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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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Bereich des Möglichen.
    „Na, los doch!“, blaffte Christina ungeduldig. „Was kommt als Nächstes?“
    „D-der Ort?“, wagte Jenny zu fragen.
    „Was ist denn am Palast so falsch?“
    Es gab einen Moment der Spannung, dann malte sich Erleichterung in die Gesichter der Anwesenden. „Der Palast würde sich sogar ganz vorzüglich eignen. Wir könnten die Trauungszeremonie im größten Ballsaal abhalten und den Empfang auf dem Rasen stattfinden lassen.“
    „Sollten besser einen Plan B im Ärmel haben“, warnte der König und legte seine Füße auf den Tisch. „Was ist eigentlich, wenn das Wetter nicht mitspielt?“
    „Ich werde einen Plan B ausarbeiten“, versprach Edmund und notierte es auch auf seinem Klemmbrett. „Nun gut. Was kommt jetzt?“
    Mutig geworden, trat der Designer des Hochzeitskleides vor. „Horrance Tyler, Mylady. Wir haben uns neulich kennengelernt.“
    „Hi, Horrance. Was haben Sie für mich?“
    Den Stoff, so sollte Christina später einmal denken, aus dem die Albträume sind.
    „Nein. In dem Teil ertrinke ich ja. Ich habe nicht vor, auf meiner eigenen Hochzeit wie ein fettes Baiser rumzulaufen!“
    „Aber es schmeichelt Ihrem Teint –“
    „Wie ’n scheißfettes Baiser, Horrance. Tut mir leid. Das gilt übrigens auch für dieses … da“, fuhr sie fort und zeigte auf ein wunderhübsches Kleid mit Halsausschnitt in Muschelsaumoptik, das jedoch einen voluminösen Rock sowie eine zweieinhalb Meter lange Schleppe hatte. „Ich will kein Kleid, in das ich zehn Mal hineinpasse. Und keine Schleppe. Sind Sie jemals mit Schleppe gelaufen, Horrance? Sagen Sie jetzt bitte nichts. Ich jedenfalls nie. Und ich fange damit auch bestimmt nicht an dem Tag an, an dem ich von zig Leuten angestarrt werde. Weiter!“
    Das raschelnde Umblättern der Seiten des Skizzenbuches schläferte den König ein, und bald war sein leises Schnarchen im ganzen Raum zu vernehmen, während Christina die Entwürfe begutachtete.
    „Nix da. Viel zu nonnenhaft.“
    „Zu viel Spitze.“
    „Nicht genug Spitze.“
    „Zu amazonenhaft – was soll dieser Silbergürtel? Soll ich nach dem Hochzeitsempfang das organisierte Verbrechen bekämpfen, oder was?“
    „Zu hübsch.“
    „Was meinst du mit zu hübsch?“ David, der auch fast eingeschlummert wäre, schreckte hoch.
    „Zu hübsch für mich. Oder zu ausgefallen, das wollte ich, glaube ich, damit sagen.“ Sie zeigte auf den Entwurf. „Sieh dir das an – silberne Schulterriemen! Und Diamanten auf dem Mieder. Ich bin ein Wal-Mart-Girl, okay? Hey, Horrance, das war jetzt nicht persönlich gemeint, klar?“, sagte sie zu dem Designer, der bereits mannhaft gegen die Tränen ankämpfte. „Es sind Wahnsinns-Kleider, wirklich. Sie sind aber … eben nichts für mich, verstehen Sie?“
    „Ich verstehe“, sagte Horrance ein wenig besänftigt und nahm das siebte Skizzenbuch zur Hand.
    „Zu schlicht. Ganz toll für einen normalen Ball, aber nicht für ein Hochzeitskleid. Trotzdem sehr schön“, beeilte sie sich hinzuzufügen.
    „Nix da. Schleppe.“
    „Keine besonders lange, Mylady, sehen Sie doch –“
    „Es ist eine Schleppe, Horrance. Eine wunderschöne Schleppe, aber eben eine Schleppe. Und – schnipp! Weiter.“
    „Ausschnitt zu eng. Würde den ganzen Tag nur dran rumzerren. Vor laufenden Kameras. Ist vielleicht auch nur zu … Was ist denn das?“
    Horrance, der eben im Begriff war, das letzte Skizzenbuch zu schließen, sagte: „Das ist ein Entwurf für die Kleider der Brautjungfern, Mylady.“
    Christina zog das Buch zu sich heran und starrte sehnsüchtig auf das Bild. Es war ein Kleid im A-Line-Stil, trägerlos, eisblau, mit einem breiten Band um die Taille. Dazu passend ein bodenlanges schulterfreies Cape in der gleichen Farbe.
    „Das.“
    „Das?“
    „Das ist mein Kleid. Das will ich.“ Sie konnte ihre Augen nicht von der Skizze losreißen. Das Kleid war einfach prachtvoll! Schlicht, aber schön.
    „In – in dieser Farbe?“
    „Ja. Verändern Sie gar nichts.“
    Prinz David kicherte. „Aha. Kein Weiß.“
    „Verpiss dich, du Spießer! Mir gefällt einfach die Farbe, das ist alles.“
    „Oh, aber … eine Reichsfürstin sollte nun wirklich in Weiß heiraten –“
    Mit einem vernehmlichen Schnauben wachte der König auf. „Eh? Was ist denn nun schon wieder los?“
    „Lady Christina möchte in Blau heiraten“, petzte Horrance.
    König Alexander blinzelte verwirrt. „Ähem … ich weiß nicht, Kindchen, das ist schon ein wenig … ungewöhnlich

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