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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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lahm, aber er möchte es so gerne, und er hält die Viecher nun mal für das Allerinteressanteste auf der Welt, deshalb denke ich, es wird mich schon nicht umbringen, zu den Pinguinen zu gehen. Ein Mal noch.“
    „Sie haben also alle Ihre – ahm – weniger – äh – wünschenswerten Besorgungen …“
    „… in einen endlos langen, höllischen Tag gepackt, genau.“
    „Als Übung schon mal gut“, lobte Jenny. „Und da wir gerade von den weniger wünschenswerten Besorgungen reden …“
    Christina stöhnte.
    „… hat irgendjemand Sie wegen Boston gefragt?“
    „Sie meinen, von einem geschichtlichen Standpunkt aus? Möchte man meine Meinung zum Tunnelbauprojekt hören?“
    „Seine Hoheit hat eine nicht unbeträchtliche Summe an das New England Aquarium gespendet, und nun sind die Betreiber darauf erpicht, ihre Dankbarkeit auszudrücken. Der Prinz wird Ende nächster Woche hinfliegen und fände es nett, wenn Sie ihn begleiteten.“
    „Das hat David gefragt? Er hat tatsächlich gefragt, ob ich mitkomme?“ Das änderte ja alles! „Denn wenn er möchte, dass ich ihn begleite, komme ich auf jeden Fall mit. Sonst steht nämlich nichts in meinem Terminkalender, müssen Sie wissen.“
    „Nun, vielleicht könnten wir mit ihm darüber sprechen, wenn wir in den Palast zurückkehren.“
    „Ja, das könnten wir vielleicht. New England Aquarium, oder? Warten Sie mal … ist das nicht diese Ausstellung mit den ungefähr eintausend Pinguinen?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Jenny, ohne eine Miene zu verziehen. „Ich habe sie nie gezählt.“
    „Erinnern Sie mich daran, dass ich Ihnen demnächst den Hals umdrehe“, meckerte Christina.
    Jenny lachte. Da musste auch Chris lachen. Immer noch lachend fuhren sie in ihre Mäntel, und als Jenny die Tür aufstieß, hörten sie das Klicken einer Kamera.
    „Lady Christina! Bitte hierherschauen.“
    Der arme Kerl hatte ja noch weniger ein eigenes Leben als Dr. Pohl, wenn es zu seinem Job gehörte, von ihr ein Bild zu schießen. „Warum machen Sie nicht ein Foto? Das hält doch länger. Oh, halt – Sie haben gerade eins gemacht.“
    „Don Cook, Juneau Empire. Machen Sie eine Therapie, Lady Christina?“
    „Don“, sagte Jenny entnervt. „Sie wissen doch ganz genau, dass wir eine Pressekonferenz angesetzt haben. Sie findet am –“
    „Ja“, erwiderte Christina unbefangen. „Ich gehe zu einem Seelenklempner.“
    Knips! „Warum?“
    „Weil“, setzte sie an und kam sich dabei absolut unartig vor, was dem Ganzen die gewisse Würze verlieh, „der Druck, in die königliche Familie Alaskas einzuheiraten, aus mir eine sabbernde Irre gemacht hat.“
    „Chris!“ Jenny brüllte es fast.
    „Ich hoffe, Sie schicken mir eine Kopie Ihrer Story“, fügte sie süß lächelnd hinzu, grinste noch einmal für die Kamera und ging ihrer Wege.
    „Don …“, sagte Jenny in flehendem Ton.
    „Sorry, Jenn. Möchte der Palast einen Kommentar über die akute Psychose unserer künftigen Königin abgeben?"
    „Don, bitte!“
    Er grinste unverschämt. „Jetzt hören Sie schon auf! Wenn Sie an meiner Stelle wären – würden Sie sich diese Story entgehen lassen?“
    Die Pressereferentin umklammerte ihren Kopf mit beiden Händen und rannte fluchtartig hinter Christina her.

15
    „Also, wie ist es gegangen?“
    „Es war schon okay“, antwortete Christina und krauste ob des Gestanks ein wenig die Nase. Sie beschloss, den Reporter nicht zu erwähnen. David würde es ohnehin früh genug erfahren. „Wann musst du denn zu ihr?“
    „In einer Stunde. Komm jetzt, ich will dir zeigen, wie man sie füttert.“
    „Könnten wir nicht stattdessen, öh, Verstecken spielen?“
    Er grinste. „Aber auch dies hier ist mir wichtig, Christina. Natürlich macht es mehr Spaß, deine –“
    „Okay, okay, hab schon kapiert. Es ist aber nicht unbedingt notwendig, dass ich die toten Fische anfasse?“, fragte sie hoffnungsvoll, während sie vorsichtig über den glitschigen Boden tappte. Der Widerhall ihrer Stimme wurde von den Wänden zurückgeworfen, denn das Domizil der Pinguine war die reinste Höhle. Eine Myriade dieser komischen Vögel schien hier versammelt zu sein: Sie schritten und schwammen und putzten sich und schissen jeden Quadratzentimeter Boden voll.
    „Und das von einer Köchin!“
    „Hey, wenn es sich um ein schönes Filet handelt oder ein anständiges Gumbo oder eine Fischsuppe, dann habe ich überhaupt keine Probleme damit, toten Fisch anzufassen, klar? Aber wenn du nicht

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