Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
Vom Netzwerk:
an Tötungen vermuten). Standortbefehl vom 21.8.1943: »Besuch der Familie ab 1.9. b.a.w.« Verbleib unbekannt.

Krauß, Paul
    SS -Rottenführer
    * 4.8.1905 Chemnitz. Am 4.12.1941 vom SS-Totenkopf-Sturmbann zum Kommandanturstab, Abteilung III – Schutzhaftlager – kommandiert (KB, Nr. 33/41). Kommandoführer im Außenlager Neu-Dachs. Laut Museum Auschwitz (HvA 12) ein »Henkersknecht«, »hetzte die Häftlinge mit Hunden«. April 1943 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern . † Vermißt.

Krausse, Max
    Zentral-Bauleitung
    * 29.1.1902 Geyer/Erzgebirge. SS-Rottenführer. Zuständig für das Sachgebiet Tiefbau. Verbleib unbekannt. – Die Gefangene Janka Berger, Häftling Nr. 2653 (Shelley): »Birkenau war das schlimmste aller Lager. In den Steinblöcken gab es kein Wasser oder sanitäre Anlagen, sie waren von Läusen und Flöhen heimgesucht.«

Krawcsik, Richard
    SS -Rottenführer
    * 6.4.1906. SS-Totenkopf-Sturmbann (der SS-T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst). Verbleib unbekannt. – Schutzhaftlagerführer Franz Hofmann (AV, Bl. 8724): »Alle SS-Angehörigen, die Rampendienst hatten, erhielten jeweils einen Gutschein, der zum Empfang einer Sonderzuteilung von Lebensmitteln und Schnaps in der Truppenküche berechtigte. Diese Gutscheine mußte ich verteilen, wenn ich Rampendienst hatte.«

Krebs, Valentin
    SS -Schütze
    * 13.2.1909. Stabskompanie, Wirtschaftshof Birkenau. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Kreibich, Eduard
    KZ -Arzt
    * 16.7.1908 Bensen/Aussig. SS-Nr. 335385, Hauptsturmführer (1945). Ab 19.6.1942 (LaP) kurz in Auschwitz. September 1942 bis 1945 in Sachsenhausen. Laut KZ-Arzt Alois Gaberle dabei, als 1944/45 im Krematorium eine Zyankalikapsel im Menschenversuch erprobt wird. Nach 1945 Arzt in Kiel.

Kreilach, Peter
    SS -Schütze
    * 15.2.1909 Muschorin. 1943 Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).

Kreitschitz, Mathias
    SS -Sturmmann
    * 22.6.1920 Tschib. SS-Totenkopf-Sturmbann (der SS-T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst). In die USA ausgewandert. – Häftling Josef Frankenthal, Ankunft Auschwitz am 3.3.1943, insgesamt 3000 Juden aus Berlin (AV, Bl. 13514): »Ich schätze, daß 400 bis 450 Personen in die Gruppe der Arbeitsfähigen eingereiht worden sind. Meine Eltern habe ich auf der Rampe zum letzten Mal gesehen.«

Kremer, Hubert
    SS -Sturmmann
    * 7.12.1894 Köln. Ab November 1944 in Auschwitz, Monowitz, Kommando Günthergrube. † 2.9.1965 Köln.

Kremer, Johann Paul
    Anatom
    * 26.12.1883 Stelberg, Bezirk Köln. Beide Eltern aus einer Bauernfamilie. 1932 NSDAP (Nr. 1265405), 1934 SS (Nr. 262703), Obersturmführer (1943). 1936 außerordentlicher Professor der Universität Münster, Lehrauftrag für Vererbungslehre. 1942 Scheidung von »schizophrener« Ehefrau. Vom 29.8. bis 18.11.1942 als Vertretung in Auschwitz. Häftlingsarzt Klodzinski: »Kremer war im Gegensatz zu dem Lagerarzt Dr. Entress zu den Häftlingsärzten und -Pflegern niemals brutal.« Rampendienst, anwesend bei Exekution der Prügelstrafe und bei Erschießungen. Kremer (am 18.7.1947 in Krakau): »Für die Arbeit bei jeder Sonderaktion [Rampendienst] erhielten alle SS-Männer – also auch die Ärzte unter ihnen und ich – Sonderzuteilungen. Jeder erhielt nämlich für jede Aktion 1/5 Liter Schnaps, 5 Zigaretten, 100 Gramm Wurst und Brot.« Kremer am 30.7.1947 in Krakau (Auszug) über die Ermordung von Häftlingen im Block 28: »Bereits seit längerer Zeit interessierte ich mich für die Forschungen über entstandene Veränderungen im menschlichen Organismus infolge Hungers. In Auschwitz trug ich diese Angelegenheit Wirths vor. Er erklärte mir, daß ich für diese Forschungen gänzlich lebendfrisches Material von diesen Gefangenen entnehmen könnte, welche vermittels Phenol-Einspritzungen getötet werden. Um mir die entsprechenden Objekte aussuchen zu können, ging ich zum letzten Block an der rechten Seite (Block Nr. 28), wo die Untersuchung der sich krank meldenden Gefangenen aus dem Lager stattfand. Die Gefangenen aus dieser Gruppe habe ich genau beobachtet, und wenn irgendwelcher von ihnen, mit Rücksicht auf den weit fortgeschrittenen Zustand des Aushungerns mich interessierte, so beauftragte ich den Sanitäter, einen solchen Kranken für mich zurückzubehalten und mich vom Termin, an welchem dieser Kranke vermittels einer Einspritzung getötet wird, zu benachrichtigen. Dort [Block 28] wurde der Kranke noch zu Lebzeiten auf den

Weitere Kostenlose Bücher