Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4
den Hüften in Pinguinscheiße, nehme ich an?“
„Sie nehmen richtig an, Mylady.“
„Und da wir gerade dabei sind –“
„Bei Pinguinscheiße?“
„Wer bezahlt diese ganze Party überhaupt? Ich hab meinen letzten Lohnscheck bereits bekommen, und seitdem war’s das.“
„Ich bezahle die Party“, verkündete der König, der in diesem Augenblick das große Konferenzzimmer betrat. „Tut mir leid, wenn ich spät dran bin. Die Pizza von gestern Abend ist mir nicht gut bekommen.“
Edmund schloss kurz die Augen, als leide er Schmerzen, während Christina kicherte.
„Ich schätze, das ist der Punkt, wo ich protestieren sollte“, sagte sie, „aber da dies eine königliche Hochzeit ist, muss wohl auch der König dafür bezahlen.“
„Sie kreuzen einfach auf der Party auf. Dann sind alle glücklich.“
„Wirklich? Mehr muss ich nicht tun?“
„Setzen Sie sich, Mylady“, sagte Edmund streng. „Der König übertreibt.“
Der König fiel in seinen abgewetzten blauen Ruhesessel und drückte auf den Hebel, der die Liegeposition einstellte. Seine Füße fuhren in die Höhe, und er seufzte zufrieden. „Also, wo waren wir stehen geblieben? Und wo steckt eigentlich David? Jenny, Sie sehen ein wenig angegriffen aus.“
„Mir geht es gut, Euer Majestät“, erwiderte die Protokollbeauftragte sofort und lächelte entschlossen.
„Sie müssen den Kopf zwischen die Knie stecken“, riet der König.
„Das hilft auch nicht“, sagte Edmund. „Glauben Sie mir.“
„Tut mir leid, wenn ich zu spät komme“, sagte Prinz David, der in diesem Moment hereinrauschte. Er sah wirklich hinreißend aus, wenn er nach Luft schnappte. Verstohlen grinste er Christina an. Sie verbarg ihren Mund hinter einer Hand, um das Grinsen nicht zu erwidern.
Sah hinreißend aus, wenn er nach Luft schnappte? Hatte sie das wirklich gerade gedacht? Was war nur in letzter Zeit mit ihr los?
„Hab ich was verpasst?“
„Keine Hochzeitsankündigungen, nur Einladungen“, erläuterte Christina knapp. „Und dein Dad hat Dünnschiss.“
„Das ist durchaus sinnvoll. Ersteres meine ich. Dad, wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst keine Pizza mehr essen?“
„Du magst zwar der Kronprinz sein, aber trotzdem bist du ein Rotzlöffel!“, blaffte der König. „Ich esse, was ich will.“
„Schön, dann genieße die nächste Woche auf der Toilette.“ David wählte den Stuhl neben der Braut. Bevor er sich setzte, beugte er sich herab und drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. Edmund entging nicht, dass Christina einen Moment lang errötete und dass ihre Augen … heller strahlten.
„Zuerst“, begann Jenny, „müssen wir den Text der Einladung formulieren. Soweit ich weiß, sind die Eltern von Mylady verstorben?“
Christina nickte. „Ganz und gar verstorben.“
„Ähem.“ Jenny räusperte sich. „Das Hofprotokoll schreibt vor, dass nur lebende Personen Einladungen herausgeben dürfen.“
„Richtig so! Als ob ich wollte, dass meine tote Mom Leute einlädt … würg!“
„Vielleicht könnte der König im Namen beider Parteien Gäste einladen“, schlug Edmund vor. „Das ist zwar ein wenig unorthodox, aber …“
„Das wäre großartig“, sagte Jenny dankbar und strich einen Punkt von ihrer Liste. „Denn bereits heute Nachmittag habe ich einen Termin mit dem Graveur, und es –“
„Was? Ein Graveur? Moment mal, das kostet ja ein Vermögen! Wieso könnt ihr nicht einfach einen Drucker benutzen?“
„Der glückliche Ort, Sie befinden sich am Ort Ihres Glücks“, sprach Edmund Jenny zu.
Christina wandte sich an den König. „Im Ernst, Al, Sie wollen doch keine Myriaden Dollar für Einladungen zum Fenster rauswerfen? Was ist denn die Alternative zu Gravur?“
„Erhabener Druck“, sagte Jenny im Tonfall eines Menschen, der von einer Kobra unter dem Bett berichtet.
„Na, dann bestellen Sie eben das. Ist doch auch in Ordnung!“
„Chris, Liebes, ich kann’s mir leisten“, sagte der König sanft. „Es ist wirklich kein Problem.“
„Das weiß ich auch, aber warum wollen Sie Ihr Geld für etwas raushauen, das David und mir so egal ist? Stimmt doch, Dave? Dir ist es doch auch egal, oder?"
„Mir ist es egal“, stimmte David zu.
„Dann wäre das ja geklärt. Auf zum nächsten Punkt!“
Die übrigen Hochzeitsdienstleister hatten sich auf die andere Seite des Konferenzsaales verkrümelt, nun standen sie verdächtig nahe am Fenster. Da das Meeting im Erdgeschoss stattfand, lag Flucht durchaus im
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