen und die Setzlinge von Mäusen und Erdhörnchen gefressen wurden oder weil die Russen keine besonders fähigen Landwirte waren. Inzwischen hatten sich auch die Ureinwohner, die sich mit den russischen Siedlern angefreundet hatten, gegen Russland gewandt –“
    „Nur zu verständlich: Sie waren schließlich zuerst hier gewesen.“
    „Nun – ja. Ein Umstand, den die königliche Familie niemals vergisst –“
    „Bekommen die Ureinwohner deswegen so viel Geld von der Regierung?“
    „Ja. Und es ist ihnen außerdem gestattet, nach der Lebensweise ihrer Vorväter zu leben, solange sie es wünschen. Millionen Hektar Land sind an sie abgetreten worden. Aber wir kommen vom Thema

Weitere Kostenlose Bücher