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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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befohlen worden ist, entscheidend zur Schwächung meiner seelischen Konstitution beigetragen. Meine Zwillingsschwester wie auch meine andere Schwester und mein Vater sind vor, bzw. alsbald nach der Befreiung gestorben. Meine Zwillingsschwester war vollkommen taub und hatte ihre Haare verloren. Soweit Mengele als SS-Lagerarzt für die gesundheitlichen Verhältnisse verantwortlich war, trifft ihn die Schuld an dem Tode aller meiner Angehörigen, wie auch an meinem eigenen abgebauten Gesundheitszustand und insbesondere auch der Kinderlosigkeit, die in der Folgezeit festgestellt werden mußte. Ich erkläre, daß mich auch die heutige Vernehmung mit der damit verbundenen Wiederbelebung der fürchterlichen Geschehnisse in Birkenau äußerst angestrengt hat. Um mir weitere seelische Anstrengungen zu ersparen, bitte ich von einer nochmaligen Verlesung der Niederschrift abzusehen.« Hoffmann, nach 1945 in Israel, heiratet zweimal, beide Ehen bleiben kinderlos. Q.: MV, Bd. 23.

Hoffmann, Paul
    SS -Unterscharführer
    * 23.1.1920. Standortbefehl vom 15.9.1943: Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Verbleib unbekannt.

Hoffmann, Roman
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 28.2.1920 Neu Baudendorf, Kreis Oppeln. SS-Unterscharführer. In der Registratur der PA. † 20.3.1978 Kamen-Heeren.

Hoffmann, Walter
    Fahrbereitschaft
    * 19.5.1907 Clettstedt/Thüringen. SS-Unterscharführer. Zunächst Wachposten, dann Fahrbereitschaft, der Kommandantur unterstellt. Wohnsitz in Speicher. – KZ-Arzt Entress zur Fahrbereitschaft (Nbg. Dok. NO-2368): »Alle Jugendlichen unter 16 Jahre, alle Mütter, die Kinder bei sich hatten, alle Kranken und Schwachen wurden auf Lastwagen verladen und zu den Gaskammern gebracht.«

Hoffmann, Zsuzsanna
    Mengele-Zwilling
    * 1929 in Budapest. Ankunft Auschwitz Juni 1944 mit ihren Eltern (ermordet) und ihrem Zwillingsbruder. Aussage: »Wir reisten mehrere Tage lang unter unmenschlichen Bedingungen, im Viehwagen eingepfercht, ohne Verpflegung und Getränke. Viele konnten das nicht durchhalten, sie starben schon unterwegs, andere wurden irre. Ich und mein Zwillingsbruder kamen mit den übrigen Zwillingspaaren zusammen in das sogenannte Versuchslager. Viele von uns starben während der Eingriffe. Nach drei oder vier Wochen verschwand mein Bruder.« Q.: MV, Bd. 24.

Hofmann, Ernst
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 11.11.1901 Witkendorf. SS-Oberscharführer. Zunächst SS-Wachkompanie. Ab 16.5.1941 Stellv. Leiter des Erkennungsdienstes der PA, untergebracht in Block 26 im Stammlager. Häftling Alfred Woycicki: »Hofmann war stets nüchtern und verhielt sich im allgemeinen korrekt.« Laut seinem Chef Walter ein Lehrer aus Thüringen. Verbleib unbekannt.

Hofmann, Franz
    Schutzhaftlagerführer
    * 5.4.1906 Hof an der Saale. Sohn eines Metzgers. Tapezierer, Kellner, Hoteldiener. 1932 NSDAP (Nr. 1369617) und SS (Nr. 40651), Hauptsturmführer (1944). Sommer 1933 Hilfspolizist in Hof. Ab September 1933 in Dachau, September 1937 Stellv. Schutzhaftlagerführer. Dezember 1942 in Auschwitz, Dritter Schutzhaftlagerführer. Februar bis September 1943 Schutzhaftlagerführer des neu errichteten »Zigeunerlagers« (die ersten Familien waren am 26.2.1943 eingetroffen). Hofmann: »Die Unterbringung war außerordentlich schlecht, und es herrschte eine große Sterblichkeit vor.« Oktober 1943 erneut Dritter Schutzhaftlagerführer, am 22.11.1943 Erster Schutzhaftlagerführer im Stammlager. Befehligte die »Abwicklung« der Transporte von der Rampe bis zur Gaskammer und händigte anschließend den beteiligten SS-Männern die Gutscheine für Schnaps und Zigaretten aus. Hofmann (AV, Bl. 1356): »Die Aussonderung der ankommenden Häftlinge ging nicht immer reibungslos vonstatten. Durch die Aussonderung wurden oft Familien auseinandergerissen. Dadurch kam es zu Widersetzlichkeiten [!]. Es wurde an der Rampe oft geschossen und auch häufig geschlagen.« Schob die Opfer eigenhändig in die Gaskammer (AV, Bl. 10337f.): »Auch ich habe darauf hingewirkt, wenn ich anwesend war, daß die Häftlinge in den Vergasungsraum hineingeschoben wurden.« Standortbefehl Nr. 52/43: »Aufenthalt der Familie und Schwägerin vom 16.11.43 bis auf weiteres«. Mai 1944 Schutzhaftlagerführer in Außenlagern von Natzweiler (Neckarelz, Neckargera). Nach 1945 unter falschem Namen Landarbeiter und Heizer in Kirchberg an der Jagst. Am 19.12.1961 in

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